Psychomotorisches Entwicklungsförderung zur Unterstützung der 5-Klässler

Ansprechpartner:

Frau Meuche

Institution:

Marga Spiegel Sekundarschule

  • Bahnhofstr 1
    59368 Werne

Beschreibung und Ziele:

Während sich Kinder in der Grundschule in ihren Lernstrukturen oftmals noch in einem weitestgehend geschützten Rahmen und in meistens kleineren Schulsystemen was die Größe der Schule anbetrifft bewegen, stehen sie im Übergang zur weiterführenden Schule vor großen Herausforderungen und ganz neuen Entwicklungsaufgaben. Hier werden ein gewisses Maß an Selbstständigkeit, Motivation und Eigenverantwortung benötigt, genauso wie Orientierungsvermögen und soziale Fertigkeiten in einem großen Schulsystem. Nicht nur Kinder mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf stehen hier vor großen Heraus-forderungen. Grundlage der genannten Fähigkeiten ist eine gelungene Persönlichkeits-entwicklung, die sich u.a. durch positives Selbstkonzept und Erfahrung von Selbstwirksamkeit auszeichnet. Das Selbstkonzept definiert sich als die "Einstellungen und Überzeugungen zur eigenen Person", also die Theorie über sich selbst, die entsteht durch die Erfahrungen, Kenntnisse und Informationen, die ein Individuum im Laufe seines Lebens sammelt ZIMMER 2012, 50. Dabei sind die Erfahrungen des Kindes, die es über den Körper und die Bewegung erlangt, besonders bedeutsam. Kinder lernen sich selbst kennen, wenn sie aktiv ihre Umwelt erkunden, weil sie dort Rückmeldung über ihr Tun erhalten, Erfolg oder Misserfolg und Selbstwirksamkeit erleben. Das Erlernen der Selbstwirksamkeit ist ohne Bewegungs-erfahrungen nicht möglich. Ebenso kann der Handlungsraum nicht stetig erweitert werden, ohne dass das Kind seine motorischen Kompetenzen erweitert und dafür einsetzt. Genau das kann in einer psychomotorischen Sportgruppe erfahren werden. Gleichzeitig wird bei spielerischen motorischen Handlungen in einer Gruppe die Sozialkompetenz gestärkt, da die Kinder viele Aufgaben nur gemeinsam lösen können, sich ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst werden und erleben, wie gut es tut, Hilfe von anderen anzunehmen, bzw. selbst Unterstützung zu geben. Das psychomotorische Bewegungsangebot ermöglich es den Schülerinnen und Schülern zudem sich kennenzulernen und als Klasse zusammenzuwachsen. Im Unterricht auftretende Probleme können so thematisiert und in Bewegungsangeboten bearbeitet werden. Wie selbstverständlich wird auch die Sprachkompetenz gefördert, da Aufgaben besprochen, geplant und in der Gruppe kommuniziert werden müssen. Absprachen werden getroffen und die Bewegungserfahrungen im Anschluss reflektiert.

Die Schülerinnen und Schüler der Eingangsklassen Jahrgangstufe 5 erleben sich in psychomotorischen Bewegungsangeboten positiv und stärken dadurch ihr Selbstkonzept. Sie entwickeln soziale Kompetenzen oder erweitern diese. Ihre Planungs- und Handlungs-kompetenz wird ausgebaut und dadurch positive Lernerfahrungen angebahnt. Das Miteinander im Klassenverband wird gestärkt und es entsteht eine positive Lernatmosphäre. Die Sprachkompetenzen werden erweitert.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Das Angebot wird über das gesamte Schuljahr durchgeführt. Dabei wird einmal wöchentlich eine oder eine Doppelsportstunde verwendet. Das psychomotorische Angebot kann in Form von Bewegungslandschaften, spielerischen Wettkämpfen oder konkreten Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, gestaltet werden. Dabei werden zunächst Angebote gemacht, die es ermöglichen, die Kinder zu beobachten, einzuschätzen oder mögliche Problemfelder zu lokalisieren. Die darauffolgenden Angebote werden so aufgebaut, dass die angestrebten Ziele verfolgt werden. Die in der Turnhalle befindlichen Gerätschaften werden meist zum Zweck der Schulung der Bewegungsfertigkeiten verwendet, lassen sich aber durchaus auch zu fantasievollen Erlebnislandschaften umbauen. Dabei fehlen oftmals Zusatzmaterialien wie Rollbretter, Pedalos, Stelzen, Tonnen, Schwungtücher, Jongliermaterial, Teppichfliesen, Zauberbänder, besondere Bälle oder auch Musikinstrumente, die zu besonderen Bewegungs- und sensomotorischen Erfahrungen beitragen. Auch ein Air-Tramp eignet sich hervorragend für die Förderung.

Rückblick:

Die psychomotorische Fördergruppe ist ein voller Erfolg geworden, der aus dem Schulkonzept nicht mehr wegzudenken ist. Die Kinder sind in der geschützten Gruppe mit viel Freude dabei und können immer neue Bewegungserfahrungen sammeln und damit ihre Sozial- und Handlungskompetenzen stärken.