Simm samm summ - sie summen mit Gebrumm!

Ansprechpartner:

Frau Ruschenburg

Institution:

Kath. Familienzentrum St. Josef

  • Beisicht 1
    58710 Menden

Beschreibung und Ziele:

Nachdem wir im letzten Jahr unseren Garten neu gestaltet haben, möchten wir mit dem Projekt "Simm samm summ - sie summen mit Gebrumm!" daran anknüpfen. Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem Thema Umwelt, doch wollen wir nun nicht nur auf die Pflanzen schauen, sondern vor allen Dingen auf die Lebewesen um uns herum. Genauer gesagt die Insekten. Die Ideen hierzu sind zum einen eine kleine "Wildblumenwiese" in einem Hochbeet anzulegen und zum anderen ein Insektenhotel zu bauen. Involviert in das Projekt sind unsere 15 Vorschulkinder. Zunächst möchten wir das Wissen der Kinder über die kleinen Krabbeltiere genauer hinterfragen. Da sich bereits einige Kinder mit dem Thema befasst haben und diese Tiere meist mehrmals am Tag ihren Weg kreuzen, hoffen wir so in eine Gesprächsrunde treten zu können. Zur weiteren Darstellung und zusätzlichem Input werden wir Fotos verschiedener Tiere zeigen, welche die Kinder vielleicht schon einmal gesehen haben. Doch uns ist es wichtig den Kindern die Insekten nicht nur in Form von Fotos zu zeigen, sondern auch raus in die Natur zu gehen und Ausschau nach allerlei Käfern, Fliegen und Co. zu halten. Dazu nutzen wir außerdem einen Insektenfänger und Lupengläser. An oberster Stelle steht das Leben des Tieres zu schützen, weshalb wir einen respektvollen Umgang bereits im Vorfeld besprechen werden. Auch dass wir die kleinen Lebewesen schnellstmöglich wieder in die Freiheit entlassen wird thematisiert. Bei genauer Betrachtung möchten wir über die Merkmale der Insekten sprechen. Hierzu werden wir Angebote gestalten, bei denen sich die Kinder in die Tiere hineinversetzen können. Beispielweise wollen wir Facettenaugen basteln eine Brille aus Pappe mit vielen Löchern darin, einen Stechrüssel der Mücke imitieren Strohhalm, der an einem "Tropfen Blut" in Form von roter Pappe, saugt oder Fliegen welche von einer überdimensional großen Fliegenklatsche "gejagt werden" Fangspiel. Zur weiteren Veranschauung möchten wir das Thema nicht nur aktiv behandeln, sondern beispielsweise auch in Form von altersgerechten Sachbüchern in der Bücherecke, Insektenfiguren auf dem Spielteppich oder Ausmalbildern an dem Maltisch. Die zuvor besprochenen Fotos werden außerdem im Gruppenraum aushängen. So können die Kinder selbst entscheiden zu welchen Zeitpunkten sie sich noch mit dem Projekt "Insekten" auseinandersetzen möchten. Unser Spielplatz bietet keinen schönen Lebensraum für die kleinen Tiere. Die Wiese leidet unter den täglichen Fußballmatches und auch für große Blumenbeete gibt es keinen geeigneten Platz. Dafür haben wir aber die Möglichkeit in unserem "Gärtlein" zu arbeiten. Der Vorschlag an die Kinder soll lauten gemeinsam ein Insektenhotel und ein Hochbeet zu bauen. In dem Hochbeet möchten wir Wildblumensamen säen. Bevor wir mit unseren Bauwerken starten, werden wir zuerst einmal den Sinn und den Nutzen unseres Vorhabens besprechen. Wir erklären, dass die kleinen Krabbeltiere lebensnotwendig für uns sind und dass wir ohne sie beispielsweise keine Blumen und Bäume in unserer Umwelt hätten. So thematisieren wir außerdem, dass wir im Herbst keine Äpfel von unserem Apfelbaum im "Gärtlein" ernten könnten, wenn die Insekten nicht wären. Auch dass sie Nahrung für viele andere Tiere sind, zählt zu den Besonderheiten. Deshalb ist es so wichtig einen geeigneten Lebensraum für sie zu schaffen und da wir ihnen diesen derzeit noch nicht bieten können, möchten wir dies gerne ändern. Wir werden dann die verschiedenen Möglichkeiten mit den Kindern durchgehen. Zum einen geht es darum für welche Insekten wir einen Lebensraum schaffen z.B. speziell für Bienen oder für verschiedene Arten und welche Materialien dazu genutzt werden können. Außerdem besprechen wir welche Blumen besonders insektenfreundlich und somit für unsere Wildblumenwiese geeignet sind. Die handwerkliche Arbeit soll auch, in Begleitung, von den Kindern durchgeführt werden. Sie können lasieren, leimen und die Nägel einschlagen. Auch bei der Gestaltung möchten wir die Kinder mit einbeziehen. Sie können entscheiden, wie die einzelnen Parts des Insektenhotels aufgeteilt werden und es am Ende eigenhändig befüllen. Zudem können die Kinder das Hochbeet mit Erde befüllen, die Samen säen und Verantwortung für die stetige Bewässerung übernehmen. Wir erhoffen uns von dem Projekt, dass wir auch nach Fertigstellung des Insektenhotels noch viel Neues entdecken und verschiedenste Insekten beobachten können.

Mit unserem Projekt verbinden wir von Beginn an umfassende Ziele. Zunächst die Auseinandersetzung mit der Umwelt und insbesondere mit den Lebewesen, welche, trotz ihrer enormen Wichtigkeit, nicht zu den Lieblingstieren der Menschen zählen. Außerdem fiel uns bereits zuvor häufig auf, dass nicht jedes Kind ein Bewusstsein dafür hat, dass auch Insekten ein Empfinden, z. B. für Schmerz, besitzen. Dieses wollen wir schaffen und verdeutlichen, dass diese Tiere kein Spielzeug sind. Weitere Ziele betreffen auch die sprachliche Entwicklung. In vielen Stuhlkreisen wollen wir mit Hilfe von Bildern, Spielen und Liedern Sprachanlässe bieten. Auch Bücher über Insekten sollen stets einen Platz in der Bücherecke finden. Die Kreativität möchten wir nicht nur mit der Gestaltung des Insektenhotels fördern, sondern auch mit verschiedenen Mal- und Bastelangeboten, wie zum Beispiel dem Gestalten eines realistischen oder aus der Fantasie heraus entstandenen Käfers, Ausmalbildern und Faltarbeiten. Da die Partizipation fest in unserem Konzept verankert ist, spielt diese natürlich auch eine große Rolle. Es ist uns wichtig die Kinder in die Planung und Umsetzung einzubeziehen. Daher möchten wir, wann immer möglich, Abstimmungen der Kinder stattfinden lassen und stets nach Ideen und Anregungen fragen. Diese werden wir so gut wie möglich berücksichtigen. Bei der Fertigstellung wird außerdem die Motorik gefördert. Zum einen die Grobmotorik bei thematischen Bewegungsspielen, dem Schaufeln und Gießen, zum anderen aber auch die Feinmotorik beim Befüllen des Hotels, Bastelangeboten und Handwerken. Insgesamt ist es uns wichtig alle Kinder der Gruppe mit einzubeziehen und durch die Kombination von Wissen, Handwerk und Kreativität jedes einzelne Individuum und seine Interessen anzusprechen. So möchten wir verdeutlichen, dass jede helfende Hand wichtig ist, wir Stärken und Schwächen innerhalb unserer Gruppe ausgleichen können und wir nur gemeinsam das bestmögliche Ziel erreichen werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden in die gesamte Planung und Durchführung involviert. Ihr Interesse und ihre Ideen sind ausschlaggebend dafür, welches Ergebnis am Ende in unserem "Gärtlein" steht. Zudem werden die Stuhlkreise und das Projekt zwar von Erziehern geleitet, wohin die Gespräche, Arbeiten und Angebote dann aber führen wird sich erst durch die Kinder ergeben. Dabei ist es uns immer möglich an die Interessen anzuknüpfen und das Ganze erst dadurch zu einem Kinderprojekt werden zu lassen. Uns ist wichtig, dass die Kinder das Thema nach Fertigstellung nicht aus den Augen verlieren, weshalb wir gerne auch mit jedem einzelnen Kind ein Insektenhotel basteln möchten. Hierfür werden wir Konserven verwenden, welche wir zuvor sammeln werden. Diese können dann mit Wolle umwickelt und mit dem übrigen Material gefüllt werden. Dadurch haben die sie die Möglichkeit die Insekten auch zuhause zu beobachten und zudem ihr neu erlerntes Wissen den Eltern mitzuteilen.

Rückblick:

Simm samm summ - so begann auch unser Projekt: summend. Wir starteten das Ganze im Kreis, einstimmend mit thematisch passenden Liedern und Singspielen und machten uns danach gleich auf die Suche nach den kleinen Krabbeltieren. Die Kinder fanden allerlei und gewappnet mit Insektenfängern und Lupen, konnten wir uns die verschiedensten Insekten einmal ganz genau anschauen. Mit Hilfe der Unterstützung durch die Gelsenwasserstiftung wurden uns tolle Anschaffungen ermöglicht, wie zum Beispiel auch Bücher, die uns die Tiere zuordnen ließen.
Durch die Vielfalt der Insekten entschieden wir gemeinsam uns insbesondere mit einer Art auseinanderzusetzen. Die Wahl der Kinder fiel dabei auf die Biene. Hier wollten sie noch einmal genauer hinschauen, mehr erfahren und sie durch artgerechte Gestaltung in unseren Garten locken. Durch die Allgegenwärtigkeit der Thematik, verstärkte sich stets das Interesse der Kinder und so dauerte es nicht lange, dass wir uns an den Bau des Insektenhotels wagten. Gemeinsam packten wir es an, hämmerten, schraubten und lasierten unser Werk, damit sich die Bienen bei uns auch wirklich wohlfühlen können. Natürlich füllten wir das Ganze anschließend mit passenden Materialien, die teils selbst in Wald und Wiese gesammelt wurden.
Neben dem Bau des Insektenhotels, wollten wir auch einen Apfelbaum pflanzen. Durch dessen Blütezeit ist es uns möglich den Kindern die Herstellung von Honig zu erläutern. Außerdem bilden Äpfel ein Nahrungsmittel für die bei uns willkommenen Bienen.
Abschließend wurden die Kinder erneut handwerklich tätig. Der Bau des Hochbeets sollte das Projekt abschließen. Gemeinsam die Paletten tragen, bearbeiten und schrauben und sie zu einem Ganzen zusammenzufügen sollte auch die Teamfähigkeit der Kinder fördern. Es mit Erde zu befüllen und so allmählich einen neuen Lebensraum für vielerlei Tiere entstehen zu lassen, wurde hier noch einmal großgeschrieben. Im Frühjahr, wenn die Tage wärmer werden, können wir dann die Wildblumensamen einsäen.
Obwohl das Projekt nun abgeschlossen scheint, merkt man nach wie vor, wie sehr die Kinder hiervon inspiriert wurden, denn sobald ein Käfer, eine Fliege oder ein Schmetterling ihren Weg kreuzt, ist erneut großes Interesse vorhanden. Wir besuchen den Garten regelmäßig und schauen, was dort passiert. Im Hinblick auf den Frühling und Sommer freuen wir uns schon auf bunte blühende Blumen und unsere neuen Gartenbewohner.