Verhaltenstraining für Schulanfängerinnen und Schulanfänger zur Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen

Ansprechpartner:

Herr Maaß

Institution:

GS Bochumer Straße

  • Bochumer Straße 22
    45661 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

Das Verhaltenstraining für Schulkinder dient der Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen. Schulisches Lernen und Sozialverhalten entscheiden über den Schulerfolg eines Kindes. Oft behindert ungünstiges Sozialverhalten das schulische Lernen. Um die Schullaufbahn von Anfang an positiv zu beeinflussen wurde das Verhaltenstraining entwickelt. Die Kinder lernen, wodurch Gefühle verursacht werden, wie diese sich ausdrücken und zu regulieren sind. Das Wahrnehmen der eigenen Gefühle und der Gefühle anderer ist eine wesentliche Voraussetzung für prosoziales Verhalten. Weiterhin werden der Umgang mit sozialen Konflikten und das Suchen nach positiven Lösungen trainiert. Neues Verhalten wird in Rollenspielen eingeübt. Die Kinder können so neu erlerntes Wissen ausprobieren und erfahren eine Rückmeldung durch die Therapeutin und die anderen Kinder. Im Training werden vielfältige Methoden eingesetzt, die dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen. Hierzu zählen Bilder, Gespräche, Bewegungsspiele, Arbeitsblätter, Rollenspiele und vieles mehr. Die Leitfigur des Trainings ist Ferdi das Chamäleon, der als ständiger Begleiter in das Thema der jeweiligen Trainingsstunde einführt.

Ziele: • Lernen, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und mit diesen umzugehen • Die Gefühle anderer wahr nehmen und verstehen • Angemessen auf das emotionale Erleben anderer eingehen zu können • Konfliktsituationen wahrnehmen und Ursachen erkennen • Entwicklung von Handlungsalternativen und Problemlösungen

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Das Training findet in der Gruppe statt, jeweils für 10 Kinder aus der 1a und für 10 Kinder aus der 1b. Das Training wird von einer Therapeutin begleitet. Die Auswahl der Kinder erfolgt durch die Klassenlehrerinnen. Nach erfolgreicher Teilnahme am Training werden die Klassen durch die teilnehmenden Kinder über das Training informiert. Im kommenden Schuljahr sollen die Erfahrungen dann durch die Kinder an die neuen Schulanfängerinnen und Schulanfänger weitergegeben werden.

Rückblick:

Rückblick
Schnell wurde Ferdinand genannt Ferdi zu einer von den Kindern lieb gewonnen und damit festen Instanz im Freitagvormittag. Schon die freundliche und freudige Begrüßung durch die Kinder war ein guter Start in das Training und die Schatzsuche konnte beginnen. Im ersten Block der Schatzsuche war es Ziel den Erwerb von Emotionswissen zu erweitern, d.h. welche Gefühle gibt es, wie kann ich diese Gefühle bei mir und anderen Kindern wahrnehmen. Die Kinder hatten großen Spaß sich in diesem Bereich aus zu probieren. Es wurde jedoch auch deutlich, dass Gefühle wie Scham oder auch Wut von den Begrifflichkeiten her nicht klar waren. Der Focus lag darauf den Kindern eine klarere Einordnung ihrer Empfindungen zu ermöglichen, und deutlich zu machen, dass alle Gefühle ihre Berechtigung haben, es jedoch um den Umgang damit geht. Es war spannend zu beobachten, wie sich nach und nach alle Kinder öffneten und von sehr persönlichen Situationen erzählten, in denen sie sich ängstlich, traurig, beschämt etc. gefühlt haben. So wurde in jeder Einheit eine Schatzsucheraufgabe gelöst und der Schatz rückte immer näher. Im nächsten Block war es Ziel den Umgang mit konkreten Konfliktsituationen zu trainieren. Es wurde in jeder Einheit eine konkrete Konfliktsituation zu Beginn besprochen, z.B. Vordrängeln, mein Platz ist besetzt, die Beschimpfung etc. . Daraufhin suchten die Kinder mögliche Lösungen in Bezug auf den Umgang mit der Situation und bewerteten diese. Am Ende wurde die Situation im Rollenspiel nachgespielt. Während des Ausprobierens hat sich gezeigt, dass für die Kinder ein intensives Wiederholen nötig ist. So haben wir im gesamten Training weniger Konfliktsituationen durchgespielt als geplant, dafür aber die einzelnen Situationen intensiviert, damit sich die neuen Lösungsmuster besser festigen konnten. Zusätzlich hatten die Kinder großen Spaß an Bewegungsspielen zu Förderung der Interaktion, so wie in der letzten Einheit, in der endlich der Schatz geborgen werden konnte. Dafür musste in Teamwork der Weg über das "Wasser" zur "Insel" geplant und gebaut werden. Dann endlich hatte die Spannung ein Ende, die Arbeit des Trainings wurde belohnt, der Schatz wurde geborgen und jeder durfte in die Schatzkiste greifen!