Ludgerusschule Herten
Wir schaffen Redeanlässe in der Natur Zurück in die Natur: Sprache erleben durch bewegen, entdecken und lernen, im Einklang mit der Natur. Was kann uns die Natur alles lehren, Dinge sehen und benennen! Raus aus der Theorie und dem Klassenraum/ Gruppenraum und rein in die Natur. Ein "Draußen" Projekt für SchülerInnen mit Spachförderbedarf -insbesondere in der Schuleingangsphase -für Kinder der Ludgerusschule Herten. Durch regelmäßige Besuche der Kinder im Naturerlebnisgarten soll in einem naturnahen Umfeld mit Kindern der deutsche Sprachgebrauch weiter geübt und vertieft werden. Gerade die richtige Aussprache und Betonung kann bei der Kommunikation eine große Rolle spielen, das kann beim Interagieren, in der Bewegung und beim Bewältigen von Aufgaben am Objekt besonders gut verinnerlicht werden. Im Naturerlebnisgarten soll dies in Form von verschiedenen Kleinprojekten geschehen. Die Ludgerus-Grundschule befindet sich in einem sozial benachteiligten Stadtviertel mit einem sehr hohen Schüleranteil von Kindern mit Fluchterfahrung oder Zuwanderungsgeschichte. Genau hier befindet sich auch der BUND-Naturerlebnisgarten in direkter Nachbarschaft zu Schule, so dass eine Kooperation naheliegend ist. Beim Erfahrungen sammeln und Bewegungen ausüben, den Sprachgebrauch ausbauen und vertiefen. In der Natur zu verweilen, zu interagieren und zu beobachten, ist ein Urbedürfnis des Menschen. Hier wollen wir mit unserem Projektvorschlag "Lernen aus und in der Natur" ansetzen. Der Naturerlebnisgarten ist vor 18 Jahren auf einem Parkplatz der stillgelegten Zeche Schlägel & Eisen in Herten vom BUND entwickelt und initiiert worden und wird von 6000 Kindern jährlich besucht, er liegt in direkter Nachbarschaft zu der Ludgerus-Grundschule Herten und ist somit auch in der Freizeit für die Kinder erreichbar. Ziel des Projektes: Kinder sollen aus dem Klassenraum/ Gruppenraum herausgeholt werden und in besonderer Umgebung lernen, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis und dadurch wesentlich nachhaltiger. Das Erlebte soll in Basiswissen umgesetzt werden. Nicht nur zum Thema Biologie, Erdkunde oder Sachunterricht kann in der Natur Wissen erworben werden, sondern auch im Spracherwerb gibt es unzählige Möglichkeiten, auf die man zurückgreifen kann. Bei dem Anfassen bestimmter Blüten und Blätter, Regenwürmer, Molche oder Käfer, durch das Zählen der Wallnüsse beim Ernten oder Pflanzen der Kartoffeln, werden für die Kinder unzählige Redeanlässe geschaffen, bei denen sie die gesammelten Erfahrungen, Beobachtungen oder Gefühle, aber auch Fragen verbalisieren üben. Außerdem können sie zu Experten in der Natur werden und Mut beweisen. Sie werden in Ihrer Persönlichkeit und Resilienz gestärkt. Dazu gibt es zahlreiche Anlässe, wie das Entdecken "seltsamer" Tierarten, die im Naturerlebnisgarten leben oder erstaunlicher Fruchtstände, Blüten oder Samenhüllen. Wer traut sich, die Brennnessel zu streicheln und zu essen? Wie bissig ist der Löwenzahn wirklich? Wer findet einen Molch und weiß welche Besonderheiten er mit sich bringt? Diesen und vielen anderen Fragen werden wir gemeinsam auf den Grund gehen. Dabei entsteht Wertschätzung für die Natur, es wird erkannt, dass nicht alles was wild wächst, Unkraut geschimpft werden sollte und giftig ist. Es wird ein Umweltbewusstsein geschaffen, die Kinder erkennen ganz nebenbei, wie wichtig die Natur für unser Leben ist und können Umweltschutz und Klimawandel anhand von Beispielen nachvollziehen und verstehen. Es kann der Wunsch entstehen, zum Umweltschützer zu werden. In insgesamt 10 Aktionsvormittagen wollen wir gemeinsam mit den Schülern bzw. Vorschülern den BUND- Naturerlebnisgarten besuchen und uns gemeinsam mit einer bzw. zwei Lehrkräften und einem Umweltpädagogen in die Natur wagen und die verschiedenen Bereiche des Naturerlebnisgartens entdecken und erforschen. Mit dabei sind verschiedene Forscher-, Ernte- und Versuchsmaterialien, die vom BUND-Naturerlebnisgarten und dem Förderverein der Ludgerusschule gestellt werden. Der jeweiligen Jahreszeit entsprechend, werden Exkursionen vorbereitet und thematisch angepasst, die Sprache dabei immer im Focus.
• Redeanlässe für die Kinder schaffen • Wertschätzung für die Natur wecken. • Die eigene Wahrnehmung in der Natur vertiefen, welche Gefühle entwickeln sich, wenn ich mich lange in der Natur aufhalte, wenn ich einen Regenwurm oder Frosch in der Hand halte oder wenn ein Schmetterling oder eine Hummel zu mir Vertrauen hat und sich auf meinem Arm niederlässt. Das alles in Worte fassen. • Ein kleines Lehrbuch erstellen, in Form einer Zusammenfassung des Erlebten hier: Abschlussbuch • Die Jahreszeiten wahrnehmen und erkennen, anhand der Natur • Wie riecht und schmeckt der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter? • Fantasie und Kreativität fördern bei der Entwicklung von Kochrezepten, Kunstwerken oder Bewegungsspielen aus der Natur. • Gemeinschaft und Teamarbeit fördern durch Gruppenaufträge • Abwehrkräfte der Kinder steigern durch den Aufenthalt in der Natur bei jedem Wetter mit geeigneter Kleidung. Häufig können sich Kinder nicht mehr vorstellen auch bei Regen und Kälte draußen Spaß haben zu können.
An insgesamt 10 Terminen werden sich die Kinder gemeinsam mit der Klassenlehrerin und einer weiteren Mitarbeiterin der Schule auf den Weg machen und zum BUND-Naturerlebnisgarten laufen. Dort werden sie mit allen Sinnen und Hautnah die Natur rund um ihre Schule und insbesondere im Naturerlebnisgarten erleben. Das Begreifen findet hier nicht nur auf kognitiver Ebene statt, sondern wortwörtlich durch Erfahrungen aus erster "Hand" -- Wie fühlt sich die Kröte an, wenn ich über ihren Rücken streichle? Das Erlebte in wird in Sprache umgewandelt.