"Die Natur und Umwelt verstehen, erleben und nachhaltig schützen"

Ansprechpartner:

Frau Meese

Institution:

Städt. Tageseinrichtung &Familienzentrum Florastraße

  • Franz-Bielefeld-Straße
    45881 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

In den vergangenen 2 Jahren machten unsere Kinder bereits vielfältige Erfahrungen mit der eigenen Zucht von Salat und Gemüse in Hochbeeten und Kräutern in der Kräuterschnecke. Liebend gerne belegen sie z.B. ihr Brot zusätzlich mit selbst gepflückten Salatblättern aus ihren Hochbeeten. Die kleinen Cocktailtomaten erfreuten sich allgemein großer Beliebtheit. Jedoch bemerkten die Kinder schnell, dass in den Hochbeeten für 135 Kinder zu wenig Salat und Gemüse wachsen kann. Man kam auf die Idee, Gartenbeete anzulegen. Durch zahlreiche Fragen der Kinder angeregt "Was passiert mit den Essensresten in der Mülltonne? "Wo kommt das Wasser her?" "Wie entsteht ein Schmetterling?" "Was essen eigentlich Schmetterlinge und Käfer?" "Wo sind die Käfer im Winter?" "Können Vogelbabys fliegen?" etc. entstand die Idee für dieses umfangreiche Projekt.

Damit die Umwelt und die Lebensgrundlage erhalten bleiben, ist es unabdingbar, die Umweltprozesse zu verstehen, zu achten und das eigene Verhalten anzupassen. Kitas spielen als Lernorte nachhaltiger Entwicklung im Bildungsprozess eine wesentliche Rolle. Der in der Kindheit gelebte Umgang mit Ressourcen wirkt sich auf künftiges Handeln aus. Dabei geben wir den Kindern Raum und Zeit für selbstbestimmtes, aktives Forschen mit ihren selbst gewählten Spielpartnern. "Nebenbei" steigern die Kinder ihre Selbst-, Sozial-, Sach- und Lernkompetenz. Sie bleiben Konstrukteur ihrer eigenen Bildung und richten dabei den Blick auf das Allgemeinwohl.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Angeregt durch das Interesse der Kinder, setzten wir uns im Team weiter mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander und bemerkten schnell, dass das Thema Nachhaltigkeit sehr umfangreich ist. Wir besprachen mit den Kindern die nächsten Schritte. Dabei entstand folgende Planung. - Bei der Zucht von Tomaten und Paprika aus eigenen Samen, haben die Kinder bereits erfahren, wie sich Pflanzen "vermehren" können. Diese Methode reicht jedoch nicht aus und wir wollen Samen zusätzlich kaufen, um unsere Beete zu vergrößern. - Dass aus nur einem winzigen "Auge" einer Kartoffel, sich viele neue Kartoffeln entwickeln können, sehen die Kinder, wenn wir mit ihnen die Kartoffeltöpfe füllen. - Wegen des natürlichen Zerfallprozesses, wird der Kauf von Erde notwendig, um unsere Hochbeete wieder aufzufüllen und Gartenbeete anzulegen. - Mit Inbetriebnahme eines Komposters werden wir nachhaltig neue Erde für unsere Beete bekommen. - Den schonenden Umgang mit Ressourcen erleben die Kinder auch durch den Anschluss einer Regentonne. Nachhaltig gewinnen wir so Wasser für die Bewässerung unserer Beete. - Insektenhotels helfen Bestäubern und anderen Kleinlebewesen zu überwintern oder Brut zu legen und durch Blühstreifen von Wildblumen soll Insekten wie Wildbienen und Hummeln das Leben etwas leichter gemacht werden. - Um die biologische Vielfalt im Garten der Kita zu erhöhen wollen wir Nistkästen aufhängen, die wiederum den Kindern gute Beobachtungsmöglichkeiten bieten. - Durch die Zucht von Marienkäfern erfahren die Kinder den Kreislauf der Naturgesetze und erleben wie wichtig der achtsame und respektvolle Umgang mit Lebewesen aller Art ist. - Die Anschaffung neuer Mülleimer für die 6 Gruppen, soll den Kindern das Mülltrennen erleichtern. Unser Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht wird, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereit gestellt werden kann, rückt immer mehr in den Vordergrund unseres Denkens. - Mit Veranstaltungen präsent oder digital mit Referenten werden die Eltern über die Möglichkeiten der Zucht von Gemüse auf Balkonen, Terrassen oder in Gärten informiert. So wird auch dieses Thema nachhaltig in die Familien getragen. Denn was regional angebaut wird, bedarf keiner langen Lieferwege. Bei allen Vorhaben sind die Kinder handelnde Akteure, die tatkräftig Erde in die Beete füllen, Gemüse-, und Obstreste in den Komposter bringen, die Pflanzen gießen, aus der Ernte schmackhafte Gerichte zaubern oder auch behutsam mit den kleinen Lebewesen umgehen und Sorge für ihren Lebensraum tragen. Gemeinsam werden u.a. die Plätze für die Nistkästen, Insekten- oder Käferhotels gefunden. Unser Projekt soll ein weiterer Schritt für alle Beteiligten zu einem verantwortungsvollen Konsumenten sein. In Zukunft wollen wir viele weitere Schritte in Richtung mehr Nachhaltigkeit gehen und unser ressourcenschonendes Verhalten erweitern. Alle genannten Projektinhalte gehen dauerhaft in die Struktur und Konzeption unserer Kita über. Sie bleiben somit bestehen und bieten immer wieder Anstoß über Nachhaltigkeit nachzudenken.

Rückblick: