Selbstbehauptungstraining Klasse 1

Ansprechpartner:

Frau Janta

Institution:

Pius-Bonifatiusschule

  • Heidbrinkstr. 11
    33378 Rheda-Wiedenbrück

Beschreibung und Ziele:

"Selbstbehauptung / Konflikttraining an der Pius-Bonifatiusschule" Bislang führt die Pius-Bonifatiusschule regelmäßig in den zweiten und vierten Schuljahren in jeder Klasse zu Beginn des Schuljahres zwei Tage, mit jeweils fünf Stunden, ein Selbstbehauptungs- bzw. Konflikttrainingsseminar mit der Referentin Kirsten Weyand und einer Lehrerin der Pius-Bonifatiusschule durch. Im zweiten Schuljahr läuft das Training unter dem Motto: Ein besseres Miteinander - Füreinander. Da Mädchen und Jungen durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse und je nach Klassenkonstellation unterschiedliche Problematiken zeigen, orientieren sich die einzelnen Seminarinhalte immer an den Bedürfnissen der Schüler in den einzelnen Klassen. Kinder erleben in verschiedenen Situationen häufig, dass ihr NEIN nicht gehört wird, dass auch Erwachsene ihre Grenzen verletzen. Dies geschieht auch oft auf körperlicher Ebene: sie werden gestreichelt, geherzt und geküsst, ob sie es wollen oder nicht. Sie trauen sich nicht laut und deutlich NEIN zu sagen. Inder kennen oftmals ihre Grenzen nicht, können ihren Gefühlen selbst nicht trauen, wenn sie gefallen sind, sich weh tun und die Erwachsenen sagen: "Das tut doch gar nicht weh!" Dadurch geraten Kinder leicht in eine Opferposition, können sich nicht mehr wehren und sind auch für andere Kinder leicht angreifbar. Die "stärkeren Kinder" erscheinen oft so, dass sie wenig Rücksicht nehmen, "gewaltbereit" sind, Konflikte mit der Faust oder fast noch verletzender, verbal lösen. Sie erkennen die Grenzen anderer nicht an, vielleicht weil die ihren immer wieder selbst verletzt wurden. Schläge geschehen oft aus Wut und Hilflosigkeit, ohne eine echte Alternative. Auf der Grundlage des Projektes "Mein Körper gehört mir" wird immer wieder an die Gefühlsebene angeknüpft. Durch spielerische Übungen werden die Kinder für ihre Gefühle und Bedürfnisse sensibilisiert und lernen ihre eigenen Grenzen aber auch die der anderen kennen und zu respektieren. In verschiedenen Übungen versetzen sie sich in andere Personen und Situationen. Dadurch wird die eigene Wahrnehmung aber auch das Verständnis für den anderen geweckt und/oder geschult. Durch verschiedene Spiele und den anschließenden Reflexionen erkennen Kinder immer wieder, dass es in vielen Alltagssituationen hilfreich ist, sich gegenseitig zu helfen, denn gemeinsam ist man stärker. Damit auch Eltern die eventuellen "Verhaltensänderungen" verstehen und konstruktiv auch ihre Kinder in der Familie stärken können, findet in der Regel ein Elternabend mit Frau Weyand zu dem Projekt statt. Je nach Bedarf in den einzelnen Klassen erscheint Frau Weyand auch an Elternabenden und gibt Auskunft über den Verlauf des Projektes in der jeweiligen Klasse. Bislang versuchte die Pius-Bonifatiusschule durch das ganzheitliche Projekt der 2. Klasse "Mein Körper gehört mir", im 3. Schuljahr und das Selbstbehauptungsprojekt in der 4. Klasse eine Kontinuität in der Stärkung der Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes zu erreichen und zu einem bewussten "Umgang" miteinander zu sensibilisieren. Schön wäre es, wenn man schon im 1. Schuljahr mit dem Projekt: "ein gutes Miteinander-Füreinander beginnen könnte. Besonders zu Beginn des Schuljahres sind noch viele Kinder unsicher in ihrem Verhalten. Spielerisch können die Erstklässler dann schon an ihre Gefühle und Wahrnehmungen herangeführt werden. Sie erfahren, wie sie Konflikte sinnvoll und ohne Anwendung von Gewalt lösen können und können sich gleichzeitig ihrer Stärken bewusst werden. Jede Übung und jedes Spiel werden dem Alter der Kinder entsprechend reflektiert. Denn auch Erstklässler sind sehr gut in der Lage Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln. Im Schulalltag bietet es den Lehrern die Möglichkeit, immer wieder an diese Punkte in Konfliktsituationen anzuknüpfen. So ein Projekt bietet aber auch die Möglichkeit, sich in der Klasse besser kennen zu lernen und in spielerischen Situationen ein Gespür für Klassengemeinschaft zu entwickeln. Jedoch kann dann auch schon, entsprechend der Schwierigkeiten und Probleme der einzelnen Kinder jeweils spezifisch und spielerisch auf Klasse und Kinder reagiert werden - was für alle Jahrgangsstufen gilt. Durch wiederholende Spiele und Übungen können die Kinder im folgenden Schuljahr immer wieder an die "Erkenntnisse" und/oder aufgestellten Regeln erinnert werden. Somit ist es ist für die Lehrer immer wieder ein guter Anknüpfungspunkt, auftretende Konfliktsituationen zu lösen.

`siehe Beschreibung

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

siehe Beschreibung

Rückblick:

Selbstbehauptungstraining Klasse 1

Dank der Unterstützung von Gelsenwasser konnte unser Projekt "Selbstbehauptungstraining - ein gutes Miteinander - Füreinander" auch im 1. Schuljahr durchgeführt werden.
An zwei aufeinanderfolgenden Tagen - jeweils von der 1. - 4. Stunden - machten die Erstklässler zusammen mit der Trainerin und der Klassenlehrerin viele Spiele und Übungen zum Wahrnehmen von Gefühlen, ihrer Stärken und Schwächen und zur Förderung gruppendynamischer Prozesse.
Ziel des Selbstbehauptungstrainings ist es einen wertschätzenden Umgang miteinander zu fördern, seine eigenen Stärken zu erfahren, Grenzen aufzeigen und benennen mit Hilfe der "STOPP-Regel", besondere Problematiken in der Klasse zu thematisieren und einfach zwei Tage mit spielerischen Übungen zur Förderung der Klassengemeinschaft durchzuführen.
Es wurden viele Spiele durchgeführt. Einige werden exemplarisch hier aufgeführt:
Wichtelfangen: Ein Spiel, bei dem sich die Kinder gegenseitig befreien können und somit das gemeinsame Helfen üben können.
Chaosball: Ein Spiel, bei dem die ganze Klasse konzentriert zusammenarbeiten muss, während ein Ball von Kind zu Kind geworfen wird.
Zaubermaus: Ein Fangspiel, bei dem alle Kinder mithelfen, die Zaubermaus zu schützen.
Wichtige Eckpunkte des Trainings sind noch, dass die Giraffen- und die Wolfssprache thematisiert wurde, um den Kindern einen netten und freundlichen Umgangston untereinander zu zeigen.
Ein besonderes Spiel ist der "Turbo". Die Kinder sitzen Rücken an Rücken und versuchen ihren Partner wegzuschieben. So lernt jedes einzelne Kind, dass es Kraft entwickeln kann, um besondere Situationen zu bestehen. Hierbei machte es den Kindern natürlich sehr viel Freude, wenn man die Lehrerin wegschieben konnte.
Einige O-Töne von Kindern:
Ein Schüler sagt folgendes: "… Also wir haben gekämpft, sehr viele Spiele gespielt, dann haben wir Stopp gesagt zu lernen und die Giraffen- und Wolfssprache..."
Ein anderer Junge sagt: ".. wir haben viel gelernt, viele Spiele gespielt und auf die Schwertspitze geschlagen, um zu lernen, wie man sich gut konzentrieren kann…."
Ein Mädchen sagt: "… wir haben ein Spiel gespielt, da mussten wir uns gegenseitig befreien und es gab 2 Fänger. Das Spiel heißt "Wichtelfangen". Dabei war ganz wichtig, dass wir uns gegenseitig befreien und dass wir zusammenhalten..."