Der, die DaZ -Sprache erleben und erlernen

Ansprechpartner:

Frau Friedrichs

Institution:

Städtische Realschule Datteln

  • Wiesenstraße 12
    45711 Datteln

Beschreibung und Ziele:

Wie können wir zugewanderte Menschen, von denen ein Großteil im schulpflichtigen Alter ist, in das deutsche Bildungssystem integrieren? Wie können wir diese Kinder und Jugendlichen beim Erwerb einer neuen Sprache unterstützen? Die städtische Realschule Datteln stellt sich auch in dieser besonderen Zeit weiterhin der Herausforderung, sprachliche Barrieren abzubauen und die Förderung des interkulturellen Lernens nicht aus dem Blick zu verlieren. Die Schule ist ein Ort der Begegnung, bei uns treffen sich Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen. Dabei setzten wir auf ein respektvolles Miteinander, pädagogisches Einfühlungsvermögen und auf die Anerkennung kultureller Vielfalt als Teil unserer Gesellschaft. Unsere Schule besuchen Kinder- und Jugendliche mit unterschiedlichen sozialen, schulischen und kulturellen Hintergründen und viele wurden mit verschiedenen Belastungsfaktoren - wie beispielsweise Flucht, Krieg oder Gewalt -konfrontiert. Es ist unsere Fürsorgepflicht diesen Kindern und Jugendlichen gegenüber, als Bildungseinrichtung den Zugang zum Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen sowie deren soziale und kulturelle Kompetenzen zu stärken. So werden gerade neu zugewanderte Schüler und Schülerinnen SuS im Sinne der Chancengleichheit die Möglichkeit erhalten, einen guten Schulabschluss zu erzielen um später den Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes gerecht zu werden. In Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund haben wir eine ausgewiesene Lehramtsstudentin gefunden, die im Rahmen des Dortmunder Modells SuS mit Migrationshintergrund oder Zuwanderungsgeschichte bei dem Erwerb und der Vertiefung der deutschen Sprache unterstützt. Die Förderung soll in Kleingruppen von höchstens 4-6 Schülerinnen und Schülern stattfinden und ist jahrgangsübergreifend ausgerichtet. Die zusätzliche DaZ-Förderung wird zweimal wöchentlich zu je 2 Zeitstunden im Anschluss an den Regelunterricht stattfinden. Der Unterricht wird, wie gewohnt, im 60 Minuten Rhythmus erfolgen. Dieser Förderunterricht ist als festes Angebot vorgesehen. Mit dem Projekt wollen wir die Kinder- und Jugendlichen "dort abholen wo sie stehen" und ihnen so den Übergang in eine gelingende Integration ermöglichen. In Form verschiedener methodischer Zugänge sollen die teilnehmenden SuS miteinander in einen regen Austausch treten, was zu einem sozialen Lerneffekt beiträgt, die Lernmotivation steigert und neue Freundschaften ermöglichen kann. Dabei wird das sprachliche und fachliche Lernen miteinander verbunden, sowie sprachliche Barrieren erkannt und möglichst behoben. Hierzu legt die studentische Förderlehrkraft gezielt Wert auf eine alltagsintegrierte Sprachförderung, unter Berücksichtigung der Muttersprache des Kindes oder Jugendlichen. Ebenso wird auf den Einsatz motivationsfördernder Materialien und auf eine Förderung im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit geachtet.

Das Projekt hat zwei grundlegende Funktionen: Zum einen sollen die Bildungschancen der SuS verbessert werden und zum anderen soll die Integration in das deutsche Schulsystem unterstützt werden. Mithilfe des Projekts wird die Vermittlung der deutschen Sprache fächerübergreifend unterstützt. Das mündliche und schriftliche Sprachverständnis kann so dauerhaft für die aktive Teilnahme im regulären Fachunterricht vorbereitet werden. Das Ziel ist, dass diese Kinder-und Jugendlichen durch das Projekt motiviert werden bzw. bleiben und so ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortung individuell gefördert wird.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die teilnehmenden Kinder- und Jugendlichen lernen und üben die deutsche Sprache, indem sie am sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Geschehen teilnehmen. In Form von Referaten lernen sie das freie Sprechen und im Zuge von Pro und Contra-Debatten den eigenen Standpunkt zu vertreten und sich kritisch zu äußern. Die Förderlehrkraft nutzt verschiedene Methoden, wie beispielsweise das Erstellen einer Schülerzeitung, Bewerbungstrainings, die Arbeit mit Bildkarten, Präsentationen, Rollenspielen, Quiz uvm. Dadurch wird die Teilnahme am Projekt für die Schülerinnen und Schüler spannend und lebendig ausgestaltet. Beim Erlernen der Zeitformen des Deutschen werden kleine Falthefte eingesetzt, die von den Schülern selbst gestaltet werden. Spiele mit Wortfindungsübungen, Lückentexte und speziell auf sie zugeschnittene Arbeitsblätter mit drei Schwierigkeitsgraden werden ebenfalls in den Stunden eingesetzt. Die Diskussion im Unterricht wird in Form von Gruppenarbeiten und dem Stationen-Lernen angeregt. Ein erweitertes Ziel einer solchen DaZ-Förderung ist der Ausbau der Sprachkompetenz im Bereich der Ausdrucksfähigkeit und Textproduktion, sowie des Text-und Hörverständnisses, das durch das Erlernen sprachlicher Mittel sichergestellt werden kann. Es wird gezielt an der Verbesserung des mündlichen Sprachgebrauchs sowie an der Erweiterung der Schreibfähigkeit. Die studentische Förderlehrkraft steht dabei stets motiviert an der Seite der SuS. Ein besonderes Augenmerk liegt im Zuge der Digitalisierung verstärkt auf der Zugänglichkeit und der Nutzung von technischen Medien sowie auf der Ausweitung der Möglichkeiten am Distanzunterricht teilzunehmen. Die SuS lernen darüber hinaus die unterschiedlichen Zugänge zur Bildung und die Qualifikationen in Deutschland kennen. Unsere studentische Förderlehrkraft arbeitet Schritt für Schritt an der Kommunikation der SuS. Es werden gezielt Rollenkarten zum Üben persönlicher Daten, aber auch zum Erlernen verschiedener Alltagssituationen eingesetzt. Ziel ist es, dass die SuS Fragen und Antworten formulieren können, sodass eine Themen- und situationsübergreifende Verständigung stattfinden kann. Dabei soll eine positive Entwicklung in den Bereichen Sprechen, Schreiben, Zuhören, Empathie und Zugehörigkeit kontinuierlich gefördert werden.

Rückblick:

In Kooperation mit der TU Dortmund - hier dem DoMo Dortmunder Modell unter Leitung von Fr. Dr. Seipp können wir in der Realschule Datteln zugewanderten Schülerinnen und Schülern eine zusätzliche qualifizierte Sprachförderung ermöglichen.
Hierdurch soll ihnen sowohl die Teilnahme am Regelunterricht, wie auch ein Kennenlernen und die Integration in unsere westliche Kultur sowohl nähergebracht, wie auch erleichtert werden. Ein Hauptaugenmerk wird hierbei auf alltagsrelevanten Wortschatz gelegt weiterhin sollen die Begriffe möglichst greifbar nahegebracht werden.
Aufgrund der Covid-Pandemie und den zeitweisen Schulschließungen mussten neue, mediale Zugangswege zu den Schülerinnen und Schülern gefunden und geduldig ausgebaut werden.
Trotz aller Covid-bedingten Hürden konnten für Viele Schülerinnen und Schüler deutliche Entwicklungen und Verbesserungen bezüglich der deutschen Sprache verzeichnet werden. Das macht deutlich, wie notwendig eine Förderung von DaZ oder DaF auf vielen verschiedenen Ebenen ist.
Im Schuljahr 2021/22 konnten 10 Heranwachsende von diesem Förderangebot profitieren.
Dieses Angebot ist Dank der Unterstützung durch die Gelsenwasser-Stiftung für die Schülerinnen und Schüler kostenfrei und ausschließlich durch diese Finanzierung möglich.