Wasseranlage für das Aussengelände der Kita

Ansprechpartner:

Frau Finmans- Göbel

Institution:

Kindergarten St. Nikolaus

  • Rheindamm 4
    47495 Rheinberg

Beschreibung und Ziele:

Projekt: Neuanlegung des Außenbereiches der Kita St. Nikolaus in Rheinberg Orsoy, Rheindamm 4 in 47495 Rheinberg Die Kita St. Nikolaus am Standpunkt Rheinbergerstraße 377 wird zur Zeit abgerissen und am gleichen Ort neu gebaut. Deshalb ist das Pfarrheim der Gemeinde Orsoy umgestaltet worden und wird nun als Kita genutzt. Die jetzige Gestaltung des Außenbereiches am vorläufigen Standort Rheindamm 4 ist als Prototyp für den Neubau der Kita zu verstehen. Grundgedanke ist, dass ein Teil des Außengeländes als Matsch-, Wasser-, Erlebnis-, und Experimentierbereich mit den Themengebieten - Wasserkraft und Energie, Wasserräder - Formen und bauen mit Sand, Wasser und Steinen - Schwimmkörper und Auftrieb - Dammbau, aufgestautes Wasser, geleitetes Wasser - Schleusen und Staustufen angeboten wird. Am jetzigen vorübergehendem Standpunkt sind einige Grundkonstruktionen schon installiert: Eine Einbauspüle, bzw. das Becken einer ehemaligen Einbauküche steht am höchsten Punkt eines kleinen Hanges, der in ein Gartengrundstück führt. Mit Wassereimern oder Gartenschlauch wird das Becken gefüllt und anschließend geleert. Das Wasser fließt dann durch den Spülenabfluss durch ein oberirdisches sichtbares Rohr in einen Kanal und von dort durch ein teilweise offenen und auch unterirdischen Kanal in einen See. Ist dieser See ausreichend gefüllt, fließt das Wasser weiter zu einem Kanal. Dort kann es nicht weiter versickern, da dieser Kanal aus einem halbierten Regenabflussrohr gebaut ist. Die Kinder, ausgestattet mit entsprechender Kleidung nutzen die Anlage folgendermaßen: Das abfließende Wasser wird im See oder auch schon früher aufgefangen und in Eimern, Bechern und anderen Behältnissen wieder nach oben transportiert. Dort wird es über die Spüle erneut nach unten geschickt. Während der Nutzung bildet sich an vielen Stellen Schlamm, in dem die Kinder gerne buddeln oder matschen. Es werden auch neue Löcher gegraben, diese mit Wasser gefüllt, oder die Löcher füllen sich selbstständig. Alle denkbaren Gegenstände, die das Gelände hergibt finden ihren Weg in die Anlage. Kastanien, Blätter, Hölzer, Steine, Sand aus dem Sandkasten, Papierschiffe und auch gewöhnliches Spielmaterial. Bis auf die Grundstruktur der kleinen Anlage, also die festeingelassenen Rohre und Rinnen und einige Steinplatten, verändert sich die Konstruktion mit jeder Spielphase. Großer Freiraum zur ständigen Umgestaltung durch die Kinder ist auch gewollt Die Anlage wurde deshalb auch gemeinsam mit den Kindern in einer ca. 14 tägigen Bauphase errichtet. So haben die Kinder im Gelände Ziegelsteine und Kieselsteine gesucht und gesammelt und diese dann als Uferbefestigung oder Rinnen eingegraben. Der See ist über mehrere Tage von den Kindern ausgehoben und befestigt worden. Aus vorhandenen Brettern wurden Straßen und Wege gelegt, die mit Lastwagen zum Abtransport von Aushub benutzt wurden. Über den beiden Gräben wurden Bretter zu Brücken umfunktioniert. So entstand ein sich ständig veränderndes Straßensystem in der Wasseranlage. Bei guter Witterung erfreut sich die Anlage großer Beliebtheit. Allerdings ist der Unterhaltungs-, und der Betreuungsaufwand nicht unwesentlich, könnte aber auch z.B. durch den Betrieb einer Umwälzpumpe im Wasserkreislauf verringert werden. Darüber hinaus hat die Anlage noch ein ungemeines Ausbaupotenzial im spielpädagogischen und technischen Anspruch. Im Rahmen Ihres Wettbewerbes freuen wir uns über jede Art von Unterstützung, Mitarbeit und Anregungen. Wir könnten uns auch sehr gut vorstellen, dass uns kundige Gelsenwasser-Mitarbeiter in Projektplanung und im Projektbau mit ihren Kompetenzen tatkräftig vor Ort zur Seite stehen. M.f.G. Das Team der Kita St. Nikolaus in Rheinberg Orsoy

s.o.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

s.o.

Rückblick:

Eine neue Matschanlage entsteht
Vorgeschichte
Der alte Kindergarten St. Nikolaus an der Rheinbergerstraße in Orsoy ist nun abgerissen und auf dem gleichen Gelände entsteht bereits das neue Gebäude. Im Rahmen dieses Neubaus wird mit der Neugestaltung des Außengeländes auch ein Wasserpark bzw. eine Matschanlage ein wichtiger Bestandteil des Außengeländes sein. Da wir damit nicht an den Bedürfnissen, Vorstellungen und Anregungen der Kinder vorbeiplanen wollen, gestalten unsere Kinder mit der tatkräftigen und auch materiellen Unterstützung des Erzieherteams den Prototyp eines Wasserparks mit Matschbereich. Der dann im Neubau entstehende Wasserpark soll dann mindestens die gleichen Nutzungsmöglichkeiten und Funktionen zur Verfügung stellen. Die Kinder sehen und erleben, wie eine solche Anlage entsteht. Dadurch, dass sie bei der Planung und Bau der Versuchsanlage, sowie der Erprobung mit einbezogen werden, verstärkt sich ihre Verantwortung, sorgsam mit dem neuen Spielgerät umzugehen.
Darüber hinaus sollen auch professionell gefertigte Elemente eingebaut werden, wie Anstaukörper, Schleusen oder Wasserräder. Nützliches Vorbild sind dabei auch existierende Wasseranlagen, z.B. die des Innenhafens in Duisburg. Ein Mitarbeiter unserer Einrichtung hat einige Jahre im Kindermuseum Atlantis Duisburg gearbeitet und kann somit dort gemachte Erfahrungen aus dem Bereich der damaligen Wasseranlage hier wieder einfließen lassen.

Ziele:
Im Umgang mit Wasser, Matsche, Sand und allen anderen natürlichen Materialien erlernen die Kinder einfache physikalische und chemische Grundkenntnisse.
In welche Richtung fließt das Wasser? Welche Kraft hat Wasser? Warum schwimmt Holz, ein Stein aber nicht? Was passiert wenn sich das Wasser staut? Mit wie viel Sand ist das Ganze noch flüssig? Wie bringe ich das Becken zum Überlaufen, wie viel Wasser fließt dann ab? Wann geht das Floß unter, wie viel Steine kann es tragen? Wird schmutziges Wasser wieder sauber? Wie entstehen Wellen? Warum schwimmt Eis? Mit welchem Sand kann ich am besten bauen?
Diesen und vielen anderen Fragen können die Kinder auf den Grund gehen.
Mit Wasser und lehmiger Erde zu matschen macht Spaß. Und weil es Spaß macht, versuchen Kinder immer mehr zu entdecken und auszuprobieren. Sie entwickeln Kreativität und fördern sowohl ihr Vertrauen in die Natur als auch ihre Motorik. Das gezielte Einleiten des Wassers und das Versiegen, wenn die Menge aufgebraucht ist, vermittelt den Kindern zudem, dass Wasser eine knappe Ressource ist, mit der sorgsam umgegangen werden sollte.
Dass die Kinder sehen, wie eine solche Anlage entsteht, sogar beim Planungsprozess mit einbezogen werden, verstärkt ihre Verantwortung, sorgsam mit dem neuen Spielgerät umzugehen. Da zudem immer ein Kind Wasser mit dem Eimer herantragen muss, damit alle anderen spielen und matschen können, wird der Teamgeist bereits bei den Kleinen gefördert. Die Kinder stellen fest, dass das Wasser nicht beständig und selbstverständlich fließt und vorhanden ist, wie sie es vom Wasserkran zuhause kennen. Das Pumpen des Wassers mit der eigenen Muskelkraft macht Mühe und führt zu einem sorgsamen Umgang mit dem Element Wasser.
Kinder sind von Anfang an darauf aus, ihre Umwelt zu erkunden. Die Natur erschließt sich zunächst über die Elemente Erde, Luft, Wasser und unter Anleitung auch über das Element Feuer. Der Zugang zur Natur erfolgt auf dem Weg des Sammelns, Betrachtens und Ausprobierens. Sie haben bei uns im Außengelände vielfältige Möglichkeiten in diesem Bereich Erfahrungen zu sammeln. Ein entsprechend gestaltetes Außengelände bietet den Kindern Formenvielfalt, unterschiedliche Bodenstrukturen, Höhenunterschiede und Rückzugsmöglichkeiten. An den vorhandenen Bäumen und Sträuchern beobachten wir den Wandel der Jahreszeiten. Der Wasserpark lädt zu Erfahrungen mit Sand und Wasser ein. Der nahe gelegene Wald, den wir regelmäßig besuchen ergänzt diese Angebote hervorragend. Innerhalb des Hauses werden diese Erfahrungen durch gelenkte Aktivitäten und Bildmaterial ergänzt.
Erzähle mir und ich vergesse es.
Zeige mir und ich erinnere mich.
Lass mich tun und ich verstehe.
Konfuzius
Letztendlich sei noch erwähnt, dass ein Außenbereich, der über einen Wasserpark verfügt, wesentlich betreuungsintensiver ist, als ein herkömmlicher Außenbereich mit konventioneller Ausstattung. Überall wo nur einige Zentimeter Wassertiefe in der Anlage zu finden sind, muss aus vielerlei Gründen eine entsprechende Betreuung vorhanden sein. Man kann davon ausgehen und die Erfahrung hat gezeigt, dass der beste Matschanzug nicht immer wasserdicht ist. Es ist immer genügend Zeit einzuplanen und man muss den Raum zur Verfügung haben, um durchnässte Kinder wieder in trockene Bekleidung zu bekommen.
Wenn man dann aber beobachten kann mit welcher Freude die Kinder die Matschanlage nutzen, wird man nur zu den Schluss kommen, dass sich jeglicher Aufwand gelohnt hat.