Städt. Übergangs-Kita Blankenstein
Die Städt. Kita Blankenstein Vidumestr.22 ist eine Übergangskita und zugehörig zur Kita Vidumestr. 35. Die zweigruppige Einrichtung befindet sich im Kellerbereich des kath. Gemeindehauses . Der große Außenbereich der Kita grenzt am Eingangsbereich an. Ausflüge in den naheliegenden Garten und Waldtage gehören zu den wöchentlichen Aktionen dazu. Die Kinder erleben den Tag und die Nacht sowie den Wechsel der Jahreszeiten mit all ihren Sinnen. Im Sonnenlicht als auch in der Dämmerung bzw. dem Schatten können wir die Farbauflösungen jeden Tag anders und von Neuem erleben. Daher ist es für die Kinder unserer Einrichtung auch ganz natürlich, wenn sie ihrem Entwicklungsstand entsprechend z.B. im Außenbereich beim Spielen mit dem Wasserschlauch den Regenbogen fasziniert nachschauen und andere Kinder auf das Phänomen Regenbogen aufmerksam machen oder gegenseitig ihren Schatten fangen. Auch die bunt bedruckten T-Shirts, die durch Pailletten zusätzlich verziert sind, können durch den Sonnenschein einen schillernden und glitzernden Effekt in der direkten Umgebung des Kindes erzeugen. Lichteffekte faszinieren die Kinder und sie bleiben erstaunt und konzentriert stehen. - "Was ist das?" "Woher kommt es?" Unsere Kinder wollen "be- greifen" was sie gerade erleben wie hier den Lichtschein. Sie erleben dadurch ihre Selbstwirksamkeit und fangen neugierig und interessiert mit den Paillettenschein zu spielen. Im Innenbereich unserer Einrichtung agieren die Kinder während des Freispiels mit den unterschiedlichen Farblichtsteinen. Auf der Fensterbank stehend erleben sie die Farben farbintensiver und sind begeistert, wenn durch das Aufeinanderlegen neue Mischfarben entstehen. Auch die Lichtdurchlässigkeit unterschiedlicher Materialien beschäftigt unsere Kinder. Die Kinder teilen ihre Gedanken und Gefühle des Erlebten zeitnah untereinander mit, lernen sich zu respektieren und betreiben ganz nebenbei Sprachförderung. In den Wintermonaten konnten wir beobachten, dass die direkten Lichtquellen wie Tischlampe, Sonnenlicht oder Stehlampe von den Kindern zusätzlich genutzt wurden. Unsere kleinen Forscher nahmen die transparenten Farbplättchen und hielten sie gegen die Lichtquelle." Wie das Licht leuchtet!"- "Schau mal was daraus für eine Farbe entsteht!" - waren einige der Interaktionen unter den Kindern.
Der Lichttisch kann die Selbstbildungsprozesse unserer Kinder unterstützen. Nach dem Morgenkreis möchten wir den Kindern einen Raum schaffen, der ein zusätzliches Erfahrungsfeld zum selbsttätigen Forschen und Entdecken für unsere Kinder bietet. Die Auseinandersetzung mit sich selbst, welche Farbmuster als auch Muster zu legen, Schatten erzeugen oder Baumblätter bis in die feinsten Äderchen zu untersuchen, ist ein besonderes Erlebnis, wenn das Licht von unten strahlt. Das fokussierende Licht regt unsere Kinder zur Konzentration und Ausdauer beim Spiel zusätzlich an. Ein Lichttisch lädt in vielfältiger Form zum Forschen und Entdecken mit verschiedensten Materialien ein. Die Sinne der Kinder werden zudem auf unterschiedlichster Weise in der kognitiven, taktilen, emotionalen, ästhetischen Sinneswahrnehmung angeregt.
In der Kinderkonferenz haben wir besprochen wie viele Kinder am Tisch spielen können, wie wir mit dem Tisch umgehen, welche Materialien wir am Tisch ausprobieren wollen. Die Erzieher begleiten die Kinder als Spiel und Ansprechpartner. Sie bieten den Kindern somit einen Raum und die Zeit, um ihre Ideen zu verwirklichen und ihre Selbstwirksamkeit zu erleben. Die Fotodokumentation des entstandenen Werkes kann im Portfolio festgehalten und wertgeschätzt werden. Der Lichttisch soll als tägliches Angebot den Kindern zur Verfügung stehen.
Mitte Juni war es so weit. Ein großes Paket wurde uns geliefert.
Voller Spannung machten die Kinder es auf und sahen zunächst die vielen Teile.
"Das soll der Leuchttisch sein"?, hörten wir die Kinder reden.
Wir bauten den Tisch zusammen und besprachen mit den Kindern in der Kinderkonferenz die Regeln für den Umgang mit dem Leuchttisch. Im Nebenraum haben die Kinder beschlossen, dass der Tisch nach dem Morgenkreis einen festen Platz erhält.
Als im abgedunkelten Raum der Leuchttisch eingeschaltet wurde, gingen die Kinder spontan und fasziniert auf die von unten scheinende Lichtfläche zu. Mit ihren Händen spielten sie konzentriert und ausdauernd eine geraume Zeit auf dem Tisch. Dieses hochspannende Erlebnis beim Einschalten des Leuchttisches hält bis heute an.
In den weiteren Tagen wählten die Kinder die Leuchtsteine als Spielmaterial für den Tisch aus. Die visuellen Erlebnisse durch das Licht des Tisches lassen die transparenten Farbsteine intensiver wirken. Farbmischungen unterschiedlicher Art konnten und können so immer wieder neu erlebt werden. Das konstruktive Bauen auf der Leuchtfläche verschafft den Kindern ein zusätzliches Spielerlebnis.
Seither entwickeln die Kinder im konzentrierten Spiel phantasievoll neue Ideen mit den vorhandenen Spielmaterialien, was sie noch beim nächsten Mal ausprobieren möchten.
Sie kamen bisher auf die Idee Farbmischungen mit Fingermalfarben zu erleben oder die eingefärbte Kaffeefiltertüte auf ihre Farben zu untersuchen. Dabei stellten sie sich die Frage: "Kann ich die Farben , die ich auf dem Papier verwendet habe, in ihren einzelnen Bestandteilen durch die Lupe wieder sehen?"
Die Ausdauer wurde und wird automatisch durch das selbst wirksame Spiel der Kinder gestärkt und die Experimentierfreude gesteigert.
Sie entdecken und experimentieren ihrem Entwicklungsstand gemäß. Außerdem tauschen Sie sich während des Spiels am Tisch über ihre Erfahrungen aus. So entstehen immer wieder neue Impulse, die die Kinder sich untereinander vermitteln.
Vielen Dank für diesen wertvollen "Schatz" sagen die Kinder der Vidumestr 22 aus Hattingen.