Vielfalt als Chance- Die Waldwichtel entdecken ihre Einzigartigkeit und werden gemeinsam stark!

Ansprechpartner:

Frau Rosengarten

Institution:

Waldkindergarten "Die Waldwichtel" e.V.

  • Katzenbusch 10
    32584 Löhne

Beschreibung und Ziele:

Der Waldkindergarten "Die Waldwichtel e.V." plant mit zwanzig Kindern der Gruppe ein Projekt zum Thema "Vielfalt als Chance". Dabei orientieren wir uns an dem Leitgedanken: "Wir akzeptieren und schätzen uns und die anderen so wert wie wir und sie sind.” Das Thema Vielfalt ist im Kindergarten alltäglich. Sei es die Frage, wer hat die größte Schuhgröße oder wie unterscheiden sich die Bäume in unserem Wald? In unserem Projekt wollen wir uns damit noch konkreter auseinandersetzen. Wir wollen zum einen die Vielfalt der Gruppe sehen und sie thematisieren und zum anderen den Blick weiten und schauen, welche Vielfalt zeigt beispielsweise die Tier- und Pflanzenwelt. Dabei ist uns besonders der Blick in die Zukunft wichtig. Die Kinder bekommen früh ein Gefühl für das Thema Vielfalt und auch Unterschiede. Besonders beim Wechsel in die Schule lernen die Kinder wieder ein neues Umfeld kennen und haben bereits ein Gefühl von Akzeptanz und Wertschätzung kennengelernt. Zunächst schauen wir konkret in unsere Gruppe. Wir machen einen Einstieg für die Gesamtgruppe mit einem Puppentheater zum Thema Vielfalt. Dabei kommt auch eine individuelle Handpuppe zum Einsatz, die die Kinder im Projekt immer wieder begleitet, genauso auch Lieder- und Fingerspiele, die den Alltag begleiten. Jede Altersgruppe erarbeitet sich das Thema in Kleingruppen. Diese werden je nach Interesse der Kinder gemischt. Dieses Projekt lässt sich partizipativ sehr gut umsetzen, da sich jedes Kind einbringen kann. Gemeinsam werden Ideen gesammelt. Anhand einer Projektwand visualisieren wir für die Gesamtgruppe den Verlauf des Projektes und schaffen auch einen Blick für die Elternschaft. Mögliche Angebote, die wir mit den Kindern machen können, wären unter anderem Familienwände zu gestalten, um zu schauen, wie sehen wir aus oder wo kommen wir her? Dies lässt sich gut durch Fotos der Kinder verdeutlichen. Genauso wollen wir einen Spiegel anschaffen, damit die Kinder sich genauer betrachten können und beispielsweise Porträtbilder von sich zeichnen. In Hinblick auf die Frage, was macht mich aus, was kann ich gut, setzen sich die Kinder mit ihrer eigenen Identität auseinander. Sie werden selbst gestärkt, schauen nochmal genauer in ihre Gruppe und entwickeln ein Gefühl der Gemeinschaft. Durch das Auseinandersetzen mit den verschiedenen Persönlichkeiten der Kinder entsteht ein Bild der Vielfalt. Dies können wir auch anhand eines Zauns verdeutlichen, in dem jedes Kind einen eigenen Teil gestaltet und der Zaun so durch jedes Teil "gehalten” wird. Dieser Vorgang kann auch auf die Tier- und Pflanzenwelt übertragen werden. Der Wald bietet uns zum Entdecken dieser die besten Voraussetzungen.

Die Kinder sehen die Vielfältigkeit der eigenen Gruppe und begegnen ihr mit großer Wertschätzung und Akzeptanz. Mit dem Ziel auch für ihre Außenwelt einen wachsamen Blick für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entwickeln. Dabei orientieren wir uns daran eine vorurteilsbewusste Lernumgebung zu schaffen unter dem Motto: "Es ist normal, dass wir verschieden sind." Die Kinder werden in ihrer Identität gestärkt, ihnen werden Erfahrungen mit Vielfalt ermöglicht, das kritische Denken über Gerechtigkeit und Fairness wird angeregt und auch das Aktivwerden gegen Unrecht und Diskriminierung unterstützt. Wir orientieren uns dabei auch an den Zielen aus dem Situationsansatz von Petra Wagner.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden in das Projekt voll und ganz mit einbezogen. Nach einem Einstieg, durch ein Puppentheater zum Thema Vielfalt, schauen wir in jeder Altersgruppe wie sie das Thema Vielfalt erarbeiten möchten. Dabei können wir uns mit Aussehen, Gefühlen, Stärken und Schwächen, aber auch der Kultur in der wir leben, beschäftigen. Die Kinder gestalten die Projektwand mit und sehen, was gemacht wurde und noch passiert. Wir lassen uns im pädagogischen Team auf die Kinder ein und entscheiden mit ihnen und bringen eventuell Ideen auch durch Fortbildungen mit ein. Partizipation ist in diesem Projekt der Dreh- und Angelpunkt.

Rückblick:

Der Waldkindergarten "Die Waldwichtel" e.V. hat in diesem Jahr ein Projekt zum Thema Vielfalt entwickelt.
Das Thema wurde mit Hilfe einer neuen Handpuppe und einem Buch, welches die Vielfalt von verschiedenen Menschengruppen beschreibt, vorgestellt. Die Kinder waren von Anfang an sehr begeistert von der Puppe, haben diese mit in den Wald genommen und sie als festes Gruppenmitglied einbezogen. Im Laufe des Projektes ist Amy immer wieder vorbei gekommen mit verschiedenen Büchern, einem Globus, einem Spiegel oder auch Hautfarbenstiften. Diese Dinge sind im Alltag für die Kinder frei zugänglich und wecken bei den Kindern großes Interesse. Dazu gehören kleine Angebote, wie das Malen der Kinder mit Hilfe der Hautfarbenstifte und des Spiegels.

Auch im Team haben wir uns durch Fortbildungen zum Thema Vielfalt als Chance weitergebildet und geschaut, wie wir Dinge aus unserem Alltag noch vielfältiger gestalten können, sodass sich alle willkommen und gehört fühlen. Dabei sind uns unter anderem unsere Abschlussspiele, die häufig verschiedene Stereotype ansprechen, aufgefallen. Diese haben wir gemeinsam mit den Kindern in der Morgenrunde besprochen, wie sie sich bei dem jeweiligen Spiel fühlen und entschieden, dass beispielsweise nicht nur "Reitersmann", sondern auch "Reitersfrau" gesungen wird.
Ein Highlight des Projektes war die Gestaltung von unserem "Zaun der Vielfalt”. Das Gerüst haben wir gemeinsam mit den Kindern gebaut und jedes Kind und auch jeder Erwachsene aus dem Team, hatte die Möglichkeit eine Zaunlatte individuell zu gestalten. Anschließend hat jedes Kind seine Latte am Gerüst festgeschraubt. Somit haben wir unser Thema auch gestalterisch nach außen gebracht.
Das Projekt soll nach wie vor weiter laufen, es werden Themen, durch beispielsweise neue Bücher oder Spiele aufgenommen und im Alltag gefestigt. Im Laufe des Projektes wurde deutlich, dass die Kinder das Thema voll und ganz aufnehmen, sei es durch die Tier- und Pflanzenwelt, die sie bei uns im Wald entdecken, genauso auch durch die Vielfalt in ihrer eigenen Gruppe. Das Thema ist besonders für die gesunde Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung. Sie lernen von Anfang an, dass sie so genommen werden wie sie sind, aufeinander acht geben und ein fester Bestandteil einer sozialen Gruppe sind und dadurch ihr Selbstwertgefühl gestärkt wird.

Genauso haben wir das Thema mit in die Elternschaft genommen und auf dem Elternabend präsentiert, um dieses wichtige Thema ganzheitlich aufzunehmen und alle Beteiligten dafür zu sensibilisieren.