Ernst-Barlach-Gymnasium Castrop-Rauxel
Bereits seit 2014 wird unser Schulgarten durch die Schülerinnen und Schüler diverser Klassenstufen bewirtschaftet, erweitert und im Unterricht sowie in den Pausen genutzt. Der Teich wurde in Stand gesetzt, eine Kräuterspirale, Hochbeete sowie Sitzgelegenheiten gebaut, es entstand ein alpiner Steingarten, welcher diversen Tieren und Pflanzen als Lebensraum dient, etc. In diesem Jahr wollen die Kinder den Schulgarten durch drei tolle Projekte erweitern. Geplant ist zum einen die Erweiterung des Steingartens. Die Kinder wünschen sich einen Wasserlauf vom Steingarten zum Teich, welcher durch eine solarbetriebene Pumpe versorgt wird. In Zuge dessen soll eine Bewässerungsanlage für den Steingarten angelegt werden. Leider sind ein paar der alpinen Pflanzen des Steingartens in den letzten Jahren aufgrund der sehr hohen Temperaturen während der Sommermonate eingegangen. Daher wünschen sich die Kinder für den Steingarten eine Bewässerung mit Zeitschaltuhr, so dass die Pflanzen auch am Wochenende und an den Feiertagen genug Wasser erhalten. Weiterhin soll in diesem Jahr die Fläche der Wildblumenwiese erweitert werden. Die Kinder haben festgestellt, dass die Wildblumenwiese in den vergangenen Jahren sehr viele Insekten angezogen hat. Dies wollen sie durch die Erweiterung der Fläche weiter fördern. Die Wiese soll daher vom restlichen Gartenstück mit einem kleinen Zaun oder einer Natursteinmauer optisch abgeteilt werden. Als drittes Projekt möchten die Schulgarten-Kids ein Hummel- und Ameisenprojekt ins Leben rufen bzw. erweitern. Unsere bereits bestehende kleine Ameisenkolonie benötigt dringend ein weiteres Terrarium, so dass sie wachsen und sich ausbreiten kann. Weiterhin soll in diesem Jahr ein langfristiges Hummelprojekt gestartet werden. Hummeln gehören neben den Bienen zu den wichtigsten Bestäubern im Ökosystem und eignen sich ideal zur Einbindung in den Unterricht in Form der originalen Begegnung. Daher wollen wir zwei Hummelvölker im Schulgarten ansiedeln. Hierfür werden Nistkästen und eine geeignete Sicherung gegen Vandalismus benötigt.
Unser Schulgarten eignet sich optimal um den Schülerinnen und Schülern aller Klassenstufen die notwendige originale Begegnung zu ermöglichen und somit ein Bewusstsein für ökologische Themen und Fragestellungen zu schaffen. Unsere Kinder und Jugendlichen nutzen den Schulgarten während des Biologie- oder Chemieunterrichts, in den Pausen oder während der Schulgarten-AG. Wir haben festgestellt, dass das aktive Auseinandersetzen mit Themen rund um den Schulgarten bei den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein dafür schafft, dass alle Lebewesen eine Rolle im Ökosystem haben. Nur Dinge, die bekannt sind, werden von den Menschen auch als schützenswert wahrgenommen. Mit der Erweiterung des alpinen Steingartens und der Wildblumenwiese werden langfristig optimale Voraussetzungen für die Ansiedlung der Hummelvölker geschaffen und damit ein entscheidender Beitrag zum aktiven Arten- und damit zum Naturschutz geleistet.
Wie in den letzten Jahren auch wird der Schulgarten weiterhin durch die Bach- und Teich-AG sowie einer neu einsetzenden Schulgarten-AG betreut und gepflegt. Da es mit der Einführung von G9 keinen Neigungskurs Schulgarten mehr gibt, hat sich die Fachschaft Biologie dazu entschlossen die Pflege im Lehrplan verankert auf verschiedenste Klassenstufen aufzuteilen, so dass während der Sommermonate jede Klasse für einen festen Zeitraum für den Garten verantwortlich ist. Weiterhin wird das Hummelprojekt neben den bereits bestehenden, im Zusammenhang mit dem Schulgarten etablierten Unterrichtsvorhaben im Lehrplan fest verankert.
Wir haben schon einiges geschafft und unser Hummelprojekt nimmt so langsam Form an. Seitdem die Schülerinnen und Schüler wieder in Präsenz vor Ort sind, wurde der Schulgarten auf Vordermann gebracht und für die Hummeln vorbereitet. Zum einen haben wir die Wildblumenwiese wieder eingesät und ein neues Beet mit Hummel-freundlichen Pflanzen angelegt. Wichtig war uns hierbei, dass wir auch Trachtpflanzen setzen, welche schon ab Februar Blüten tragen, da die Hummelkönigen und das erste Jungvolk zu dieser Zeit oft schlecht Futter finden. Daher haben wir drei Winterhecken-Kirschen Lonicera purpusii gepflanzt. Ein neues Blumenbeet mit weiteren Trachtpflanzen, wie Katzenminze, echter Salbei, Lavendel etc. wurde ebenso angelegt und im Winter werden wir noch einige Krokusse setzen.
Damit die Pflanzen auch an den Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien genug Wasser erhalten, haben wir eine Bewässerungsanlage unter der Rasennarbe verlegt. So erfolgt die Bewässerung des Hügelbeets, der Wildblumenwiese und des Steingartens nun per Zeitschaltuhr. Der geplante Bachlauf vom Steingarten zum Teich wird voraussichtlich nach den Sommerferien angelegt, wenn wieder alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig in der Schule sind und beim Bau helfen können.
In der letzten Woche haben wir unser erstes Hummelhaus erhalten. Franz Barra, ein Hummelexperte vom Niederrhein, hat uns ein großartiges Hummelhaus gebaut und persönlich vorbeigebracht. Die Kinder der MINT 5b hatten so die Gelegenheit Franz viele Fachfragen zu stellen, welche er bereitwillig und ausführlich beantwortete. Zudem hat er den Kindern erklärt, wie das Hummelhaus funktioniert und wie man es pflegt. Die 5b wird nach den Sommerferien im Zuge einer Unterrichtsreihe eine Hummelausstellung vorbereiten, denn im kommenden Februar wird das Hummelhaus aufgestellt und hoffentlich von einer Hummelkönigin angenommen.
Auch unsere Ameisen freuen sich sehr über ein weiteres Terrarium, welches sie sofort in Beschlag genommen haben, indem sie mit dem ganzen Volk umgezogen sind. Die Kinder können so noch viel besser das Ameisenvolk beobachten.