Bewegung ist das Tor zum Lernen - Lernen durch Bewegung

Ansprechpartner:

Frau Bunge

Institution:

Kath. Kindertageseinrichtung St. Marien Darup

  • Am Hagenbach 14
    48301 Nottuln

Beschreibung und Ziele:

In den ersten Lebensjahren erschließen die Kinder sich die Welt über Bewegung. Durch die Bewegung schulen sie ihre Wahrnehmung und damit die körpernahen Bassissinne und die körperfernen Fernsinne. Das Grundbedürfnis der Kinder sich zu bewegen unterstützt die Kinder dabei die WElt mit allen Sinnen kennen und begreifen zu lernen. Diese natürliche Bewegungsfreude lässt sie aktiv ihre Welt erobern. Sie entdecken ihren Körper, bilden ihre Grob- und Feinmotorischen Fähigkeiten aus, erforschen ihre Umwelt und üben sich im sozialen Miteinander. So fördert die Bewegung die körperliche, kognitive, psychische und physische Gesundheit und Entwicklung er Kinder. Dieses Fundament für die Entwicklung wird gerade in den ersten Lebensjahren aufgebaut und bildet eine gute Grundlage für den Start in die Schule. Die Kinder entwickeln ein großes Selbstbewusstsein, was Ihnen für die Zukunft erhalten bleibt. Kinder benötigen dabei eine inspirierende Umgebung. Realisieren möchten wir das Projekt mit folgenden drei, mit von den Kindern herausgearbeiteten Schwerpunkten: 1. Bodentrampolin 2. das Anlegen eines begehbaren Hügels 3. das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern. Durch das Anlegen des naturnahen Außengeländes möchten wir die Kinder zu sinnvollen, selbstorientierten, experimentellen Aktivitäten anregen. Durch die Bewegung und den damit entstehenden Erfahrungen im Außengelände lernen die Kinder. "Durch das eigene Erleben in und mit der Natur und durch Erhalt von ganzheitlichen Bildungsansätzen erfahren die Kinder eine kompetente Förderung im eigenen Außengelände." BNE: Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kompetenzförderung, Lokale Agenda 21 Durch die Nutzung und Instandhaltung entwickeln die Kinder eine große Wertschätzung gegenüber ihrer Umwelt.

Im Kern zielt das Konzept darauf ab, eine lebenswerte und inspirierende Welt für die Kinder zu erschaffen, die die Kinder im vollen Maße bei ihrer Entwicklung unterstützt und anregt. Ziel ist es, dass die Kinder sowohl intuitiv als auch mit dem Verstand und mit allen Sinnen begreifen lernen. Ein weiteres Ziel ist die nachhaltige Erziehung. In dem naturnah gebuaten Außengelände steht das Verhältnis vom Mensch zur Natur im Mittelpunkt. Die Kinder sollen elementare Erlebnisse und Erfahrungen im ökologischen,m ökonomischen und in den sozialen Zusammenhängen sammeln und erleben.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Zum Thema Außengelände haben wir mit den Kindern ein Kinderparlament gegründet. In diesem Forum haben die Kinder die Möglichkeit ihre Ideen und Vorschläge mit einzubringen und die Vorschläge der anderen Kinder zu hören und aufzunehmen. Die Erzieherinnen übernehmen die Verschriftlichung der Ideen und Vorschläge. Sie regen die Kinder an über unterschiedliche Themen nachzudenken und zu philosophieren. Was wäre wenn, was macht uns stark, was ist uns wichtig, was wünschen wir uns, was brauchen wir, wo können wir selber und unsere Eltern das Projekt unterstützen. Bei der aktiven Umsetzung sind die Kinder mit ihren Familien beteiligt. Jeder bringt sich nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten mit ein. Die Kinder erleben unterschiedliche Aktivitäten, das Miteinander der Helfer und können sich selber aktiv mit einsetzen. Es kommt zusätzlich zu sozialen Kontakten. Nach der Fertigstellung ist das Projekt immer noch das Projekt der Kinder. Der Außenbereich wird genutzt, gepflegt und es wird geerntet. Das Außengelände dient den Kindern täglich als Bewegungs- und Lernraum. Die Kinder erleben die Nachhaltigkeit des Projekts.

Rückblick:

Im Januar 2013 tagte zum ersten mal das Kinderparlament, um über Wünsche und Planungen des Außengeländes zu sprechen. Das pädagogische Personal beobachtete, moderierte und verfasste die Anregungen schriftlich. Schnell kamen die Ideen der Kinder auf den Tisch:
"Wir brauchen was zum Runterfahren"
"Einen Berg für Autos oder Motorräder"
"Oder sogar 2 Rampen hintereinander" Ein Kind zeigt eine Wellenbewegung
"Wir sollen nicht ärgern, schubsen oder beißen"
"und nicht an den Haaren ziehen"
"wir brauchen einen hochen Hügel"
"wir brauchen ein Tonne für Schnee"
"Wir müssen einen Radlader holen und Sand und Erde für den Hügel holen und aufkippen"
"Zum Verstecken brauchen wir Büsche"
"und Wege zum Laufen"
"Man muss aber die Äste kürzer machen - damit wir uns nicht verletzen."
"Eine Wippe und eine Schaukel"
"Ein Trampolin hatten wir schon mal - das war gut"
"Ein Klettergerüst mit Spielschiff, mit Schiffsglocke und Segel"
"Wir könnten auch ein Karussell gebrauchen - das einer drehen kann"
"Einen Brunnen und eine Wasserrutsche"
"Mit einem Schlauch dadurch. Dann kann man auf den Knopf drücken. Damit kann man den Pool füllen"
"Wir könnten auch eine Matschanlage gebrauchen"

Danach fertigten die Kinder Pläne von ihren Wunschaußengeländen an Bilder siehe Medienverwaltung

Die Anregungen der Kinder und einige Besichtigungen verschiedenener naturnaher Außengelände anderer Einrichtungen, dienten uns und der Landschaftsarchitektin zur Planung unseres ganz persönlichen Außengeländes. Das Gelände sollte so gestaltet werden, dass die Wünsche der Kinder, der Eltern und des pädagogischen Teams mitberücksichtigt wurden. Durch die intensive Einbeziehung der Kinder und Familien in die Planung und Durchführung, ist ein hoher Grad an Identifikation mit dem Projekt gegeben. Über die gemeinsame Planung und Durchführung entstanden Freundschaften und wichtige soziale Netzwerke.

Nach der intensiven Planungsphase begann am 01. und 01.06.2013 die erste Bauphase. Viele Eltern und freiwillige Helfer legten die Fundamente der Spielgeräte frei, die Pflanzen, Bäume und Büsche wurden rausgerissen und Gräben für die Verlegung von Strom- und Wasserleitungen ausgekoffert. Ausserdem wurde der Hügel aufgeschüttet.
Die Kinder verfolgten diese Bauphase mit besonders großem Interesse an den Baumaschienen und waren von den Fenstern und Türen gar nicht mehr wegzukriegen.

In der zweiten Bauphase, eine Woche später, wurde der Tunnel in den Hügel eingesetzt. Ausserdem die Gräben der Leitungen zu geschüttet und der Boden geebnet. Zusätzlich wurden die ersten Spielgeräte an ihren neuen Platz gebracht. Viele Eltern und eherenamtliche Helfer kamen hierbei zum Ensatz. Auch diesen Abschnitt verfolgen die Kinder mit großem Interesse an den Kita-Fenstern.

Der dritte Bauabschnitt wurde geprägt von ganz besonderen Helfern. Die Jugendlichen der Landjugend in Darup hatten sich entschieden, uns im Rahmen der diesjährigen 72-Stunden Aktion vom 13. - 16. Juni 2013 tatkräftig zu unterstützen. Für Pflasterarbeiten, die Verlegung des Rollrasens und diverse andere Arbeiten auf dem neuen Außengelände standen zahlreiche Helfer der Landjugend zur Verfügung. Dafür an dieser Stelle noch mal ein riesengroßes Dankeschön!

Nach dem dritten Bauabschnitt sollen Teile des neuen Außengeländes für die Kinder bereits nutz- und bespielbar sein. Die Aufregung und Vorfreude bei den Kindern ist diesbezüglich deutlich spürbar und auch wir sind gespannt auf die neuen Erfahrungen, die wir gemeinsam mit den Kindern hier machen dürfen.

Wir sind davon überzeugt, dass die Kinder durch das aktive Tun auf einem naturnahem Außengelände ihr ganzes Entwicklungspotential ausschöpfen können. Es wird wahrnehmungs-, bewegungs- und kreativitätsfördernd sein, da es die Kinder zur natürlichen Aktivität anregt. Das Außengelände soll alle Sinne ansprechen , Fantasie- und Sprachanregend sein und ebenfalls nachhaltige Naturerfahrungen sowie Sozial- und Bewegungserfahrungen bieten.
Den Kindern wird hiermit Raum geboten, ihren Körper kennen zu lernen, Grenzerfahrungen zu machen und aktiv ihre Umwelt zu erobern. So fördert die Bewegung die körperliche, kognitive, psychische und physische Gesundheit und Entwicklung des Kindes, die gerade in den ersten sechs Lebensjahren so unglaublich wichtig ist.

Durch das naturnahe Außengelände möchten wir die Kinder zur sinnvollen, selbstorientierten und experimentellen Aktivität anregen und somit den Bildungsprozess unterstützen und vorran treiben!