Martinuschule Gemeinschaftsgrundschule der Gemeinde Rheurdt
Ein fester Bestandteil in unserem Schulprogramm ist "Fairplay", ein Programm zur Konfliktlösung und als Anti-Aggressionstraining für unsere Schülerinnen und Schüler. Um den Kindern den Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule als auch den Übergang in die weiterführende Schule so einfach wie möglich zu gestalten, nehmen die Schülerinnen und Schüler der 1. und 4. Klassen an diesem Trainingsprogramm teil. Sollten in den anderen Klassenstufen zwischendurch besondere Probleme auftreten, führen wir zusätzlich Trainingseinheiten in den Klassen durch. In 5 Doppelstunden entwickelt und erprobt unser Trainer Herr Schmieding konstruktive Konfliktlösungen. Vor allem soll das Selbstbewusstsein gestärkt und Toleranz gegenüber anderen Schülerinnen und Schülern entwickelt werden. In Spiel- und Trainingssituationen lernen die Kinder alternatives Verhalten kennen. Sich hierbei in die Rolle des Gegenüber versetzen können sowie das Empathieempfinden zu schulen, steht im Fokus. Aggressionsauslöser werden in den Trainingseinheiten kennengelernt und adäquate Reaktionen aufgezeigt. Die Lehrkräfte führen die erlernten Strategien im Unterricht fort. Prosoziales Verhalten soll unsoziales Verhalten ersetzen. Die Einheiten bauen aufeinander auf. Spontan kann aber auch auf momentane Probleme z.B. auf dem Schulhof oder in Schülergruppen eingegangen werden. Diese Flexibilität ist im Schulalltag sehr wichtig. Besonders in Zeiten von Corona und der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkungen ist es wichtig, den Kindern eine klare Orientierung, Struktur des Miteinanders und sowie positive Verhaltensmuster aufzuzeigen.
Wichtig für uns ist das WIR-Gefühl unserer Schulgemeinschaft zu stärken Das Projekt nimmt auch Bezug auf unsere Schulregeln, deren Einhaltung und die Konsequenzen bei Nichteinhaltung. Weiterhin soll mit dem Trainingsprogramm die Körperwahrnehmung verbessert werden, Ängste überwunden und Alternativen zur Gewalt entwickelt werden. Durch regelmäßige Trainingseinheiten können Verhaltensauffälligkeiten in der Schule verringert werden und die Kinder halten besser Provokationen im und außerhalb des Schulumfeldes aus. Sie sollen Rollenverhalten erkennen und Körpersprache kennenlernen.
An dem Training nehmen die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband teil. Am Anfang steht immer ein "Warm up" entweder im Klassenraum, im Foyer oder auf dem Schulhof, damit in der Gruppe eine positive Stimmung gesichert wird. Übungen zu Themen wie Gewaltvermeidung, Kommunikation und Kooperation, Sensibilisierung für Gewalt und zur Sinneswahrnehmung folgen. Strategien zur Deeskalation aber auch zum Vertrauen in einen Partner werden erarbeitet und in körperbetonten sportlichen Spielen und Kämpfen nach Regeln aufgegriffen. Am Ende einer jeden Trainingseinheit stehen Entspannungsübungen. Auftretende Probleme werden sofort besprochen und Lösungsansätze überlegt.
In diesem Schuljahr kam unser Projekt "Fairplay - ein Trainingsprogramm für Kinder" bei den Schülerinnen und Schülern unserer 2. und 4. Klassen besonders gut an, da durch die Kontaktbeschränkungen im Lockdown viele Kinder unsicher waren und das soziale Miteinander gefehlt hat. Da die einzelnen Trainingseinheiten aufeinander aufbauen, konnten wir die Kinder gut auffangen. Kooperative Übungen halfen den Kindern ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ihre eigenen Schwächen und Stärken kennenzulernen. Ausnahmesituationen wie Mobbing wurden beim Training spielerisch thematisiert und Lösungsvorschläge erarbeitet.
Unser Trainer Herr Schmieding holte alle Kinder gut ab und alle fühlten verstanden. Ob im geschützten Raum der Klasse oder im Foyer unserer Schule fühlten sich alle Kinder rundum wohl und konnten sich öffneten. So wurden alle ins Boot geholt und gingen gestärkt aus dem Training. Durch viele Interaktionsspiele wurde das Verständnis für Regeleinhaltung und zusätzlich der Zusammenhalt in der Klasse gestärkt. Außerdem erhielten die Schülerinnen und Schüler der 4.Klassen ein Rüst- bzw. Handwerkszeug für den weiteren Weg auch an anderen Schulen.