Frau Hardering-Lubinski
GGS Sternschule
Die GGS Sternschule liegt im Stadtteil Gelsenkirchen Schalke. Derzeit wird sie von 420 Kindern besucht, die insgesamt 16 Klassen besuchen. Viele Schülerinnen und Schüler haben eine Migrationsgeschichte. Da die Schule keine extra ausgewiesene Internationale Förderklasse hat, besuchen auch Kinder mit sehr geringen oder auch ohne Kenntnisse der deutschen Sprache die Regelklassen. Die Schule arbeitet inklusiv. Eine große Anzahl von Kindern der gesamten Schülerschaft wächst in sehr schwachen sozialen Verhältnissen auf. Der Schulhof der GGS Sternschule ist durch den in jüngster Vergangenheit fertiggestellten Neubau räumlich beengt, so dass nicht alle Kinder gleichzeitig auf dem Schulhof ihre Pause verbringen können. So mussten die Pausen geteilt werden, so dass die Schülerinnen und Schüler in zwei großen Pausen jeweils eine kurze Zeitspanne 12 Minuten draußen verbringen können. Den zweiten Teil ihrer Pause verbleiben die Schülerinnen und Schüler im Klassenraum. Um ihnen für diesen Teil der Pause, sowie während der Regenpause die Möglichkeit zu geben, sich sinnvoll und friedlich zu beschäftigen, möchten wir einheitliche und altersbezogene Gesellschaftsspiele für alle Klassen anschaffen. Diese sollen zum einen die exekutiven Funktionen Arbeitsgedächtnis, Inhibition und Flexibilität der Schülerinnen und Schüler fördern, zum anderen aber auch so angelegt sein, dass sie in einer kurzen Zeitspanne zu Ende gespielt werden können. Dafür bieten sich Spiele an, die vom Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen empfohlen werden, um die exekutiven Funktionen von Kindern zu fördern. Eine gezielte Förderung der exekutiven Funktionen soll die Lernleistungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler verbessern und das Sozialgefüge in den Klassen stärken.
Wir erhoffen uns für unsere Schülerinnen und Schüler eine Stärkung der Lernleistung durch gezielte Förderung der exekutiven Funktionen, die Verbesserung der Sozialstruktur in den Klassen durch das gemeinsame Spiel, eine Schärfung des Regelbewusstseins der Kinder, die Reduktion von Streit und Gewalt in den Pausen durch eine sinnvolle gemeinsame Beschäftigung und eine bessere Integration von Schülerinnen und Schülern mit geringen oder keinen Kenntnissen der deutschen Sprache in die Klassengemeinschaft durch das gemeinsame Spiel. Für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 erhoffen wir uns eine Förderung der räumlichen Wahrnehmung durch das Spielen mit Konstruktionsmaterial.
Jede Klasse soll ein Set von Spielen erhalten. Bei der Auswahl der Spiele wurde darauf Wert gelegt, dass diese in einer kurzen Zeitspanne gespielt werden können und eine Förderung im Bereich der exekutiven Funktionen. Die Klassen der Jahrgänge 1 und 2 sowie die der Jahrgänge 3 und 4 erhalten die gleichen Spiele, damit die Kinder sich auch innerhalb ihres Jahrgangs spielend beschäftigen können, da ihnen die Spiele bekannt sind. Täglich erhalten die Schülerinnen und Schüler zwei Spielpausen von etwa 20 Minuten Länge, in denen sie gemeinsam spielen können. Spielpaten der Klassen 2 und 4 kommen, so die Möglichkeit besteht Corona, in die Klassen 1 und 3, um während extra ausgewiesenen Spielstunden zu Beginn des Schuljahres den Kindern die Spiele zu erklären und die Regeln näher zu bringen.
Spielen macht Schule
Coronabedingt konnte der Nikolaus die 425 Schülerinnen und Schüler der Sternschule im Dezember des vergangenen Jahres 2020 nicht persönlich besuchen.
Damit die Enttäuschung nicht ganz so groß war, hatte er sich ein besonderes Geschenk für die 16 Klassen ausgedacht.
In Kooperation mit dem Förderverein und der Buchhandlung Junius konnten mit den Geldern des Projektes "Bildung von klein auf" für jede Klasse Gesellschaftsspiele angeschafft werden. Diese warteten in Säcke verpackt am Tag nach Nikolaus in der Schule auf die Schülerinnen und Schüler.
Bei Kaminfeuer auf dem Whiteboard wurden die Spiele mit großem "Hallo!" ausgepackt und gleich in einer Spielstunde ausprobiert.
"Expertinnen und Experten" für einzelne Spiele wurden schnell gefunden und konnten ihren Mitschülerinnen und Mitschülern die Regeln nahe bringen. So wurde eine harmonische und gesellige Zeit miteinander verbracht.
Inzwischen haben sich die Spiele fest in den Alltag der Klassen etabliert. In den Hälften der Pausen, die die Schülerinnen und Schüler in den Klassen verbringen, als auch in Regenpausen werden sie regelmäßig genutzt und sorgen für konfliktfreie und sinnvolle Beschäftigung neben dem Unterricht.