Grundschule Kaunitz-Bornholte
Aufgrund der Corona-Maßnahmen fällt in diesem Jahr der Tag der offenen Tür an unserer Schule aus. Uns kam die Idee, die Schule trotzdem für Kinder und Eltern zu öffnen, und zwar digital. Da wir eine mit Tablets gut ausgestattete Schule sind, und die Kinder die Arbeit mit digitalen Medien kennen, wollten wir dies nutzen, um einen "Schulfilm" zu drehen. Die Homepage wurde vor kurzem neu gestaltet und wird nach und nach mit "Leben" gefüllt. Ein Film macht so eine Seite lebendiger. Auch unser Medienkonzept wird aktualisiert und erweitert und kann in dem Zuge mit eingebunden werden. Es soll ein Film werden, der sowohl die Sicht der Kinder über ihre Schule zeigt wie auch Informationen für interessierte Eltern und Kinder hervorhebt. Dies wird miteinander verknüpft, und zwar anhand eines "roten Fadens" der symbolisch durch die Filmsequenzen führt. Es entsteht mit professioneller Hilfe ein Film, welcher die Sichtweise der Schüler auf ihre Schule zeigt,
Es entsteht mit professioneller Hilfe ein Film, welcher die Sichtweise der Schüler auf ihre Schule zeigt, und zwar mit eigener "Handschrift" und selber gefilmt, der aber auch sachliche Informationen zeigt. Es wird eine Zusammenarbeit mit Lehrern nötig, bei der beide Parteien zu Wort kommen und ihre Interessen miteinander verknüpfen.
- Vorüberlegungen: Was ist mir an meiner Schule wichtig? - Setzen sich in Gruppen mit anderen auseinander und argumentieren - Überlegen sich: was möchte ich Menschen zeigen, was mir gut gefällt, ist das für alle gleich interessant oder z.B. nur für mich? - Welche Menschen / Berufe sind überhaupt an unserer Schule zu finden? - Überlegen sich, was für Kinder oder Eltern wichtig ist, die unsere Schule noch nicht kennen? - Kinder fügen sich in Gruppen zusammen, um miteinander über die Auswahl der Ausschnitte ihrer Schule zu diskutieren - Kinder erarbeiten Fragen, die sie Lehrern und anderen Personen an der Schule stellen wollen - Kinder führen Interviews durch - Kinder reflektieren über gedrehte Filmsequenzen. Was ist gut darzustellen? Was muss ich beachten? - Müssen sich Gedanken machen über ihre "Sprache", wenn sie selber im Film zu hören sind. - Kinder drehen die Filme selber und erfahren etwas über die Arbeit eines Filmemachers.
"Der rote Faden an unserer Schule" - Kinder eines 3. und 4. Schuljahres stellen ihre Schule vor
In der Anfangsphase haben die Kinder der Klasse 3 überlegt, was ihnen an ihrer Schule gefällt und was ihnen wichtig ist. Sie haben zunächst das Gebäude mit dem Außengelände inspiziert und notiert, was sie den Zuschauern im Film vorstellen möchten. Den Kindern wurde dann schnell klar, dass auch die Menschen, die jeden Tag in der Schule anzutreffen sind, wichtig sind und in einen Film gehören, der die ganze Schule zeigt. Dass diese Menschen zu Wort kommen sollten war wichtig und damit auch, dass es Interviews geben soll.
Aus einer Unterrichtseinheit im Fach Deutsch kannten die Kinder bereits den "roten Faden". Sie konnten nun nachvollziehen, dass er auch im Film eine Rolle spielen kann und soll. Die Kinder entwickelten eine Idee, wie man ein richtiges Band, also einen "rote Faden" in echt, im Film mit einbeziehen kann. Es wurde probiert, verschiedene Fäden zusammenzufügen, ein Knäuel zu entrollen, ein Fadengewirr zu entwirren oder am Faden entlangzugehen.
Zu Beginn der Filmarbeiten wurden dann die ersten Aufnahmen ohne professionelle Hilfe mit den Schultablets gemacht. Die Kinder haben sich Räume, Spielgerüste, Schulhofecken ausgesucht und versucht, alles möglichst gut darzustellen. Nach Auswertung des Filmmaterials wurde schnell klar, dass es nicht reicht, das Ipad "draufzuhalten" und den Aufnahmeknopf zu drücken. Die so gefilmten Sequenzen waren zu langweilig und unprofessionell. Die Kameraführung musste also verbessert werden, die Auswahl und Länge der einzelnen Filmszenen und die dazugehörigen Sprachaufnahmen.
Im nächsten Schritt haben wir uns die "Heimatfilme" des Kreises Gütersloh angeschaut und anhand der Filmbeispiele weitere Ideen für unseren Schulfilm konkretisiert. Die Kinder bekamen Anregungen, wie Menschen und Räume oder Gegenstände miteinander verknüpft werden können.
Mit diesen Ideen gingen sie in die nächste Phase. Der Dipl.-Medienpädagoge Dennis Böddicker, unser unterstützender Profi kam in die Schule und hat die Ideen der Schüler aufgenommen und mit ihnen besprochen. Zunächst lernten sie Grundlagen der Kameraführung mit den Ipads. Mit diesen neuen Erkenntnissen wurden die nächsten "Kinderfilme" gedreht und siehe da: Die Ergebnisse wurden von allen als deutlich besser bewertet.
In einem nächsten Schritt wurden die Kinder zu professionellen Akteuren und verschiedene Bereiche der Schule zu Filmsets. Es wurde in der Aula gefilmt, in der Bücherei und im Computerraum. Auch draußen wurde gefilmt, wobei deutlich wurde, dass das Wetter mitspielen muss und durch ein Flugzeug über uns die Dreharbeiten schon einmal für eine Zeit ausgesetzt werden müssen. Die Kinder haben mit Eifer und Lampenfieber ihre Texte, die vorher überlegt und besprochen wurden, immer wieder aufgesagt und mussten feststellen, dass es wichtig ist, deutlich und klar zu sprechen, auf Mitschüler zu reagieren, darauf zu achten, wie sie vor der Kamera stehen und wie sie sich bewegen. Manche Filmsequenzen mussten mehrfach gedreht werden, bis alle zufrieden waren. In diesen Filmsequenzen wurde immer der "rote Faden" mit einbezogen, an dem sich die Kinder entlanghangeln und so während des gesamten Films das Gebäude erkunden und Menschen treffen.
Für die Interviews wurden einzelne Kinder und Kleingruppen gefilmt. Wichtige Personen, die an der Schule arbeiten, zum Beispiel die Sekretärin, der Hausmeister, die Schulleiter, Klassensprecher oder die Schulsozialarbeiterin wurden von den Kindern besucht und interviewt. Auch hier führte der rote Faden entlang.
Unser zweiter Schulstandort Verl - Bornholte wurde ebenfalls mit "aufgefädelt" und im Film vorgestellt. Das haben die Kinder der 4. Klasse in Bornholte übernommen. Die Kinder haben sich auch hier mit dem gesamten Schulgebäude und dem Schulgelände beschäftigt und stellen diese vor. Die professionelle Filmaufnahme wurde mit allen Kindern aus der Klasse durchgeführt.
Für beide Klassen und insbesondere für die Klasse 3a war es eine wertvolle, lehrreiche und schöne Erfahrung mit einem tollen Endergebnis für die Schule.