Rollenspielbereich: Gemeinsam entscheiden und gestalten

Ansprechpartner:

Frau Schmidt

Institution:

Familienzentrum Tausendfüßler

  • Lindenstraße 1
    59514 Welver

Beschreibung und Ziele:

Die Tausendfüßler - das sind 55 Kinder im Alter von 0-6 Jahren. Die Kinder werden in drei Gruppen betreut. Die Maulwürfe, die Bären und die Pinguine haben jeweils einen eigenen Gruppenraum mit Nebenraum. Zum Spielen wird aber auch die ganze Kita genutzt. Eine Ecke ist die "Wissensecke" mit Sachbüchern und Zeitschriften, in der Turnhalle steht in erster Linie Bewegung auf dem Programm, weitere Nischen sind mit Teppichen ausgelegt und nutzbar zum Bauen und Konstruieren. Doch da fehlt noch etwas: ein Rollenspielbereich! Da an einer Stelle eine zweite Spielebene abgebaut werden muss, ist der Platz schon gefunden und die Kinder haben bereits erste Ideen gesammelt. Entstehen soll ein Spielbereich in dem die Kinder aller Altersgruppen in andere Rollen schlüpfen können. Mit wenig vorgefertigtem Spielzeug, aber vielen zweckfreien Sachen zum Spielen und einer liebevoll gestalteten Umgebung. Ein Podest soll den Spielbereich abgrenzen und zu etwas Besonderem machen, Abtrennungen ermöglichen es, verschiedene Spielthemen zu integrieren und das Ganze auch als kleine Bühne zu nutzen. Die Gestaltung wird so flexibel wie möglich erfolgen, um immer wieder auf die Themen der Kinder zu reagieren und mit einfachen Mitteln neue Spielthemen zu ermöglichen. Grundlage aller Überlegungen ist die Partizipation. Die Kinder bringen die Ideen ein und sind aktiv bei der Umsetzung. Damit auch nachfolgende Kinder ihre Ideen einbringen können, ist die flexible Gestaltung wichtig für die Nachhaltigkeit. Bei der Planung wird die Lebenswelt aller Kinder einbezogen, gerade auch aus den verschiedenen Herkunftsländern. Kinder mit und ohne Behinderung werden zusammen spielen. Dabei werden wir stereotype Sichtweisen auch in Bezug auf eine gendergerechte Umwelt vermeiden. Für die Planungsphase rechnen wir ca. 3. Monate. Parallel zur Planung mit den Kindern wird der Bereich vorbereitet, d.h. Abbau der zweiten Ebene, Anstrich, Beleuchtung usw. Für die Umsetzung der Ideen rechnen wir 1-2 Monate, so können die Kinder, die im Sommer eingeschult werden, den neuen Spielbereich noch ausgiebig nutzen.

• Einen weiteren Bereich der Einrichtung sinnvoll nutzbar zu machen. • Aktive Teilhabe der Kinder an Entscheidungen und Einbeziehung in die Umsetzung • Förderung der Kinder im Bereich Sozialentwicklung, Sprache, Kognition durch Rollen- und Phantasiespiel • Der neue Spielbereich ermöglicht Spiel für die Kinder ab 3 Jahren ohne ständige Anwesenheit einer Fachkraft. Die Kinder suchen eigene Lösungen, handeln selbstständig Rollen und Spielverläufe aus und lernen, sich bei Bedarf Hilfe zu holen. • Es entsteht ein aktueller Spielbereich der Pädagogik der Vielfalt, der soweit möglich alle Lebenswelten unserer Familien wiederspiegelt und genderneutral gestaltet ist.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder werden in die Planung und Umsetzung der Neugestaltung eingebunden. Erste Ideen wurden bereits zusammengetragen. Diese werden konkretisiert und es wird zu Diskussionen, Abstimmungen und Mehrheitsbeschlüssen kommen. Die U3-Kinder und Kinder, die sich sprachlich noch nicht beteiligen können, werden beobachtet und so fließen ihre Themen mit ein. Die aktive Mitgestaltung an der Umsetzung wird in erster Linie von den älteren Kindern erfolgen.

Rückblick:

Im Dezember 2020 erfolgte der Abbau unseres Spielhauses im Flurbereich des Erdgeschosses und ein Neuanstrich der gesamten Etage. Die Kinder verfolgten mit großem Interesse die Arbeiten.

Aufgrund der Einschränkungen im Kita-Betrieb blieb die Spielfläche zunächst unbeachtet. Dann stellten wir Podeste und einen Rollenspielwagen mit gesammelten Utensilien auf. Die Kinder waren in den folgenden Wochen sehr kreativ und wir konnten viele Rollenspiele beobachten. Die Themen waren Schule, Feuerwehr, Picknick, es gab imaginäre Hunde und auch Laser-Schwerter.

Nach den Osterferien ging es dann in die eigentliche Projektphase. Die Fachkräfte und Kinder sammelten Ideen für den neuen Spielbereich und zeigten sich sehr phantasievoll. Ein Kurpark war eine der Ideen, ein Bauernhof, Piraten-, Container und Raumschiffe wurden vorgeschlagen. Einige wollten ein Familienhaus, andere einen Kaufladen oder eine Post.

Bei der Abstimmung lag dann das Schiff ganz vorn.

Es wurde beschlossen, ein neutrales "Holzschiff", ein paar themenbezogene Utensilien, sowie Verkleidungssachen und Tücher anzuschaffen. Die Kinder können dann dem Schiff und ihrem Spiel damit und allerlei Alltagsmaterial Leben geben.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.