Partizipative Projektgestaltung zum Thema: Renovierung, Aktivierung und Umgestaltung eines alten Spiel-/Gartenhaus zur außen Lernwerkstatt

Ansprechpartner:

Frau Ihmenkamp

Institution:

DRK Kita Pusteblume

  • Spatzenweg 10
    48341 Altenberge

Beschreibung und Ziele:

In unserem Kita Garten gibt es einen altes Gartenhäuschen, das schon einige Zeit nicht mehr genutzt werden kann. Der Boden muss erneuert werden, die Wände abgeschliffen und gestrichen und natürlich auf die Bedürfnisse, Ideen und Wünsche abgestimmte Möbel und Materialien angeschafft werden. Die Idee, dass Gartenhäuschen zu renovieren, kam den Schulkindern beim Spielen im Kita Garten. Mit der Aussage eines Kindes: "Schade, dass wir das Häuschen nicht mehr nutzen können!", fing alles an. Auf die Frage, was sie denn dort machen wollen würden sprudelten die Kinder vor Ideen. "Ein richtiges Haus nur für Kinder, eine Werkstatt, ein Atelier, ... Die Kinder sprühten vor Ideen und würden am liebsten sofort loslegen. Zunächst, dass war den Kindern sofort ganz klar, muss ein Plan erstellt werden. "Wir brauchen Frank unseren Hausmeister, der muss sich den Boden ansehen!" Ein Vorschulkind sagte: "Mit dem Boden fängt man immer an. Wie, wenn man ein neues Haus baut!" In der Vorschulgruppe einigte man sich darauf, wer bei Frank anruft, die Idee und das Problem schildert und einen Besichtigungstermin mit ihm in der Kita vereinbart. Mutig meldete sich ein Mädchen und konnte unserem Hausmeister alles ganz genau schildern. Dieser freute sich sehr über den Anruf und versprach, in der nächsten Woche vorbei zu kommen um sich die Sache mal anzusehen. Jetzt soll es weiter gehen. Die Kinder werden aktiv an allen Prozesse beteiligt, denn es ist IHR Projekt. Ein Gemeinschaftsprojekt der Vorschulkinder, an dem am Ende hoffentlich ein renoviertes und vielfältig nutzbares kleines Gartenhäuschen entstanden ist. .. Wir wissen noch nicht genau, wie viel unsere Umsetzung kosten wird, da wir den Schaden des Bodens noch nicht genau abschätzen können. Fest steht allerdings, dass wir Farbe, Pinsel und Rollen für die Außenverschönerung benötigen, Regale zur Aufbewahrung von Materialen für ein Außenatelier wie Stöcke, Lehm, Steine, Draht, Papier, Farbe, Pinsel, Klebe, Stifte, Federn, ...., eine Werkbank mit Holz, Sägen, Nägel, .... ein Tisch und Hocker kaufen wollen. Einige Mädchen wünschen sich Gardinen für die Fenster. "Meine Mama kann ganz gut nähen, die frag ich mal!" Eine Idee ist es daher auch, Eltern mit einzubeziehen. Auch hier hatten die Kinder eine gute Idee. "Wir können doch den Eltern sagen, was wir möchten. Wir sagen dir, was du schreiben sollst und du schreibst das dann alles auf!"

Dies ist ein gemeinschaftlichen Großprojekt der Vorschulkinder. Ziel ist es, den Kinder zu zeigen, dass sie selbstwirksam tätig werden können und es schaffen, auch so ein großes Projekt, wie die Renovierung eines Gartenhäuschen, mit Hilfe realisieren können. Ihre Ideen, ihre Wünsche finden Berücksichtigung und für die Umsetzung müssen Partner wie z.b. unseren Hausmeister, Eltern oder andere Fachleute geworben werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Dieses Projekt bietet unseren Vorschulkindern die Chance, Partizipation und Selbstwirksamkeit zu erleben Sie werden mit ihren Ideen und Wünschen ernst genommen und können eigene Stärken, Fähigkeiten und ihr bereits erworbenes Wissen einsetzen. Sie sammeln Erfolgserlebnisse, was das Selbstbewusstsein stärkt. Sie dürfen planen, sich den Rat von Experten einholen, mit Helfen und übernehmen dadurch Eigenverantwortung für das Projekt. Die sozialen Kompetenzen und Soft Skills wie z.B. Teamfähigkeit und im gewissen Maße auch Zeitmanagement was kommt zuerst, was kann danach geplant werden … wird ausgebaut. Die Kinder dürfen sich ausprobieren, müssen Absprachen treffen, Ideen entwickeln, diese der Gruppe vorstellen, sich auf die Wünsche und Ideen der Anderen einlassen, für die Umsetzung eigener Ideen werben, zulassen können, dass andere Vorschläge eine breitere Zustimmung finden, Meinungsunterschiede aushalten, Kompromisse eingehen, aushalten und am Ball bleiben, wenn das Projekt ins Stocken gerät oder die Arbeiten länger dauern als gewünscht, …. und vieles mehr. Diese Projektarbeit kann man sich wie ein Zyklus vorstellen. Mit der Anfangsphase Projektvorstellung, Ideensammlung haben wir begonnen und auch einen ersten Aufgabenplan erstellt. Danach folgt die Umsetzungsphase, die weites gehend von der Bewilligung des Projekts abhängig ist. In der Abchlussphase werden wir ein Fest und damit unseren Erfolg feiern. Während der ganzen Projektarbeit werden Fotos gemacht, entwickelt und als Dokumentation den Kindern zur Verfügung gestellt. Dies soll als sog. Faden der Erinnerung dienen und die Kinder immer wieder motivieren, am Ball zu bleiben.

Rückblick:

Das Corona Virus hat uns seit März 2020 voll im Griff. Das bedeutet für uns, dass gruppenübergreifende Angebote, wie z.B. die Vorschularbeit nicht stattfinden darf. Schwierig macht das Arbeiten am oben genannten Projekt auch die Tatsache, dass wir uns seit Dezember im eingeschränkten Pandemiebetrieb befinden und nur wenige Kinder unsere Kita besuchen.
Dennoch haben wir schon viel erreicht.
Unsere Kinder haben noch vor den vielen Einschränkungen mit Experten bezüglich des Bodens und eines neuen Anstrichs sprechen können. Der Boden ist mittlerweile ersetzt worden, wie man auf den Bildern gut sehen kann. Beim Versuch der Schulkinder unser Häuschen mit einem Schleifer zu bearbeiten um dann neue, bereits gekaufte Farbe auftragen zu können mussten wir leider feststellen, dass dies nur mit besonderem Gerät möglich ist. Auch hier haben die Kinder sich nicht entmutigen lassen. Ein Vater eines unserer Kinder hat versprochen im Frühjahr sobald das Wetter und die eigene Zeit es zulässt unser Häuschen neu zu streichen. Sobald wir die Corona Pandemie in den Griff bekommen haben und der Kita Betrieb wieder normal anlaufen kann, werden wir die Ideen der Kinder bezüglich Ausstattung weiter umsetzen.
Was schon umgesetzt wurde:
Wir haben unser Häuschen mit einem Rollenspielbereich ausgestattet. Hier kann "gekocht" und am gedeckten Tisch "gegessen" werden. Ebenso haben viele Naturmaterialien zum gestalten, entdecken und erforschen einen Platz gefunden. Unsere Kita hat ihren Schwerpunkt in der Naturpädagogik, so dass nun auch dieser überdachte und vor Wind und Wetter geschützte Raum zur Vor- und Nachbereitung von z.B. Waldtagen oder anderen Aktivitäten genutzt werden kann. Auf dem Bild sieht man, wie gerade ein Mandala aus Naturmaterialien entsteht. Natürlich dürfen auch selbst gebaute Staffeleien in einer "Außen-Lernwerkstatt" nicht fehlen. Sobald es draußen wieder wärmer wird, kann man hier sehr schöne Bilder mit Farbe und Pinsel malen.

Fazit:
Trotz der angespannten Corona Lage, den schwierigen und zur Zeit sogar unmöglichen Bedingungen mit Kindern gruppenübergreifende Projekte umzusetzen, haben wir schon einiges geschafft und umsetzen können.
Wir bleiben dran!!!