Eine grüne Oase in der Schule

Ansprechpartner:

Frau Klinger

Institution:

GGS Georgstraße

  • Georgstr.1
    45879 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Unsere Schule liegt inmitten der Altstadt Gelsenkirchens umgeben von Straßen und Wohnhäusern. Wir sind eine vierzügige Grundschule mit drei zusätzlichen Internationalen Förderklassen. Wir haben ca. 450 Schülerinnen und Schülern an unserer Schule. Die meisten Kindern kommen aus sozialschwachen Familien und haben zudem geringe Deutschkenntnisse. Während unseres Schülerparlamentes kam von den Schülern und Schülerinnen immer wieder der Wunsch auf, unsere Schule etwas grüner und natürlicher zu gestalten. Diesen Wunsch haben wir als Lehrer sehr gerne aufgenommen und lange überlegt, wie es an unserer Schule umgesetzt werden könnte. Da unser Schulhof sehr klein ist, können keine Beete angelegt werden, da der Platz auch so schon nicht für die Anzahl der Kinder reicht. Eine Rasenfläche wäre auch nicht möglich, da diese innerhalb kürzester Zeit durch die Anzahl der Kinder zerstört werden würden. Eine weitere Überlegung war einen Vertikalgarten an unserem Schulzaun zu installieren. Auch diese Möglichkeit erwies sich als nicht durchführbar. Unsere Schule verfügt aber über eine Terrasse, die nicht wirklich für die Pausen genutzt werden kann, da das Aufsichtspersonal fehlt. Da kam den Kindern und uns Lehrern die Idee, einen Hochbeetgarten dort zu errichten. Es wäre genügend Platz vorhanden und die Klassen könnten diesen Ort hervorragend als "grünes Unterrichtszimmer" nutzen. Die Planung nahm seinen Lauf. Wir haben eine Skizze der Terrasse angefertigt und dort aufgezeichnet, wie die Beete gestellt werden könnten, damit möglichst alle Kinder die Beete gut sehen und auch bearbeiten können. Der nächste Schritt war dann, wie welche Kinder involviert werden können. Der Plan ist, dass alle Kinder aus allen Klassen mitmachen können und sollen, natürlich mit verschiedenen Schwerpunkten. Folgende Schwerpunkte sollen gesetzt werden: Klasse 1/IFÖ Klassen: Aufbau von Pflanzen, Grundsätze des Pflanzenbaus Klasse 2: Grundnahrungsmittel, Kreisläufe Klasse 3: Gesunde Ernährung, eigener Anbau und Verarbeitung von Gemüse Klasse 4: Kreisläufe und Boden Auf Wunsch schicke ich Ihnen das komplette Konzept, indem auch die Jahreszeiten mit berücksichtigt werden. Es sollen möglichst drei bis vier Hochbeete mit den Maßen 200x100x72 aufgestellt werden. Diese Hochbeete sollen gemeinsam mit Kindern und Eltern aufgebaut werden. Jede Klasse außer Klasse 1 betreut einen Bereich im Hochbeetgarten passend zu den Jahrgangsthemen. Zwischen den Klassenstufen wird zusammengearbeitet, die Kinder übernehmen nach und nach mehr Verantwortung und sollen die Produkte Samen, Pflanzen und das Wissen an die Jüngeren weitergeben werden. Die Pflanzen, die ausgesät werden sollen, sollten möglichst samenfeste Sorten sein, damit Samen an die andere Klasse weitergegeben werden kann. Dabei ist darauf zu achten, dass die Samen von Kürbispflanzen nicht weitergegeben werden dürfen, da diese giftige Bitterstoffe entwickeln könnten. Folgende Pflanzen eignen sich unserer Meinung nach für die Bepflanzung: Obst/Gemüse Kürbis, Erdbeeren, Kräuter, Salat, Radieschen, Tomaten, Gurken, Kohlrabi, Johannisbeeren, Zwiebeln, Kartoffeln Insektenfreundliche Blumen: Tagetes, Lavendel, Kapuzinerkresse, Fetthenne, Leinkraut, Ringelblumen, Wegwarte. Im Frühjahr werden Pflanzen vorgezogen und Frühblüher beobachtet. Im Sommer werden die Beete gepflegt und die sich ansiedelnden Tiere beobachtet und unterstützt, z.B. durch den Bau von Insektenhotels und Wassertränken. Im Herbst wird das Gemüse geerntet und verarbeitet, sowie die Pflanzen ggf. zurück geschnitten bzw. die Samenstände stehen gelassen und weiter beobachtet Im Winter müssen einige Gemüsesorten und Pflanzen ggf. abgedeckt werden. Das Projekt soll in den Jahrgängen während der laufenden Schulzeit im Sachunterricht behandelt werden. Da die Arbeiten mehr Zeit in Anspruch nehmen werden, als die für den Sachunterricht vorgesehenen Stunden, könnten die Klassen auch außerhalb des Unterrichts in AGs die Beete betreuen. Es ist auch vorgesehen eine Dokumentation der jeweiligen Arbeiten der Klassen auf der Homepage für alle ersichtlich zu machen, sodass das Projekt nicht nur für das Fach Sachunterricht bestimmt ist. Auch in den anderen Fächern kann dazu gearbeitet werden: Deutsch Gedichte schreiben, Texte für die Homepage schreiben, Beschreibungen lesen, Pflanzschilder beschriften etc, Mathematik Ausmessen der Beete, ausrechen, wie viel Platz eine Pflanze braucht, Wachstum der Pflanzen in Diagrammen dokumentieren etc. Kunst Beete malen, Pflanzschilder basteln, Nistkästen, Insektenhotels, Vogeltränken bauen etc. Musik passende Lieder und Tänze einüben

Mit dem Hochbeetgarten möchten wir unsere Schule um ein wichtiges Lern- und Handlungsfeld bereichern. Unsere Schülerschaft kann aufgrund des Umfeldes nur wenig eigene Erfahrungen machen, wo unsere Lebensmittel herkommen, wie sie wachsen und wie viel Verantwortung man dafür übernehmen muss. Zudem ist der Medienkonsum unserer Schülerschaft enorm hoch, sodass auch in der Freizeit keine Erfahrungen in der Natur gemacht werden können. Ein Hochbeetgarten würde uns eine große Chance für einen ganzheitlichen und fächerübergreifenden Unterricht geben, sodass die Kinder mit allen Sinnen sehen, hören & fühlen den Garten erfahren können, auch ohne dass große Unterrichtsgänge Ausflüge mit Bus und Bahn nötig sind. Unsere Ziele sind, dass die Kinder ihre sozialen Kompetenzen stärken, indem sie Verantwortung für sich, die Mitmenschen und auch die Pflanzen übernehmen. Sie müssen die Pflanzen gut pflegen, damit am Ende für alle etwas geerntet werden kann und die anderen Klassen auch mit und an den Beeten arbeiten können. Sie müssen sich absprechen und lernen nebenbei und spielerisch einen neuen Wortschatz kennen und stärken somit auch ihre kommunikativen Fähigkeiten. Die Kinder sollen einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur erlernen und sensibel für ein nachhaltiges Handeln im Alltag gemacht werden. Es werden komplexe ökologische Zusammenhänge praktisch erlebbar gemacht. Und ein weiteres und nicht zu vergessendes Ziel ist die Freude am Tun und die anschließende Belohnung durch die Natur, wenn die Blumen blühen, Insekten angezogen und Gemüse/ Obst reif werden.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

An diesem Projekt sollen möglichst alle Kinder der Schule beteiligt werden. Der Umfang und die Aufgaben ändern sich mit jedem Jahrgang s. Projektbeschreibung Im Klassenverband sollen je nach Jahreszeit und Zielsetzung der einzelnen Jahrgänge die Kinder auf die Terrasse zu den Beeten gehen können und sich um diese kümmern. Sollten wir es schaffen vier Beete zu bekommen, könnten bei einer Klassengröße von durchschnittlich 28 Kindern 7 Kinder ein Beet betreuen. Die jeweils anfallenden Arbeiten werden zunächst in der gesamten Gruppe besprochen, sodass jedem Kind klar sein sollte, welche Aufgabe es an diesem Tag zu erledigen hat Umkraut zupfen, gießen, fegen, Pflanzschilder anbringen, Wachstum dokumentieren, ggf. Krankheiten und "Schädlinge" entdecken und bestimmen, Text für die homepage verfassen etc.

Rückblick: