Städt. Kiga am Bach
"Jedes Aktionstablett ist eine Einladung zum Entdecken, ein Rätsel mit Rahmen drum herum, ein Impuls zum Forschen: Schon Maria Montessori hat vorgeschlagen, Kindern Aktionstabletts für sie interessierende Tätigkeiten zur Verfügung zu stellen, um ihnen konzentriertes Entdecken und Erforschen zu ermöglichen." Aktionstabletts - Experimente und Spielangebote: 40 Ideen für das Lernen in Krippe und Kindergarten Antje Bostelmann und Michael Fink, Bananenblau 2012 Was sind denn Aktionstabletts? Aktionstabletts sind Tabletts und Gegenstände, die die Kinder anregen sich selbstständig mit Aufgaben auseinanderzusetzen. Sie folgen dem Grundsatz von Maria Montessori "Hilf mir, es selbst zu tun!" Diese spannenden Aufgaben sind selbsterklärend und die Kinder setzen sich mit ihnen selbstbestimmt auseinander. Durch unterschiedliche Inhalte Dinge auf den Aktionstabletts, stehen verschiedene Aktivitäten im Vordergrund, wie das Fühlen, Sortieren, Umfüllen, Auffüllen, Schütten, Ordnen, Stecken. Dabei lernen die Kinder vielfältige Dinge und aus eigener Kraft Zusammenhänge und Handlungsabläufe kennen und begreifen sie. Die Kinder wählen sich diese Aufgaben frei und bestimmen die Zeitdauer allein. Da die Materialien auf dem Tablett geordnet zur Verfügung stehen, sind sie übersichtlich, aber auch auffordernd und ansprechend. So wecken sie das Interesse der Kinder und das freudige Spielen führt zum Lernerfolg. Fühl- und Sandwannen bieten z.B. mit Sand, Wasser oder Kastanien die Möglichkeit Schütt- und Fühlspiele mit größeren Gefäßen zu üben. So kann die Sandwanne die Vorstufe des Aktionstabletts mit Sand oder Flüssigkeit sein. Ist es in der Sandwanne ein großer Messbecher den das Kind nutzt um den Sand hin und her zu schütten, ist es bei den Tabletts ein kleineres Gefäß. So üben die Kinder diese Tätigkeit vom "Leichten zum Schweren". Da die Kinder Experimentierfreude erleben, sind die intrinsischen Voraussetzungen geschaffen weiter zu machen oder wieder neu zu beginnen. Die Lust auf ein "mehr-Lernen" kommt auf. Die Pädagogen stehen als Begleiter zur Seite. Durch reflektierende Fragen, erklären die Kinder ihr Vorgehen, verinnerlichen es und die alltagsintegrierte Sprachbildung ist automatisch inbegriffen. Wir möchten Sandwannen und Aktionstabletts im Alltag kontinuierlich einsetzen und dabei die Vorlieben der Kinder berücksichtigen. Je zwei Partnergruppen teilen sich das Material das im Freispiel gruppenübergreifend eingesetzt werden soll. Dabei gibt es Themen, die immer aktuell sind und Kinder interessieren, z.B. Sand und Wasser. Andere Interessen der Kinder haben wir bereits beobachtet und können diese Themen gezielt anbieten, wie das Sortieren und Umfüllen. Dabei legen wir Wert darauf, dass die Erzieherinnen auch im Laufe des Projektes weiterhin die Interessen der Kinder beobachten und daraus entsprechende Impulse anbieten. Falls dabei zusätzliche Kosten entstehen kann der Förderverein dem Kindergarten finanziell unter die Arme greifen. Es können aber auch Materialien aus dem täglichen Leben, z.B. Besteck oder der Natur genutzt werden.
Das Ziel des Projektes ist es den Kindern Impulse anzubieten, die sie einladen zu forschen und zu entdecken. Die daraus entstehende Steigerung der Konzentration und die Fähigkeit selbstbestimmt zu lernen bringt Nachhaltigkeit in dieses Projekt. Denn zeigen die Kinder durch ihren Erfolg die intrinsische Motivation weiter zu experimentieren, lernen sie automatsch stetig dazu. Die Kompetenzentwicklung der Kinder werden sich in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, in der Wahrnehmung, der Sprachbildung, der Konzentration, der Auge-Hand-Koordination und auch in der Erweiterung von Vorläuferkompetenzen mathematischen Denkens zeigen.
Die Kinder sind die Hauptakteure in diesem Projekt, da sie mit diesen Materialien im Alltag forschen und experimentieren. Sie werden uns aber auch zeigen welche Veränderungen nötig sind, bzw. mit uns reflektieren was sie benötigen um weiter lernen zu können. Der stete Austausch mit den Kindern und ihre Mitbestimmung im Projektablauf, ist daher von höchster Bedeutung. Oft steht die Herausforderung des Neuen oder "noch nicht Könnens" für Kinder im Vordergrund. Sie haben hier die Möglichkeit eigenverantwortlich und so oft wie sie möchten die Materialien zum Üben zu nutzen. Die Materialien sollen stets frei zugänglich sein.
In den letzten Wochen konnten wir durch die Aktionstabletts viele verschiedene Interessen der Kinder aufgreifen. Die Aktionsmaterialien haben den Kindern ganzheitliche Experimentiermöglichkeiten geboten, bei denen sie sich mit unterschiedlichen Aufgaben selbstständig auseinandersetzen konnten. Die Tabletts stehen für die Kinder frei zugänglich und können bei Interesse selbstständig erforscht werden. Durch große Matschtische für Fühl- und Matschspiele im größeren Umfang, sowie Sandwannen und Sandtabletts können die Kinder das Element "Erde" und Sand umfangreich erforschen und damit experimentieren. Ähnlich bietet auch das Element "Wasser" durch verschiedene Berührungspunkte im Alltag einen großen Reiz für die Kinder. Dabei bieten speziell auf Wasserspiel ausgelegte Aktionstabletts ihnen die Möglichkeit, ihrem Interesse an diesem Element nachzugehen. Bei uns sind vor allem die Tabletts mit Wasserschalen, Pipetten und Spritzen für den Transport von Wasser aktuell sehr beliebt. Auch das Interesse am Sortieren, Ordnen und Stecken zeigen die Kinder immer wieder. Mit Hilfe von Steck- und Fädelspielen, sowie Sortiertabletts konnten sie in den letzten Wochen bereits Perlen auffädeln, Formen aufstecken und Farben sortieren. Dies sind jedoch nur einzelne Beispiele für unsere Aktionstabletts. Insgesamt sind durch die Förderung über 30 verschiedene Aktionstabletts zu unterschiedlichen Themen und 2 große Matschtische für unsere Einrichtung entstanden. Dazu bedanken wir uns bei GELSENWASSER und freuen uns darauf, noch weitere spannende Entdeckungsmöglichkeiten mit Hilfe der Aktionstabletts für die Kinder zusammenzustellen.