Wendo

Ansprechpartner:

Frau Dittmar

Institution:

Städtische Gemeinschaftshauptschule an der Mehringstraße

  • Mehringstraße 16
    45896 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Der Kurs richtet sich an Mädchen der Klassen 9. Erfahrungen und Rollenmuster aus der Vergangenheit beeinflussen unser Handeln. Obwohl dies meist unbewußt passiert, wiederholen wir unser erlerntes Rollenverhalten immer wieder automatisch. Es geht darum, den sogenannten "Autopiloten" abzuschalten, die erlernten Verhaltensmuster bewußt zu machen und zu verändern,

Entwicklung von Selbstbewußtsein und Selbstsicherheit, Stärkung der Körper- und Selbstwahrnehmung, Erkennen, verstehen und überwinden der eigenen Ängste, Erkennen von Übergriffen, selbstsicher Grenzen setzen, wirkungsvoll "Nein" sagen, Erkennen, dass Hilfe holen ein guter Schutz und nicht Verrat ist.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Mädchen werden an 10 Termienen zu je 2 Unterrichtsstunden an dem Wendo-Kurs teilnehmen. Es werden Übungen gemacht und Gespräche dazu geführt.

Rückblick:

Die Mädchen sind gerne zum Training gekommen und haben sich schnell auf die Selbstreflexion eingelassen. Sie haben zu Beginn des Trainings ein Brett zertreten oder zerschlagen. Hier ging es darum, sich nicht von der Stärke des Holzes ablenken zu lassen, und mögliche innere Stimmen zu überwinden, die sie abhalten könnten, sich auszuprobieren. Es ging beim zerschlagen des Brettes darum, die eigene Stärke und Körperkraft konzentriert und zielstrebig einzusetzen. Alle Mädchen haben diese Aufgabe erfolgreich durchgeführt. Stolz und Stärkeempfinden prägten danach die Atmosphäre. Diese Übung gilt als Grundlage am Thema Zielstrebigkeit zu arbeiten. Immer wieder brachten die Mädchen persönliche Lebensthemen ein und wünschten Reflexion und Austausch, um Handlungsalternativen entwickeln zu können. Gemeinsam überprüften wir die Situationen auf Handlungsziele. Die Mädchen stellten fest, dass viele ihrer Handlungen und Gegenwehrmaßnahmen automatisch und unkontrolliert geschehen. Sie übten also zunächst, ihre Reaktionen in Alltagssituationen bewusst wahrzunehmen, ihre Reaktionen auf Sinnhaftigkeit zu überprüfen um dann nach effektiveren Handlungsalternativen zu suchen. Sie unterstützten sich gegenseitig darin, nach solchen Handlungsalternativen zu finden und dessen Wirksamkeit in Form von Rollenspielen auszuprobieren. Im Training übten sie aktiv ihre Grenzen wahrzunehmen und zu setzen. Das Ende des Kurses haben die Mädchen bedauert und fragten nach einer Fortsetzung des Trainings. Die Mädchen berichteten in der Abschlussrunde, sich sicherer, mutiger und aktiver zu fühlen. Sie berichteten auch, über die erlernten Verteidigungstechniken Sicherheit in Bezug auf die eigene Wehrhaftigkeit erlangt zu haben.

In den Trainings wurde sichtbar, wie Mädchen in akuten Konflikt- oder Übergriffssituationen immer wieder automatisch in herkömmliches Rollenverhalten rutschten. Es ist deshalb sinnvoll, regelmäßig weiter an diesen automatisierten Strukturen zu arbeiten.