Beschreibung und Ziele:

Eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist uns sehr wichtig. Die Kinder erhalten bei uns täglich frisches Obst und Gemüse und ungesüßte Getränke. Damit die Kinder gesunde Lebensmittel kennenlernen können, gestalten wir mit ihnen regelmäßig besondere Aktionen. Ein besonderes Erlebnis war die Erfahrung bei der eines eigenen Kräutergärtchens. Ein für Kinder aufregendes Erlebnis ist es, ein Lebensmittel von der Aussaat bis hin zum fertigen Produkt zu verfolgen. Die Kinder zerreiben zum Riechen einzelne Blätter zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Duft und der Geschmack von Kräutern werden von jedem anders empfunden und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten der Kräuter machten das Projekt zu einem sinnlichen Erlebnis. Der Höhepunkt war für die Kinder, als sie die Kräuter verkosten durften. Unsere Hauswirtschaftskraft hat die Kräuter in den Mahlzeiten verwertet. Durch die spontanen Äußerungen der Kinder bezüglich ihrer Sinneserfahrungen mit den Kräutern entstanden schnell lebhafte Gesprächsstunden. Hierbei entstand die Idee der Kinder, unser Gärtchen zu erweitern. Wir möchten ein Hochbeet bauen! Es sollen Gemüse- und Obstpflanzen und noch weitere Kräutersorten gepflanzt, gehegt und gepflegt werden. So werden die Freude und das Interesse an selbst angelegtem Essen weiter gefördert. Sie können sich viel besser damit identifizieren und sind stolz auf jedes selbst angelegte Gewächs, das wächst und genutzt wird. Durch die Mitgestaltung und Mitverantwortung werden ihr Verantwortungsbewusstsein und ihr Engagement gestärkt. Und wenn mal ein Pflänzchen eingeht, kann man gemeinsam überlegen und herausfinden, woran es liegt, um beim nächsten Pflänzchen mehr Erfolg zu haben. An einem kleinen Garten können die Kinder auch den Jahreszeitenverlauf beobachten und aktiv miterleben. Gemüse und Kräuter werden gesät und gepflanzt und im Verlauf des Jahres zurückgeschnitten. Im Winter müssen die Pflanzen vor Frost geschützt werden. Das Hochbeet - ein spielerischer Lernort, an dem die Kinder sich als selbstbestimmte Konstrukteure ihrer Spiel,- Lern- und Entwicklungsprozesse erleben.

- Förderung des natürlichen Bewusstseins der Kinder für eine gesunde Ernährung - Förderung und Stärkung des Wir-Gefühls, indem das gemeinsam Erlebte intensiv ausgetauscht wird - Umstellung der Einrichtungen Kitas zu Selbsterzeugern von gesunden Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und Kräuter

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Theoretisch und praktisch werden die Kinder aktiv beim Anlegen der Hochbeete und beim Aussäen der Pflanzen und Kräuter miteingebunden. Jede Woche haben die Kinder im Wechsel Gartendienst, in der sie die Verantwortung haben und die Erwachsenen ihnen nur helfen, wenn die Kinder Fragen haben. Die Kinder säen, gießen, hegen und pflegen die Pflanzen und Kräuter und ernten sie regelmäßig. In der Gruppe werden gemeinsam aus den geernteten Lebensmitteln gesunde Snacks zubereitet. Durch die aktive Beteiligung wird die Freude geweckt, ein selbst gepflanztes Nahrungsmittel zu probieren und mit Genuss zu essen. Den Kindern werden die verschiedenen Pflanzen und Kräuternamen vorgestellt, das Aussäen und Pflegen sowie das Ernten erklärt, so dass sie schließlich in der Lage sind, alles alleine zu bedienen. Riechen und Vorkosten sind unbedingt erlaubt! Da das Gestalten und Pflegen eines Hochbeetes recht simpel ist, erkennen die Kinder, dass es nicht schwierig ist, ein gesundes und vor allem leckeres Essen selbst herzustellen.

Rückblick:

Einer der Schwerpunkte der Städtischen Tageseinrichtung für Kinder Kriemhildstraße ist die ökologische Bildung. Durch gemeinsame Gespräche mit den Kindern stellte sich heraus, dass das Interesse sehr groß ist zu erfahren, woher das Gemüse kommt, das täglich als Snack zum Frühstück oder Mittag bereit steht. Viele Kinder kennen das Gemüse nur aus dem Supermarkt. Aber wo kommt es eigentlich her? So entstand die Idee, Hochbeete anzulegen. Dort kann man den Pflanzen beim Wachsen zuschauen, später das selbst angepflanzte Gemüse ernten und es kosten. Welche Gemüse- und Obstsorten gepflanzt werden, entscheiden aufgrund der Partizipation natürlich die Kinder.
Ein Hochbeet bietet den Kindern vielseitige Sinneserfahrungen. Die Kinder spüren beim Einpflanzen die Erde zwischen ihren Fingern, nehmen mit der Nase die unterschiedlichen Gerüche auf und können das Wachstum der Pflanzen beobachten.
Des Weiteren werden durch die gemeinsame Pflanz-, Pflege- und Erntearbeit Sprachanlässe geschaffen, die Kinder treten miteinander in Interaktion, helfen und unterstützen sich gegenseitig, um gemeinsam zum Erfolg zu gelangen.
Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden? Zum Einstieg des Projektes haben die Kinder die Unterschiede zwischen Obst und Gemüse herausgefunden, wo es wächst und gedeiht, und wie man es verarbeiten kann. Man kann es beispielsweise kochen, roh essen, zu Salat verarbeiten oder anderes.
Spielerisch haben die Kinder dann ein Hochbeet mit unterschiedlichen Materialien erbaut. Sie nutzten dazu beispielsweise Duplo- und Holzbausteine, um so eine Vorstellung zu erhalten, wie ein Hochbeet aufgebaut ist. Danach haben die Kinder durch verschiedenes Konstruktionsmaterial den Aufbau eines Hochbeets kennengelernt und konnten so erfahren, wozu die unterschiedlichen Schichten, wie z.B. Äste, Laub, Kompost und Erde, dienen.
Im Anschluss konnten die Kinder tatkräftig beim Zusammenbauen des Hochbeets helfen. Es wurde gebohrt, geschraubt, gehämmert und lasiert. Hier waren die Ausdauer und die Kräfte der Kinder gefordert. Die Kinder hatten viel Freude bei all den handwerklichen Tätigkeiten. Es machte große Freude zu sehen, wie die Kinder über sich hinauswuchsen. Gemeinsam wurde das Hochbeet mit unterschiedlichem Material, wie Äste, Kompost und Erde befüllt. Dafür haben die Kinder im Vorfeld fleißig Äste gesammelt.
Abschließend wurden die Pflanzen eingesetzt und Gemüsesamen wurden gesät. Nun begann für die Kinder die tägliche Pflege des Hochbeets, wie regelmäßiges Gießen, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern.