Waldschule Herten
Natur und Umwelt sind wesentliche Lebensgrundlagen für heutige und zukünftige Generationen. Der Mensch ist Bestandteil dieses wundervollen, immer wiederkehrenden Wechselspiels von Wachsen und Erneuerung. Mit unserem Projekt wollen wir Kindern die Freude an der Natur und die Faszination ihrer Schönheit nahe bringen. Warum nicht auf dem Schulhof ein paar Beeren naschen? Warum nicht in der Pause an verschiedenen Kräutern riechen? In ersten Schritt lernen unsere Grundschüler spielerisch und mit allen Sinnen ausgewählte Pflanzen und ihre Früchte kennen. Sie werden mitbestimmen, welche Pflanzen auf dem Schulhof zu finden sein sollen. Im zweiten Schritt lernen sie den Umgang mit Arbeitsgeräten, Pflanzen und Sämereien. Es werden Arbeitstechniken wie graben, hacken, jäten, gießen, düngen und ernten erklärt. Diese können sie bei Pflanzaktionen auf dem Schulhof selber ausprobieren und anwenden. Im dritten Schritt wird es um die wichtige Funktion der Bienen als Bestäuber gehen. Dazu wird es gehören, Bienen und ihre Lebensweise kennenzulernen. Sie werden erfahren, welche Rolle sie als Bestäuber im Ökosystem übernehmen, und erkennen, dass sie in Abhängigkeit zu Pflanzen stehen. Hierzu ist ein Versuch geplant, der die Notwendigkeit der Bestäubung verdeutlichen soll. Es ist geplant das Projekt für Schüler*innen der 3. und 4. Klasse im Rahmen einer AG durchzuführen. Diese wird in dem gesamten Schuljahr an jeweils 2 Wochen- Stunden angeboten. Schwerpunktmäßig sollen Schüler*innen angesprochen werden, die hier über die kognitiven Lernangebote hinaus eine Stärkung der Persönlichkeitsbildung erhalten können. Dieses Angebot soll als regelmäßiges Angebot etabliert werden und nach und nach den Schulhof zu einem Naschgarten für Bienen und Kinder verwandeln.
Das Ziel ist der verantwortliche Umgang mit der natürlichen Lebenswelt, das Erkennen vom Wechselspiel verschiedenerer Lebewesen und das Bewusstsein, als Mensch Teil dieser wunderbaren Schöpfung zu sein. Mobilität, Feinmotorik und Kreativität werden genauso gefördert wie Selbstsicherheit, Sozialverhalten und Teamfähigkeit. Und nicht zuletzt wird sich durch das Gemeinschaftserlebnis in der Natur ein besonderes Gruppengefühl entwickeln, an dem bereits die nächsten Klassen naschen können.
Die Kinder werden in Entscheidungen einbezogen, sind selber aktiv bei der Pflanzaktion und dem geplanten Versuch. Auch Kinder, die nicht an dem Projekt beteiligt sind, werden die Ergebnisse der Pflanzaktion auf dem Schulhof sehen und von den Früchten naschen können.
"Meine Oma hat auch einen Garten. Da bin ich sehr gerne." - Das war einer der ersten Sätze der Kinder, die sich zu der AG "Die Biene im Naschgarten" angemeldet hatten.
Beim ersten Treffen wurden die neuen Gartengeräte bestaunt und eine Mappe angelegt um das Erlernte fest zu halten. Der Umgang mit den Gartengeräten wurde besprochen und ausprobiert. Worauf ist zu achten, um Verletzungsgefahren zu vermeiden? Wie reinige ich das Werkzeug nach dem Gebrauch? Wichtig: Jedes Kind hat seine eigenen Arbeitshandschuhe.
Leider hat die Corona-Pandemie einige unserer Planungen um einige Wochen nach hinten verschoben.
Wir konnten aber mit einer kleineren Gruppe ein erstes Beet anlegen, in das wir Frühlingsblumenzwiebeln gesetzt haben. Schnell zeigte sich:
• Gartenarbeit macht Spaß, ist aber auch anstrengend
• Gemeinsam geht es leichter
• Geduld ist nötig! Einfach einbuddeln funktioniert nicht. Es muss erst die Fläche vorbereitet werden.
• Andere Kinder nehmen war, "da passiert etwas"
• Frischpflanzungen sind empfindlich und müssen geschützt werden
• Die Natur braucht ihre Zeit zum Wachsen
Die Himbeeren können erst im Frühjahr gepflanzt werden. Das wird rechtzeitig geschehen, damit zunächst die Bienen und später die Kinder zum Naschen kommen können. Auch der Erdbeer-Versuch wird dann erst möglich sein. In einem Experiment wollen wir das Wachstum der Erdbeeren im Schulhof mit denen im Blumenkasten im Klassenzimmer vergleichen.
Für das Pflanzen der Kräuter haben wir uns vorbereitet. Es wurden Kräuter nach Farbe, Form, Geruch und Geschmack bestimmt. Der selbst hergestellte Tee aus frischer Minze war an einem kalten Novembertag eine Wohltat. Eine Auswahl der Wunschkräuter für den Schulhof wurde getroffen.
Über die Bienen hat eine Imkerin schon einiges erzählt. Folgenden Fragen sind wir nachgegangen: Wie sieht eine Biene genau aus? Wie ist der Körperaufbau? Woher genau kommt der Honig. Warum werden Bienen benötigt, damit wir Früchte ernten können? Wie genau passiert in der Blüte die Bestäubung?
Wir freuen uns darauf, nach der Schulöffnung weitermachen können. Geplant ist die Klassenkamerad*innen, die nicht in der AG sind, in Form eines Referates an den Erfahrungen teilnehmen zu lassen.
Die aufgrund der Spende neu angeschafften Werkzeuge und Pflanzgefäße warten auf ihren nächsten Einsatz.