Naturnahes Außengelände

Ansprechpartner:

Frau Thünemann

Institution:

Outlaw Kita Moosstiege

  • Moosstiege
    48341 Altenberge

Beschreibung und Ziele:

In der heutigen Zeit werden die Umwelt und somit die Erfahrungs- und Spielmöglichkeiten für Kinder immer künstlicher. Dadurch entsteht nach und nach eine Entfremdung von der natürlichen Umwelt, wobei gerade diese natürliche Umwelt unglaublich viel Potenzial für die Entwicklung der Kinder offen hält. Die Natur regt die Neugier, sowie das Explorationsbedürfnis der Kinder mit allen Sinnen an und sollte dementsprechend einen hohen Stellenwert in der Ausgestaltung der pädagogischen Arbeit innerhalb der Kindertageseinrichtungen enthalten. In unserer Kita werden wir bereits durch wöchentliche stattfindende Naturtage, die Einbeziehung des Außengeländes in den Alltag bei jeder Wetterlage und eine naturbezogene Gestaltung des Außengeländes diesem hohen Stellenwert der Natur gerecht. Mit dem Projekt "Naturnahes Außengelände" wollen wir den Kindern noch unzählig mehr Möglichkeiten für naturnahe Erfahrungen bieten und ihnen somit neue Erfahrungswelten eröffnen, die für ihre weitere Entwicklung essenziell und unabdingbar sind. Dazu soll einerseits unser Barfußpfad mit mehr Naturmaterialien erweitert werden, damit die Kinder die Möglichkeit bekommen, ihren Fühlsinn sowie ihre Motorik bei der Überwindung der unterschiedlichen Elemente auszutesten und zu fördern. Ideen dazu wären zum Beispiel unterschiedliche natürliche Untergründe wie z.B. Holz oder Moos. Steine in unterschiedlichen Größen und Formen sind bereits in den Barfußpfad integriert. Des Weiteren wollen wir ein Weiden-Tipi anlegen. Hierbei haben die Kinder die Möglichkeit zu sehen, wie die Pflanzen wachsen und sich entwickeln. Sie lernen Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen. Außerdem bietet das Weidentippi einen Rückzugsort für die Kinder, an dem sie in ungestörter Umgebung spielen können, ohne sich von uns Erzieher*innen beobachtet zu fühlen. Dadurch lässt sich ein Bezug zu einem weiteren zentralen Entwicklungsthema unserer pädagogischen Arbeit, den Kinderrechten, herstellen. Die Kinder haben ein Recht auf Rückzugsorte, in denen sie alleine und in Ruhe spielen oder auch zur Ruhe kommen können. Dieser Aspekt ist uns auch auf unserem Außengelände sehr wichtig. Den "Innenraum" des Tippis würden wir gerne mit Waldboden ähnlichem Material auslegen, was eine weitere Sinneserfahrung für die Kinder ermöglicht. Mit Baumstämmen oder Baumstümpfen wollen wir den Kindern Kletter- sowie gleichzeitig Sitzmöglichkeiten schaffen. Zur Pflege und nachhaltigen Gestaltung dieses Tippis zählt natürlich auch das Wässern der Pflanzen. Dazu würden wir gerne einen Wasserlauf installieren, an dem die Kinder sich selbstständig Wasser für die Versorgung der Pflanzen holen können. Neben dem Versorgungsaspekt bietet ein solcher Wasserlauf auch vielfältige Möglichkeiten zum Matschen und sammeln von Sinneserfahrungen. Dadurch, dass die Kinder selbstständig das Wasser erreichen können, erfahren sie hier ebenfalls ein hohes Maß an Selbstwirksamkeit und Selbstständigkeit.

All diese Aspekte zusammengefasst stellen ein unfertiges Spielmaterial für die Kinder dar, welches die Kreativität und Fantasie eines jeden Kindes und somit zu einem selbstbestimmten Spiel anregt. Dadurch lernen die Kinder frei zu spielen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Bei einem solchen kreativen und selbst entwickelten Spiel sind die individuellen Lernerfahrungen eines jeden Kindes wesentlich höher. Die Kinder erfahren einmal mehr, dass sie eigenständig Handeln können und spüren so eine hohes Maß an Selbstwirksamkeit. Diese Erfahrungen wirken sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit positiv auf die Entwicklung der Kinder aus.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Bei der Umsetzung des Projektes sollen die Ideen und auch die Kräfte der Kinder partizipativ mit eingebunden werden. Gemeinsam mit den Kindern soll partizipativ , also unter Einbeziehung und Mitbestimmung der Kinder das Aussehen und der Standort des Tippis, sowie des Wasserlaufes überlegt und abgestimmt werden. Dadurch entwickeln und erhalten die Kinder wieder einmal mehr das Gefühl der Selbstwirksamkeit, der Steigerung des Selbstbewusstseinsein und des Demokratieverständnisses. In den einzelnen Gruppen wird mit den Kindern besprochen, welche Aufgaben mit den neuen Spielbereichen verbunden sein können beispielsweise Wässern und welche Regeln sich die Kinder für die Bereiche wünschen. Für die Materialien zur Erweiterung des Barfußpfads sollen ebenfalls die Ideen der Kinder integriert werden. Zum Beispiel könnte man mit den Kindern darüber sprechen, was sie mit dem Thema Natur oder Wald verbinden und was sie sich hiervon als neuen Teil des Barfußpfades wünschen. Folgende Bilder zeigen mögliche Ideen der Umsetzung.

Rückblick:

Durch die finanzielle Unterstützung der Gelsenwasser Stiftung ist es uns gelungen das Außengelände, durch die partizipative Einbeziehung der Kinder, so zu gestalten dass es naturnaher gestaltet werden konnte.

Das Weidentippi dient den Kindern als Versteckmöglichkeit zum unbeobachteten Spiel, ebenso der gestaltete Matschplatz. Es ist uns auch hier wichtig dieses Kinderrecht umzusetzen, denn jedes Kind hat das Recht auf Privatsphäre. Mit einem selbst gebauten Wasserlauf und verschiedenen Bodenuntergründen wird den Kindern die Möglichkeit gegeben mit unterschiedlichen Naturmaterialien zu experimentieren und ihre Sinne eigenständig zu fordern und spielend zu fördern.

Die Kinder erhielten wieder Mals durch ihre Einbeziehung ein Demokratieverständnis und das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Ihr Selbstbewusstsein wurde gesteigert, da sie sehr stolz auf die neuen Spielmöglichkeiten sind. Sie freuen sich auf die weitere Gestaltung IHRES Außengeländes.