Heinrich-Kielhorn-Schule
- Natur, Tier und Bauernhof- Bauernhofpädagogik: Was ist das? Durch das naturnahe Umfeld beinhaltet die Bauernhofpädagogik Erfahrungsbereiche wie z.B. Wald, Wiesen und Felder und ergänzt sie durch die Themen der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sowie durch die tiergestützte Pädagogik. Ein Bauernhof bietet ein unerschöpfliches Angebot an Erfahrungs-, Lern- und Spielmöglichkeiten! Die Unterstufenschüler und Schülerinnen der HKS sollen die Möglichkeit erhalten verschiedene Nutztiere kennen zu lernen, zu erleben und zu verstehen. Gerade für Förderschüler und Förderschülerinnen sind Elementarerfahrungen, die sie selbst durchführen, von großer Bedeutung und Wichtigkeit. Unsere Schüler und Schülerinnen der Unterstufe sind ausgesprochen interessiert an Tier- und Pflanzenthemen. Die Kinder sollen zum Beispiel natürliche Kreisläufe sowie ökologische und ökonomische Zusammenhänge auf dem Hof erfahren. In diesem Projekt sehen die Kinder beispielsweise, woher die Eier kommen. Sie können fühlen ob die Eier noch warm und gerade erst frisch gelegt sind. Außerdem soll den Kindern ein realistisches Bild von der Landwirtschaft und Tierhaltung vermittelt werden. Neben dem Beobachten und der Begegnung mit Tieren ist es vor allem die Mitarbeit beim Füttern und Pflegen, die zu einer nachhaltigen und intensiven Erfahrung führen soll. Die Begegnung mit der Natur kann den Erfahrungsschatz der Schüler und Schülerinnen erweitern bzw. bereichern. Sie lässt die Kinder an einer Welt teilhaben, die nicht didaktisch aufbereitet ist. Bei regelmäßigen Ausflügen auf den Hof, die umliegenden Wälder, Felder und Wiesen sollen Erfahrungsräume geschaffen werden, in denen Kinder sich auf Neues und Unbekanntes einlassen können. Auch das Erleben der eigenen Körperlichkeit soll für die Kinder ebenfalls eine große Rolle spielen. Beim Füttern, Ausmisten, Umgraben, Klettern, Balancieren und Rennen werden motorische Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, Gleichgewichtssinn und Schnelligkeit verbessert. Unser pädagogisches Konzept basiert auf dem Prinzip der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es sollen nicht nur Wissen, sondern vor allem sogenannte Schüsselkompetenzen vermittelt werden: die Kinder entwickeln eine eigene Persönlichkeit Personale Kompetenz sie können erlerntes Wissen anwenden Methodische Kompetenz sie helfen Soziale Kompetenz durch Arbeitsteilung lernen die Kinder Verantwortung zu tragen und zugleich ihren Mitschülern zu vertrauen. Weitere Gründe für Förderschulkinder einen Bauernhof zu besuchen: Kinder lernen ihre Lebensgrundlage sprich gesunde Ernährung kennen Frühe verankerte Wertebildung durch die Nähe zur Natur, Umwelt und Landwirtschaft Tierkontakt fördert soziale Kompetenzen wie Empathie, Verantwortung und Hilfsbereitschaft es fördert personale Kompetenzen wie Mut, Selbstbewusstsein und Selbstwahrnehmung Erweitern der Lernkompetenzen Grundbedürfnisse nach Abenteuer aber auch nach Geborgenheit werden durch die Natur geboten Für unser Projekt haben wir uns das Forsthaus Sythen ausgesucht, denn es bietet ein nettes Team, viele verschiedene Tiere, es grenzt an einen Wald und einen Bach und bietet viel Platz auf dem Hof für unsere Schüler und Schülerinnen. Was können unsere Schüler und Schülerinnen alles auf dem Hof machen? Bei allen Angeboten stehen Spaß und Freude für Mensch und Tier im Vordergrund. Stress und Leistungsdruck sind auf dem Hof tabu. Folgende Tiere leben auf dem Hof und müssen gepflegt, versorgt und ggf. ausgeführt werden. Pferde Schafe Ziegen Schweine Alpakas Hasen Hühner Hunde Katzen Bienen Ausgewählte Themen, die während des Projekts bearbeitet werden: Hofbegehung Das Leben der Bauernhoftiere Das Pflegen und Versorgen der Tiere Das Ausführen der Ponys, Pferde, Hunde und Alpakas Die tägliche Arbeit auf dem Hof Vom Schaf zur Wolle Pflanzen und sähen Die Veränderung der Natur durch das Jahr und vieles mehr
Die Heinrich-Kielhorn-Schule ist eine städtische Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung und Sprache für Schülerinnen und Schüler der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Sie besteht seit 1974. Die Heinrich-Kielhorn-Schule ist seit 2014 die einzige Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen, Emotionale und soziale Entwicklung und Sprache in Marl. Neben vielen Grund- und weiterführenden Schulen der Stadt Marl ist sie ein möglicher Lernort für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich der Lern- und Entwicklungsstörungen. Im Schuljahr 2019/2020 besuchen ca. 175 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1bis 10 unsere Schule im gebundenen Ganztag von 8.00 bis 15.00 Uhr. In der Unterstufe werden derzeit 40 Schülerinnen und Schüler in vier Klassen unterrichtet. Wir folgen dem Leitziel, alle Schülerinnen und Schüler zu einem selbstständigen Leben in sozialer Verantwortung zu befähigen. Dieser Grundgedanke führt zu pädagogischen und konzeptionellen Entscheidungen, die das Profil unserer Schule abbilden. Unsere Schülerinnen und Schüler werden innerhalb der Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Lern- und Leistungsvoraussetzungen in ihren Kompetenzen gefördert.
Organisation: Angebote für: Schüler und Schülerinnen der Unterstufen Teilnehmeranzahl: 10-20 Dauer des Hofbesuches: 3 Stunden Häufigkeit: 1x im Monat Ablauf: Nach Absprache mit der Hofbesitzerin Bevorzugte Jahreszeit: ganzjährig Durchführung auch bei ja schlechtem Wetter möglich?
Die Klassen 4a und 4b der Heinrich-Kielhorn-Schule bedanken sich für die Tier und Naturerlebnisse, die uns durch die Spende ermöglicht wurden.
Wir besuchten bisher im August, September und Oktober einmal im Monat den Forsthof in Sythen und haben dort die Tiere gefüttert, gestreichelt, Ställe ausgemistet, Pferdewiesen abgeäppelt, Wald-und Wiesenrallyes gemacht, gebastelt und den ganzen Vormittag in der Natur verbracht. Das Einhalten der Regeln, dass unseren Schülern häufig sehr schwer fällt, zeigte sich an den Tagen auf den Forsthof als unproblematisch. Das war sehr schön zu sehen! Neben den oben genannten Inhalten waren die Schwerpunkte an den Tagen:
am 25.8.20 die Ponys wurden mit Fingerfarbe angemalt, anschließend ging es mit ihnen und den Hunden auf einen Sparziergang durch Sythen mit einer Pause an der Eisdiele
- am 22.09.20 wurden die Ponys gesattelt und alle Kinder durften auf ihnen reiten. Anschließend wurde rund um den Forsthof mit Bollerwagen und dicken Handschuhen Müll eingesammelt.
- am 29.10.20 haben wir Naturmaterialien gesammelt und mit ihnen Bilderrahmen, Mobiles, Lesezeichen gebastelt und Blätterdruck gemacht.
Aufgrund der Corona Kontaktbeschränkungen fanden noch keine weiteren Forsthoftage statt. Wir freuen uns aber wenn es hoffentlich im Februar wieder weitergeht.