"Schnapp dir ´nen Spaten- wir bauen ´nen Garten"

Ansprechpartner:

Frau Scholz

Institution:

Familienzentrum St. Josef

  • Beisicht 1
    58710 Menden

Beschreibung und Ziele:

Unser Familienzentrum besuchen 65 Kinder in drei Gruppen. Die Umgebung ist eher ländlich geprägt, dennoch haben einige Kinder keine Wohnung mit Garten und kommen so nicht mit den vielfältigen Möglichkeiten in Kontakt, die man mit einem Garten erleben kann. Darüber hinaus ist ihnen ist nicht klar woher eigentlich ihr tägliches Essen kommt, welche unterschiedlichen Varianten man probieren kann, wie es produziert und zubereitet wird. Sie kennen schlichtweg nur wenige Obst- und Gemüsesorten namentlich oder auch geschmacklich. Wir möchten mit den Kindern einen Ort einrichten, in dem sie selber kreativ werden, etwas von Klein auf Erfahren und Lernen können und ihren Horizont auch in Bezug auf reale Vorgänge wie das Anlegen eines Gartens, Wachsen von Pflanzen, die Pflege, das Ernten, das Verarbeiten und dann noch das Verspeisen erleben. Neue Geschmäcker kennenzulernen, die sie aus dem Elternhaus noch nicht kennen und in der Gemeinschaft der Freunde erleben können. In der heutigen Zeit ist Umweltschutz und Nachhaltigkeit sehr wichtig. Durch dieses Projekt möchten wir selber Erzeuger werden, auf die Umwelt achten und Müll vermeiden. Rudi Regenwurm Handpuppe wird die Kinder begleiten und durch das Projekt führen. Durch die gemeinsame Planung und das Aussuchen der geeigneten Materialien sind die Kinder von Anfang an dabei- schon bevor es "handwerklich" wird. Wichtig ist die ganzheitliche Herangehensweise, so dass alle Sinne einbezogen werden. Das Fühlen, wenn Hände in kühler, nasser Erde arbeiten, das Sehen wenn sich Pflanzen verändern oder wir Tiere beobachten, das Riechen und Schmecken bei frischen Obst und Gemüsesorten und das Hören wenn Gemüse und Obst im Mund knackt etc. Jedes Kind soll aus seinen eigenen Möglichkeiten mitmachen können und sich für sich das Optimale herausziehen. Wichtig ist uns der Austausch, die Kommunikation und das in Kontakt kommen über das Erlebte und die gemeinsame Arbeit. Nach dem Anbau für U3 Erweiterung liegt eine Fläche neben dem Kindergarten brach. Es ist ein abgezäunter Bereich, der wieder genutzt werden soll.

Die Kinder sollen mit ihren eigenen Händen einen neuen Ort des Erlebens schaffen. Ihre eigenen Ideen und ihr körperlicher Einsatz was zumutbar für Kinder ist, ansonsten unterstützen uns die Eltern. Der Teamgeist, das Sozialverhalten und das sich erleben als gemeinsame Gruppe, die ja auch zusammen zur Schule gehen wird, wird gefördert. Wir wollen selber Erzeuger von Lebensmitteln werden, ihre Aufzucht und Pflege kennenlernen. Gesunde Lebensmittel sollen kennengelernt werden, ihre Form, Farbe, der Name, ihre Verarbeitung und ihr Geschmack. Die Kinder treten miteinander in Kontakt helfen und unterstützen sich gegenseitig. Wichtig dabei ist die Kommunikation untereinander und die Wortschatzerweiterung Gemüse-, Obst-, Tier- und Insekten-, Gartenwerkzeugnamen etc. diesem speziellen Lernfeld. Durch das Medium "Garten" treten die Kinder noch mehr in Kontakt, auch die die sich bisher noch nicht so intensiv kannten. Auch unterschiedliche Kulturen und "deren Gemüse" bzw. die Verarbeitung in speziellen Rezepten kann als Bereicherung des Projektes genutzt werden. Auch schüchterne, zurückhaltende Kinder können sich einbringen, indem sie über die Motivation des eigenen Handelns und die Erfolgserlebnisse ihr Selbstbewusstsein stärken. Sie kommen auch durch die Arbeit in Kontakt mit anderen Kindern und tauschen sich aus. Sie erleben sich in der Gruppe der gleichaltrigen, in der sie auch in der Schule sein werden. Sie festigen Freundschaften oder knüpfen neue Kontakte. So erleichtert es gerade diesen Kindern vom Kiga in die Schule zu wechseln. Kinder mit bestimmten Vorkenntnissen beim Gärtnern können die Arbeit bereichern, anderen Kindern helfen oder weitere Impulse geben. Wir wollen die Erde als unseren Lebensraum betrachten, erkennen wie wichtig sie ist und dass wir sie schonen und pflegen müssen. Dazu gehört auch Müllvermeidung und Ressourcenschonung. Wir lernen wichtige Tiere und Insekten kennen, die wir in unserem Garten dringend brauchen. Wie können wir sie und ihren Lebensraum schützen. Die Kinder können stolz auf ihre Arbeit sein und hinterlassen den kommenden Kindergartenkindergenerationen ein neues, spannendes Erlebnisfeld.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder können stolz auf ihre Arbeit sein und hinterlassen den kommenden Kindergartenkindergenerationen ein neues, spannendes Erlebnisfeld. Die Kinder sind Ideengeber: Bei einem Spaziergang mit den Kindern meinte ein Junge als wir an der Stelle des Kindergartens vorbei gingen wo sich der ungenutzte Bereich befindet: "Warum dürfen wir da nicht spielen? Ich würde da mal Rasenmähen und Blumen pflücken." Welche Kinder sind beteiligt? In einer Projektgruppe der mittleren Kinder Alter 4-5 Jahre, bleiben noch über ein Jahre in der Kita, Teilnehmer 25 Kinder soll der Garten errichtet werden. Sie haben so genug Zeit haben den Garten im Laufe eines Jahres zu begleiten und zu die Veränderungen beobachten. Sie erleben sich bis zum Schuleintritt als feste Gruppe. Durch die gemeinsame Planung und das Aussuchen der geeigneten Materialien sind die Kinder von Anfang an dabei- schon bevor es handwerklich wird. In den folgenden Jahren werden immer wieder die Kinder der oben genannten Alterstufe hauptverantwortlich sein, um die Wissenserfahrungen im Jahreskreis bieten zu können und das Gruppenerleben zu stärken. Alle Kinder bekommen Zugang zum Garten, bekommen ihre eigenen Bereiche und sind für die Pflege verantwortlich. Die Verarbeitung und Zubereitung der Ernte steht für alle Kinder des Kindergartens offen.

Rückblick:

Es ist doch sehr erstaunlich was man aus einem verwaisten Teil des Kindergartengeländes machen kann.
Sofort nach der Corona- Schließzeit haben wir begonnen den Garten anzulegen, hier war es uns an der frischen Luft und mit genügend Abstand sehr gut möglich zu arbeiten. Unterstützt durch fleißige Helfer, die Kinder und die Anschaffungen, die wir durch die Gelsenwasserstiftung tätigen konnten entstanden: eine Kräuterschnecke, versch. Beete und eine kleine Obstbaumplantage. Die Pflege des Gartens und das abschließende Ernten war ein voller Erfolg. Vieles aus dem Garten wurde beim diesjährigen Erntedankfest verarbeitet und gegessen. Es gab Gemüse, Salat zu ernten aber auch bunte Blumen zu bestaunen und Tiere zu beobachten. Jetzt machen wir den Garten winterfest und warten gespannt auf das neue Frühjahr und bestimmt auf eine tolle Zeit.
Das Projekt ermöglichte den Kindern einen ganz anderen Bezug zu Lebensmitteln, was sich durch das begeisterte Erzählen über das Wachsen und Pflegen der Pflanzen zeigte. Viele Kinder erlebten neue Erfahrungen in Bereichen: Selbstständiges Arbeiten und Übernahme von Verantwortung, Geschmack und Verarbeitung von regionalen Lebensmitteln und eine besondere Gruppenerfahrung in der Natur.
Vielen Dank dafür!