DaZ-Sprachliche Herausforderungen annehmen und langfristig bewältigen!

Ansprechpartner:

Frau Grasse

Institution:

Realschule Datteln

  • Wiesenstr.12
    45711 Datteln

Beschreibung und Ziele:

Im Rahmen des "Dortmunder Modells", besteht an unserer Schule, in Kooperation mit der TU-Dortmund das zusätzliche Angebot einer DaZ-Förderung Deutsch als Zweitsprache. Viele der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sind alleine oder mit ihren Eltern aus Krisengebieten geflohen. Bei diesen Schülerinnen und Schülern bestehen nur geringe oder sogar keine Kenntnisse der deutschen Sprache. Ähnlich sieht es vereinzelt in einigen Familien mit Migrationshintergrund aus. Unser DaZ-Projekt ist für Schülerinnen und Schüler der 5.-7. Jahrgangsstufen ausgelegt, um den Grundstein bzw. die Chancen zu erhöhen, erfolgreich am Regelunterricht teilzunehmen. Ein für das Projekt ausgebildeter Lehramtsstudierender der TU Dortmund wird die Kinder und Jugendlichen in Kleingruppen, von 4-6 Schülerinnen und Schülern, bei dem Erwerb der deutschen Sprache aktiv begleiten. Viele Freundschaften können dadurch entstehen. Die/der studentische Förderlehrer/-in dokumentiert und evaluiert die Unterrichtsinhalte und Fortschritte der Teilnehmer/-in für die Realschule und für die Hochschule. Das Angebot findet wöchentlich im Anschluss an den Regelunterricht in der Schule zusätzlich statt und ist somit ein niederschwelliges und auch stadtteilergänzendes Angebot. Die neuen Schülerinnen und Schüler stehen vor vielfältigen Herausforderungen, sie müssen sich in einem fremden Land bzw. ohne Unterstützung durch ihre Eltern zurechtfinden. Hinzu kommen die schulischen Anforderungen sowie die Knüpfung neuer Beziehungen. Auch das Erlernen der teilweise neuen Regeln, Rechte und Pflichten soll bewältigt werden. Das DaZ-Projekt an unserer Schule unterstützt die Kinder und Jugendlichen seit einigen Jahren erfolgreich in ihrer Integration. Das Fernziel des DaZ-Projektes ist der Verbleib und auch möglichst das Erreichen des Realschulabschlusses an unserer Schule. Somit ist die Weiterführung des Projektes an unserer Schule für unsere Schülerinnen und Schüler als Erhöhung der Chancen und wichtige Starthilfe in den Übergang in ein späteres, erfolgreiches Arbeitsleben zu sehen.

Ziel des Projektes ist es, dass die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sich zeitnah in ihren neuen Alltag integrieren und möglichst an der Realschule Datteln, in Wohnortnähe, verbleiben können. Das Fernziel des Projektes ist, dass die Kinder und Jugendlichen einen guten Schulabschluss erhalten. Das DaZ- Projekt der TU Dortmund ist für unsere Schülerinnen und Schüler ein unverzichtbarer Baustein auf dem Weg zur Chancengleichheit und beruflichen Anschlussperspektiven.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes werden aktiv in die Unterrichtsinhalte und in den Lernprozess mit einbezogen. Dies bedeutet, die Schülerinnen und Schüler können die Themen der Förderung mitgestalten und aktuelle Anlässe werden aufgegriffen. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen lernen und üben die deutsche Sprache, in dem sie kleine Geschichten lesen, das freie Sprechen üben und grammatikalische Grundlagen vertiefen können. Spiele mit Wortfindungsübungen oder Rollenspiele, Nutzung der schulinternen Computer, spezielle Bücher und speziell für diese Förderung entwickelte Arbeitsblätter werden in den Stunden eingesetzt. Dabei soll eine positive Entwicklung in den Bereichen Sprechen, Zuhören, Empathie und Zugehörigkeitsgefühl kontinuierlich gefördert werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen Freude am Lernen der deutschen Sprache haben und spielerisch ihren Wortschatz bzw. ihre grammatikalische Kompetenz erweitern. Durch Anwenden verschiedener Methoden sollen Schülerinnen und Schüler auch das Lesen als eine persönliche Bereicherung und sichere Grundlage für das selbstständige Lernen und die Beschaffung von Informationen erfahren.

Rückblick:

An der Städtischen Realschule Datteln haben wir in Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund eine ausgewiesene Lehramtsstudentin finden können, die im Rahmen des Dortmunder Modells, Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund oder Zuwanderungsgeschichte bei dem Erwerb und der Vertiefung der deutschen Sprache unterstützt. Jeder von ihnen verfügt über einen unterschiedlichen sozialen, schulischen und kulturellen Hintergrund und wird mit verschiedensten Belastungsfaktoren konfrontiert, wie beispielsweise Flucht, Krieg oder Gewalt. Neu an einer Schule zu sein ist meist auch mit der Hoffnung verbunden akzeptiert zu werden und neue Kontakte zu knüpfen. Die Realschule Datteln stellt sich dieser Herausforderung und ermöglicht mit diesem Projekt den Teilnehmern*innen ein förderndes Angebot interkulturellen Lernens. Das Projekt Dortmunder Modell verfolgt zwei grundlegende Ziele: Zum Einen sollen die Bildungschancen der Schüler*innen verbessert und zum Anderen die Integration in den möglicherweise sehr fremden, neuen Alltag unterstützt werden.
Die Förderung fand in Kleingruppen von 3-4 SuS, 2x wöchentlich zu je 2 Zeitstunden im Anschluss an den Regelunterricht zusätzlich statt. Mithilfe des Projekts Dortmunder Modell wurde die Vermittlung der deutschen Sprache fächerübergreifend unterstützt.
Die Schüler*innen erhielten sprachlichen und fachlichen Förderunterricht, um das mündliche und schriftliche Sprachverständnis für den Fachunterricht dauerhaft zu verbessern. Hierzu legte die studentische Förderlehrkraft gezielt, auf alltagsintegrierte Sprachförderung unter Berücksichtigung der Muttersprache des Kindes oder Jugendlichen, den Einsatz motivationsfördernder Materialien sowie auf eine Förderung im Sinne gesellschaftlicher Teilhabe und Chancengleichheit, großen Wert. In Form unterschiedlicher methodischer Zugänge wurden die Schüler*innen zu einem kommunikativen Austausch untereinander angeregt. Die teilnehmenden Heranwachsenden lernten und übten die deutsche Sprache, indem sie Themen aus den Bereichen Soziales, Kultur und Wirtschaft besprachen, in Form von Referaten das freie Sprechen übten und im Zuge von Pro- und Kontra-Debatten den eigenen Standpunkt vertraten und sich kritisch zu äußern er- lernten. Die Diskussion im Förderunterricht wurde in Form von Gruppenarbeiten und dem Stationenlernen angeregt und vorbereitet. Es wurde gezielt an der Erweiterung des mündlichen Sprachgebrauchs gearbeitet sowie an der Verbesserung der Schreibfähigkeit. Die studentische Förderkraft, Frau Poppe, stand hierzu motivierend an der Seite der Schüler*innen und förderte zudem die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Heranwachsenden.