Freundeskreis Bauwagen

Ansprechpartner:

Herr Strecker

Institution:

Kindergarten St. Nikolaus

  • Rheinberger Straße 377
    47495 Rheinberg

Beschreibung und Ziele:

Einmal in der Woche gibt es einen Experimente-Tag in unserer KiTa. Dann wird geforscht, getüftelt und experimentiert. Auf der Suche nach neuen Experimenten landen wir dann immer wieder bei Peter Lustig. So kam bei den Forscher-Kindern die Idee auf, warum es in der KiTa eigentlich keinen Bauwagen gibt, wie sie ihn von Peter Lustig kennen. Nun gibt es in der Kindertagesstätte St. Nikolaus einen neu gegründeten "Freundeskreis Bauwagen". Doch besser der Reihe nach: Am vergangenen Samstag waren kräftige Mitstreiter gesucht, die den Bauwagen aufs Gelände bringen mussten. Erzieher Burkhard Patolla hatte die Idee der Kinder aufgegriffen, für die Kinder einen Bauwagen aufzustellen und machte sich per Kleinanzeige auf die Suche. Mit einem Bild vom bekannten Peter Lustig-Bauwagen und dem Gebot von 800 Euro machte er eine Dame aus Sonsbeck auf diese Anzeige neugierig. Da suchte also eine ganze Kindergarteneinrichtung einen Bauwagen und sie hatte gerade einen geschenkt bekommen für ihre Patenkinder. Nun war es Vorweihnachtszeit und sie überlegte, dass sie doch viel mehr Kinder glücklich machen könne mit diesem Gefährt. Spontan entschloss sie, den Bauwagen weiter zu verschenken. Gedacht getan. Der Erzieher Burkhard war begeistert und gründete den "Freundeskreis Bauwagen". Der erste Akt ist vollbracht: Der Transport von Sonsbeck nach Orsoy mit Unterstützung einer engagierten Mutter, die einen Tieflader im Freundeskreis organisieren konnte und die Aufstellung auf dem Kindergarten-Gelände mit Hilfe eines Treckers von Toms Opa ist geschafft. Jetzt wird gewerkelt, damit der Wagen zum gemütlichen Aufenthaltsort wird, den die Kinder nutzen können. Bisher ist der Bauwagen entkernt und das Ausmaß der notwendigen Arbeiten ist sichtbar. Das Dach ist an vielen Stellen durchgerostet und soll im nächsten Schritt abgebaut und durch ein neues ersetzt werden. Die gesamte Innenverkleidung ist durchfeuchtet, sogar die Fenster müssen erneuert werden.

Alexander Mitscherlich beschreibt das Ziel schon 1965 sehr treffend: "Der junge Mensch braucht seinesgleichen - nämlich Tiere, überhaupt Elementares: Wasser, Dreck, Gebüsche, Spielraum. Man kann ihn auch ohne dies alles aufwachsen lassen, mit Stofftieren, Teppichen, auf asphaltierten Straßen und Höfen. Er überlebt es, doch man soll sich dann nicht wundern, wenn er später bestimmte soziale Grundleistungen nicht lernt." Kinder brauchen in ihrer Entwicklung den Raum um eine Beziehung zu den Elementen der Natur, wie Tiere, Bäume, Pflanzen, Erde, Wasser, Feuer, Steine und Wiesen, aufzubauen. Nahe an der Natur erleben sie in den Jahreszeiten wichtige Vorgänge des Lebens wie Wachstum, Veränderung, Vergänglichkeit und Kontinuität zu verstehen. Außerdem erleben sie die Natur als ein lebendiges und schützenswertes Gut. Sie erfahren und entdecken ihre natürliche Umwelt zunächst mit allen Sinnen. Sie sehen, hören, riechen und schmecken, spüren, tasten und fühlen. Die Verknüpfung dieser Reize und deren Interpretation sind wichtige Schritte in ihrer Persönlichkeitsentwicklung. In einer reizüberfluteten und technisierten Welt, ermöglicht das noch weitestgehend ungestaltete Außengelände viele prägsame Erfahrungen für Kinder. In der Natur können viele wichtige Erziehungsziele vermittelt werden, ohne dass sie künstlich gefördert werden müssen. Eine Umgebung mit Bäumen, Sträuchern, Wiesen und Tieren bietet vielfältige Möglichkeiten und ist damit ein natürliches Erfahrungsfeld sowie Lernfeld.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Bei der Sanierung von Dach, Boden, Wärmedämmung und Einbau der Fenster, Elektrifizierung, Bau der Terrasse und anderen handwerklichen Facharbeiten sind die Eltern, wie schon geschehen, beteiligt. Bei den Arbeiten sind die Kinder aber durchaus dabei. Die zeitgleiche Betreuung der Kinder der helfenden Eltern ist Bestandteil der Baumaßnahmen. Das Projekt wird unsere Gemeinschaft stärken. Die Kinder bekommen einen sicher nutzbaren Bauwagen, der den gängigen Normen, bzw. UK NRW, für Außenspielmittel entspricht. Am Schluss stehen die Abnahme und Zulassung durch den TÜV. Beteiligt sind die Kinder von Anfang an, indem ihr Wunsch einen Bauwagen zu bekommen, ernst genommen wurde und dann auch erfüllt wurde. Das Design des Bauwagens im Innenbereich und die Außengestaltung sowie die Nutzung des Bauwagens und des Außenbereiches wird von den Kindern mit Erzieherhilfe erarbeitet und umgesetzt. Dazu wird es einige Zeit brauchen und der Bauwagen wird sich entwickeln.

Rückblick: