FZ Johanniter- Kinderhaus
Kinder sind fasziniert von Tieren und der Natur. Sie sitzen vor den Fenstern und beobachten die Eichhörnchen und Vögel, wenn sie draußen über die Terrasse unseres Kindergartens laufen bzw. fliegen und auf der Suche nach Futter sind. Um diese Begeisterung der Kinder zu stärken und gleichzeitig die Lebensräume der Tiere zu verbessern, möchten wir unser Außengelände "tierfreundlicher" gestalten. Wir möchten gemeinsam mit den Kindern Futterhäuser für Vögel und Eichhörnchen bauen und anschließend gestalten. Dazu möchten wir Bausätze kaufen, aus denen die Kinder die Futterhäuser bauen können. Wir haben in unserem Familienzentrum Johanniter- Kinderhaus unterschiedliche Schwerpunkte in unseren vier Gruppen. Unter anderem einen Kreativbereich und einen Werkbereich. Die Kinder können täglich entscheiden mit wem sie in welchen Gruppen spielen möchten und was sie dort ausprobieren. Während der Projektzeit können die Kinder in der roten Gruppe mit Unterstützung ihr eigenes Haus für Vögel oder Eichhörnchen zusammenbauen und mit diesem anschließend in die grüne Gruppe gehen, um es individuell zu gestalten. Die fertigen Häuser werden von den Kindern mit entsprechendem Tierfutter gefüllt und z.B. auf unserem Außengelände verteilt. Damit die Tiere nicht nur auf unserem Außengelände Futterstationen finden können, würden wir auch einige dieser an Kooperationspartner verschenken, in der Nachbarschaft aufhängen oder den Familien mit nach Hause geben.
Mit dem Projekt möchten wir unterschiedliche Dinge erreichen. Das bezieht sich primär auf die persönliche Entwicklung der Kinder. Sie können sich als selbstwirksam erleben, indem sie die verschiedenen Materialien nutzen und daraus etwas bauen. Sie erkennen, dass sie bereits in ihrem jungen Alter dazu beitragen können der Natur und ihren Tieren etwas Gutes zu tun. Denn einerseits schaffen die Kinder Nistplätze für die Vögel, bzw. Futterstellen für Vögel und Eichhörnchen. Andererseits gelten Vögel als natürliche Mittel in der Bekämpfung von Eichenprozessionsspinner. Wir haben auf unserem Außengelände keine Eichen, jedoch auf dem Feldweg direkt nebenan und hatten es in den letzten beiden Jahren jeweils mit dortigen Nestern zu tun. Um die Kinder vor möglichen Beeinträchtigungen z.B. das Verbieten vom draußen spielen, zu bewahren, ist es uns wichtig frühzeitig etwas dagegen zu unternehmen.
Zu Beginn des Projekts steht der Bau der Futterhäuser bzw. Nistkästen. Hier lernen die Kinder den respektvollen Umgang mit den notwendigen Werkzeugen kennen. Sie können sich aussuchen, was sie gerne zusammenbauen möchten und im Anschluss auch, wie sie diese gestalten. Unterschiedliche Stifte, Farben und Materialien werden den Kindern dafür zur Verfügung gestellt und ihrer Kreativität können sie freien Lauf lassen. Die fertigen Häuser bzw. Kästen benötigen auch einen passenden Standort zum Aufhängen. Dabei können die Kinder mitentscheiden, ob sie direkt vor die Fenster gehängt werden sollen oder lieber versteckt in den Bäumen, sodass die Tiere ihre Ruhe genießen können. Es besteht für die Kinder auch die Möglichkeit ihre gebauten Futterhäuser oder Nistkästen z.B. zum nahegelegenen Seniorenhaus zu bringen, um dort den Bewohnern eine Freude zu bereiten und den Tieren vielfältige Standorte zu bieten. Doch das Projekt und die Beteiligung der Kinder an der Aktion ist nicht damit beendet, dass z.B. die Häuser aufgehängt wurden. Die Tiere benötigen auch Futter, was von den Kindern regelmäßig überprüft und ggf. nachgefüllt werden muss. Aber auch das Beobachten der Vögel, Eichhörnchen und Schmetterlinge wird sich über das ganze Jahr hinwegziehen und den Kindern immer wieder zeigen, wie sie den Tieren helfen konnten bei der Futtersuche bzw. der Schaffung von Nistplätzen.
Aufgrund der Pandemiesituation und den damit verbundenen Einschränkungen mussten wir unser geplantes Projekt gemeinsam mit den Kindern umstrukturieren.
In einem ersten Schritt haben die Kinder die benötigten Materialien kennengelernt. Der Umgang mit Schleifpapier, Nägeln und Schrauben war für die Kinder ein spannendes und aufregendes Erlebnis. Viele Kinder haben diese Materialien schon gesehen, jedoch noch nicht mit diesen gearbeitet. Mit Unterstützung von unseren Fachkräften konnten sie nun die ersten Erfahrungen sammeln.
Nachdem die "Rohlinge" fertig waren, sind die Kinder künstlerisch aktiv geworden und haben die Häuser mit bunten Farben bemalt. Dabei waren ihnen keine Grenzen gesetzt, sodass individuelle Motive und Gestaltungen entstanden sind.
Auch die Platzwahl zum Aufhängen war Entscheidung der Kinder. Bisher wurden die Häuser nur auf unserem Außengelände aufgehängt - die Kinder hatten so viel Spaß bei den einzelnen Schritten, dass bald noch weitere Futterhäuser und Nistkästen folgen sollen, die auch an unsere Kooperationspartner verteilt werden.