Große Hilfe für kleine Tiere - Insekten AG am JJG

Ansprechpartner:

Herr Aymans

Institution:

Jan-Joest-Gymnasium der Stadt Kalkar

  • Am Bollwerk 16
    47546 Kalkar

Beschreibung und Ziele:

Unsere Insekten Arbeitsgemeinschaft im Folgenden AG wird ab Mitte April im Umfang von zwei Schulstunden pro Schulwoche stattfinden und sich bis Ende Oktober erstrecken, sodass die geplanten Maßnahmen umgesetzt und bei vielen Insekten im Projektzeitraum auch die Entwicklung im Jahresverlauf Staatenbildende Insekten wie die Honigbiene oder die faszinierende Umwandlung bei den Schmetterlingen verfolgt werden kann. Im Rahmen der AG soll die artenreiche und vielgestaltige Gruppe der Insekten anhand ausgewählter und allseits bekannter Modellorganismen veranschaulicht und durch vielfältige praktische Elemente erfahrbar gemacht werden. Die Insekten AG orientiert sich dabei vorrangig an den Wünschen der Schülerinnen und Schüler, um zu gewährleisten, dass ihre persönlichen Interessen und Ideen Berücksichtigung finden. Im Zuge einer Vorbesprechung wurden die Erwartungen der SchülerInnen bereits eruiert und deckten sich erfreulicherweise weitgehend mit dem von uns angedachten Programm, sodass nur kleinere Anpassungen erforderlich waren. An eine einleitende Phase, in der die SchülerInnen Gelegenheit haben, den Körperbau eines Insekts kennenzulernen und u.a. mithilfe eines Binokulars genauer zu untersuchen, um allgemeine Merkmale aber auch besondere Anpassungen im Reich der Insekten zu identifizieren, werden wir - wann immer das Wetter es zulässt - mit den TeilnehmerInnen nach draußen gehen und den Insekten nachspüren, die sich auf dem Schulhof und in der schulnahen Umgebung tummeln und diese mit Becherlupen einfangen, um sie mit den SchülerInnen bestimmen zu können. Dabei sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die Möglichkeit erhalten, regelmäßig in ein Bienenvolk schauen, dessen Entwicklung im Jahresverlauf hautnah mitverfolgen und sich in den imkerlichen Tätigkeiten üben zu können. Um ein Bienenvolk regelmäßig beobachten zu können, ist das Aufstellen eines Bienenkastens Fachsprache: einer Beute geplant. Neben der Gewinnung und Verarbeitung von Bienenprodukten Honig, Wachs, die zweifelsohne besondere Abwechslung ins Programm bringt und das Leben der Bienen sozusagen mit allen Sinnen erfahrbar macht, sollen die SchülerInnen durch den Bau von Wildbienenhotels und die Anlage kleiner Blühstreifen, deren Pflanzenbestand nicht nur einer Vielzahl von blütenbesuchenden Insekten Nektar und Pollen spendet, sondern auch den Raupen verschiedener heimischer Falter als Nahrungsgrundlage dient, Maßnahmen umsetzen, die die Lebensbedingungen der Insekten verbessern und aktiv zu deren Schutz beitragen. Die Nutzung von Aerarien soll der artgemäßen Haltung einiger Raupen dienen, die auf diese Weise mit der Futterpflanze versorgt und bis zur Verpuppung vor Feinden Schlupfwespen geschützt beobachtet werden können, um anschließend den Falter bestimmen und wieder in die Freiheit entlassen zu können. Im darauffolgenden FrühJahr wird die AG fortgeführt und damit auch der Erfolg der verschiedenen Maßnahmen in den Blick genommen werden können. Die Pflege des Bienenvolks in der Beute sowie der Wildbienenhotels stehen auf dem Programm und sollen durch Ergänzungen z.B. in Form eines Hummelkastens erweitert werden und so auch die Nachhaltigkeit des initiierten Projekts gewährleisten.

Der Fokus der AG liegt darin, die SchülerInnen zum einen für die Problematik des Insektensterbens zu sensibilisieren und ihnen durch die regelmäßigen Erkundungen des Schulgeländes die Insektenwelt vor ihrer Haustür näherzubringen und durch die kindgerecht erfolgenden Bestimmungsübungen eine grundlegende Artenkenntnis zu vermitteln, da der Verlust oder das Verschwinden von Arten natürlich nur bemerkt werden kann, wenn man die jeweilige Art auch zu erkennen vermag. Zum anderen sollen den SchülerInnen verschiedene Maßnahmen zum Schutz Wildbienenhotels und zur Aufwertung des unmittelbaren Umfelds Blüh- und Futterpflanzen für Insekten aufgezeigt und erarbeitet werden, die sich auch zum Nachahmen zu Hause bestens eignen. Überhaupt setzt die AG auf die Funktion der TeilnehmerInnen als Multiplikatoren, die einerseits in den Pausen ihren MitschülerInnen im wörtlichen Sinne die Augen öffnen und sie auf die Insekten, die sich auf dem Schulgelände tummeln, aufmerksam machen und ihnen viel Wissenswertes vermitteln können. Im Zuge von Schulfesten oder des Tags der Offenen Tür sollen die TeilnehmerInnen überdies Gelegenheit haben, auch interessierten BesucherInnen die Arbeit der AG vorzustellen, sie zu informieren und zum Nachahmen anzuregen. Die auf dem Schulgelände errichtete Beute sowie die Wildbienenhotels, die Aerarien und auch die kleinen Blühstreifen können und sollen! auch von anderen KollegInnen im Rahmen ihres Unterrichts genutzt und auf diese Weise möglichst vielen SchülerInnen des Jan-Joest-Gymnasiums der Stadt Kalkar zugutekommen können.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Unsere Schülerinnen und Schüler sind sowohl an der Planung der AG als auch wöchentlich in der Durchführung unserer Ziele beteiligt. Die Beschaffung des Materials wird bei den Lehrkräften liegen, wobei wir natürlich darauf bauen, dass verschiedentlich benötigte Arbeitsgeräte, die für die Anlage der Blühstreifen z.B. Schaufeln, Hacken, u.ä. bzw. den Bau der Insektenhotels u.a. Säge, Hammer erforderlich sind, von den SchülerInnen bei Bedarf von zu Hause mitgebracht werden können. Die Umsetzung Bau der Insektenhotels und eines umgebenden Zauns, Säen der Futterpflanzen, Pflege der Beute wird jedoch durch unsere Schülerinnen und Schüler in der AG erfolgen. Neben den baulichen Maßnahmen sind die Schülerinnen und Schüler natürlich auch als "Insekten-Forscher" tätig und beobachten, zeichnen, beschreiben und bestimmen diverse Insekten. Auch kleinere Tätigkeiten eines Imkers werden in diesem Bereich liegen. Als "ExpertInnen" werden sie im Alltag als Multiplikatoren fungieren und ihren MitschülerInnen mit allerlei Informationen einen Einblick in die Welt der Insekten ermöglichen sowie im Zuge von Schulfesten und -veranstaltungen die diversen Projekte der AG vorstellen und Fragen beantworten können.

Rückblick:

Trotz eines verspäteten Starts in der Folge der Pandemie und unumgänglicher programmlicher Anpassungen, um die geltenden Vorschriften beachten zu können, konnten die angeschafften Materialien gänzlich gewinnbringend eingesetzt werden:
Mit großem Spaß haben die SchülerInnen den angeschafften Bienenkasten mit einer wetterfesten Schutzlasur gestrichen und die Behausung ihrer sechsbeinigen Schützlinge liebevoll bemalt und verziert. Dank der Schutzhauben waren unsere kleinen ImkerInnen gut gerüstet und konnten so auch ganz gefahrlos einen Blick riskieren wie es den Bienen in ihrem neuen Heim geht.
Da die Aussaat und gemeinsame Anlage von Blühstreifen als Nahrungsquelle für die Insekten nicht rechtzeitig erfolgen konnte, haben die SchülerInnen stattdessen am Ende des Sommers zahlreiche Krokusse in den Rasen auf dem Schulhof gesetzt, damit die Bienen an den ersten warmen Frühlingstagen einen reich gedeckten Tisch vorfinden werden.
Wenn das Wetter einmal nicht mitgespielt hat, konnten Biene, Wespe & Co. unter die BecherLupe genommen und in der Vergrößerung genau beobachtet werden wie Bienen mit ihrem Rüssel die zuckerhaltige, flüssige Nahrung auflecken, während Wespen mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen auch feste Kost mühelos verarbeiten können.
Zu welchem Zweck und woraus die Bienen ihren Honig herstellen und warum z.B. ein Rapshonig ganz anders aussieht und schmeckt als ein Heidehonig, haben unsere SchülerInnen bei einem honigsüßen Quiz "erschmeckt". Bei der Verarbeitung von Bienenwachs zu gedrehten Kerzen hat schließlich so manche Schülerin und mancher Schüler richtiges Talent bewiesen und sich schon eine tolle Geschenkidee für Weihnachten überlegt!