Heute bin ich ein Pirat

Ansprechpartner:

Frau Joormann

Institution:

Schlosskindergarten Ringenberg

  • Wolfsdeich 10
    46499 Hamminkeln

Beschreibung und Ziele:

Bald steht für die Kinder und Erzieherinnen unseres Kindergartens eine spannende und aufregende Zeit an: Wir ziehen um! Doch nicht nur Spannung und Aufregung begleitet den "Neuanfang", sondern auch Ängste und Unsicherheit kommen dazu. Denn der Kindergarten ist plötzlich kein sicherer Hafen mehr. Der alte, bekannte Ort der Geborgenheit ist weg und auf einmal haben die Kinder neue Räumlichkeiten kennen zu lernen. Um einigen Kindern die Unsicherheit zu nehmen, möchten wir gerne eine Rollenspielgarderobe als Möglichkeit bieten, in einer anderen Rolle neues Entdecken zu können. Die Idee kam uns bei der Beobachtung eines 2-jährigen Mädchens, welches eine schwere Eingewöhnungszeit hatte, sich bisher noch schwer trennen kann und wenig Freude im täglichen Alltag zeigt - kurz: sie zeigt eine sehr große Unsicherheit. An Karneval ließ sie sich als Katze schminken und konnte dann in dieser Rolle das Spielangebot eines älteren Mädchens annehmen: sie saßen zusammen auf dem Teppich, es entstand ein gemeinsames Spiel, bei dem das introvertierte Mädchen zum ersten Mal sichtbare Freude zeigte.

Leichtere Eingewöhnung in die neuen Kindergartenräume und Gegebenheiten, indem Kinder in verschiedene Rollen schlüpfen können.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Gemeinsam möchten wir mit den Kindern Kataloge wälzen und durch Abstimmungen entscheiden, welche Kostüme wir für unsere Rollenspielgarderobe kaufen möchten. Wir werden zusammen Regeln, beispielsweise für den Umgang mit den Kostümen aufstellen und visualisieren. Auch im Morgenkreis werden wir das Thema "Kostümieren" aufgreifen und Gesprächsrunden dazu machen. Anregungen hierfür sind "Wo verkleiden sich Menschen?" "Wer verkleidet sich alles?" Etc. Nachdem die Kinder sich erfolgreich an den neuen Kindergarten gewöhnt haben, gestalten wir eine Kindermodenshow.

Rückblick:

Rückblick zum Projekt "Heute bin ich ein Pirat"

Der Umzug war geschafft und die Kinder durften zum ersten Mal ihren neuen Kindergarten erkunden. Die Kostüme wurden teilweise als vorbereitete Umgebung in den Gruppen bereitgestellt und teilweise in unserer neuen Rollenspielgarderobe platziert.
Die vorbereitete Umgebung in der Gruppe:
Durch die vorbereitete Umgebung in der Gruppe hatten die Kinder die Möglichkeit, spielerisch, nach ihrem Ermessen in die verschiedensten Rollen zu schlüpfen: Prinzessin, Indianer, Clown und vieles mehr. Es war schön zu beobachten, dass die Kostüme bei vereinzelten Kindern eine deutliche Hilfestellung waren: S. 3 Jahre alt suchte nach dem Umzug viel Sicherheit bei Kuscheltieren und anderen Gegenständen von Zuhause. Ihr fiel es schwer, ins Spiel zu finden. Die Verkleidungsecke reizte S.: Sie suchte sich immer wieder die Rolle der Prinzessin aus und konnte dann nach und nach ihre "Sicherheitsgegenstände" zur Seite legen. Wir konnten deutlich merken, wie stark sie sich in dieser Rolle gefühlt hat und dass sie dadurch auch immer offener wurde.

Im Morgenkreis haben wir innerhalb der Gruppe Regeln für die Verkleidungsecke besprochen: z.B. "man darf die Kostüme nicht zerreißen oder zerschneiden".
Gemeinsam haben die Kinder diese Regeln dann visualisiert und einen passenden Platz dafür gesucht.
Die Gesprächsrunde im Morgenkreis zum Thema Kostümieren haben wir erst später durchgeführt. Denn durch die immer wiederkehrenden Corona-Einschränkungen, benötigten einige Kinder mehr Zeit zum "richtigen Ankommen".

Die Rollenspielgarderobe:
Die Gesprächsrunde im Morgenkreis über das Kostümieren stellte unsere Einleitung für die Kindermodenshow dar. Wir planten sie gemeinsam mit den Kindern. Wir benötigten zum Beispiel Musik, Podeste, eine Kamera, einen roten Teppich durch Matten dargestellt und Stühle für die "Zuschauer". Wichtig war für die Kinder auch, dass sie sich für die Modenshow selber schminken können. Dafür haben wir einen kleinen Schminkbereich eingerichtet. Die Rollenspielgarderobe wurde gleichzeitig als Umkleideecke genutzt. Die Kinder haben sich untereinander abgesprochen, jeder durfte für sich entscheiden, ob er alleine oder mit einem oder zwei Freunden auf die Bühne geht. Jedes Kind konnte sein Kostüm auf seine Weise präsentieren, ob durch tanzen, posen, einen Knicks oder andere Ideen. Die Kinder, die gerade nicht an der Reihe waren, waren Zuschauer und haben applaudiert und gejubelt. M. 4 Jahre alt hat sich zu Beginn dazu entschieden, lediglich Zuschauer zu bleiben. Nachdem die ersten Kinder auf der Bühne waren, war er so fasziniert, dass er sich eine Verkleidung ausgesucht hat und voller Mut auf die Bühne gehen konnte. Er hat sich dann mit einer Pose mit starken Armen präsentiert. Das Projekt hat allen Kindern und Erziehern viel Freude bereitet, die Kinder würden ab jetzt am liebsten "jeden Tag eine Modenshow machen".

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten wir unser teiloffenes Konzept in ein geschlossenes Konzept umwandeln. Aus diesem Grund haben wir das Projekt den Gegebenheiten angepasst und auf Gruppenebene durchgeführt. Auch die anderen Gruppen werden dieses Projekt in ihrer geschlossenen Gruppe durchführen.