"Kleine Forscher"

Ansprechpartner:

Frau Schürmann

Institution:

Ev.Kinderhaus

  • Breitestraße 10
    45891 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

In Zusammenarbeit mit einer Chemielehrerin sollen die Kindergartenkinder an die naturwissenschaftlichen Phänomene des Alltags herangeführt werden. Dazu wird in einem Teil des Kindergartens die Einrichtung eines Forscherlabors angestrebt. Das Forscherlabor soll in der Zukunft zur festen Einrichtung in unserem Kinderhaus werden. Folgende Fragenstellungen bieten sich zur Untersuchung an, da sie auch von den Kindern bereits angesprochen oder intuitiv ausprobiert wurden: • Wie funktioniert eine Windel? • Wie wird aus Teig Kuchen? Sauereien mit Bachpulver und Zitronensaft • Chromatographie - Welche Farben sind in einem Filzstift? • Wie entsteht ein Regenbogen? • Warum schwimmen Sachen auf dem Wasser oder gehen unter? • Was passiert mit Wasser, wenn es gefriert? Was passiert wenn Eis schmilzt? • Magnetismus • Rosten • Salzkristalle • Warum braucht eine Blume Wasser? Wo geht das Wasser hin? • Kerzenversuche • Wiegen - Wer wird Kartoffelkönig? • Untersuchung von Alltagsgeräten z.B. Taschenlampen/Licht - Schatten • Garten: Was wächst - lebt dort? • Warum leuchtet die Lampe?

Für die Kindergärten und Grundschulen in NRW gelten die Grundsätze zur Bildungsförderung "Mehr Chancen von Anfang an" deren Zielsetzungen im Bereich naturwissenschaftlich-technische Bildung mit dem "Kleine Forscher"-Projekt umgesetzt werden sollen: "Es geht auch nicht um vorschnelle Beantwortung von Fragen oder das Ansammeln von Faktenwissen in Einzeldisziplinen wie Biologie, Physik oder Chemie. Vielmehr sollen Kinder ausreichend Gelegenheit erhalten, selbsttätig zu forschen, Erfahrungen zu machen und sich kreativ und aktiv handelnd mit Problemen und Fragestellungen auseinanderzusetzen. Sie erleben sich als kompetent, indem sie Antworten auf Fragen finden, neue Erkenntnisse gewinnen und Zusammenhänge entdecken. Es erfüllt sie zu Recht mit Stolz, wenn sie etwas entdeckt oder herausgefunden haben, und bestärkt sie in dem Bestreben, sich weiter auf forschendes Lernen einzulassen. Offene Fragen können also ein Anlass sein, weitere Experimente durchzuführen oder andere Spuren zu verfolgen."S. 60

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sollen mit Spaß an die Untersuchungsmethoden in den Naturwissenschaften herangeführt werden, um so ihren Alltag besser verstehen zu lernen und auch eigene Untersuchungen durchführen können. Dies soll natürlich altersgerecht geschehen. Die Kinder können Untersuchungsgegenstände vorschlagen, die dann pädagogisch aufbereitet werden.

Rückblick:

Projekt "Kleine Forscher"
Evangelisches Kinderhaus
Breitestr. 10
45891 Gelsenkirchen




Allgemeines
Durch die Unterstützung von Gelsenwasser konnte zunächst ein Grundstock für das Forscherlabor angeschafft werden Bild 1.
Das Forscherlabor wird im Kinderhaus einmal in der Woche angeboten, wobei einzelne Themen nach Absprache mit den Kindern auch mehrmals durchgeführt werden, da wegen der intensiveren Betreuung Kleingruppen sechs bis zwölf Kinder experimentieren.
Das Forscherlabor ist nun fester Bestandteil des Wochenplans im Kinderhaus.

Themen der einzelnen Projekttage
1. Vulkanausbruch
2. Was schwimmt?
3. Windel
4. Schiffe aus Knete/Wann schwimmt Knete?/Wie viel Knete trägt ein Blatt Papier?
5. Chromatographie: Farbentrennung
6. Zucker - Farbe
7. Pflanzen

Die einzelnen Versuche ergaben sich bei der Projektplanung zum einen aus Themen, die im Kinderhaus besprochen wurden, zum anderen aus Fragen der Kinder oder jahreszeitlichen Gegebenheiten.


Vulkanausbruch
Das Thema ergab sich aus der Schwerpunktsetzung der Woche, in der die Kinder viel zu dem Thema Dinosaurier gelernt hatten. In der Forscherstunde wurde ein Vulkanmodell gebaut.
Für den Aufbau benötigte man die Materialien, die auf dem Bild zu sehen sind Bild2.
Zu Beginn der Forscherstunden wurden die Laborregeln mit den Kindern besprochen und auf mögliche Gefahren hingewiesen, damit die Kinder die Besonderheit des Forschens erkennen dazu kam noch die Ausstattung mit der Laborkleidung Kittel/Schutzbrille, die für die Kinder immer etwas Besonderes ist.
Der Bau des Vulkans erfolgte mit den Kindern Schritt für Schritt bis zum Ausbruch Bild 3.

Was schwimmt?
Dieses Thema war für alle Kinder des Kinderhauses geeignet, da es im weitesten Sinne nicht tragisch war, wenn auch die Kleinen 2 Jahre etwas in den Mund nahmen Bild 4.
Die Kinder erkannten, dass das Volumen eines Stoffes nicht unbedingt etwas mit seiner Fähigkeit im Wasser schwimmen zu können zu tun hat. So schwimmt ein großes, hohles Plastikei, aber ein kleinerer Nagel geht im Wasser unter oder ein Korken schwimmt und eine kleinere Glasmurmel nicht.

Windel
Für dieses Forscherthema wurden Kinder angesprochen, die mit dem Thema Windel vertraut sind, z.B. weil sie selbst noch eine tragen oder Geschwister mit Windeln herumlaufen.
Die Kinder füllten die Windeln mit Wasser und waren erstaunt, wie viel Wasser in eine Windel hineinpasst. Außerdem wurde das Innenleben der Windel untersucht - kleine Körnchen sammeln das Wasser und quellen Bild 5.

Schiffe aus Knete/Wann schwimmt Knete?/Wie viel Knete trägt ein Blatt Papier?
Für dieses Thema wurde auf das Thema "Was schwimmt?" zurückgegriffen. Die Kinder wurden daran erinnert und es wurde wiederholt, welche Erfahrungen sie gemacht hatten. Die allgemeine Frage "Schwimmt Knete?" wurde dann, als eine Kugel nicht schwamm, in die Frage umgewandelt "Wann schwimmt Knete?". Die Idee, dass Knete schwimmen könnte, wenn sie wie ein Schiff aussieht, wurde bei einer Gruppe von allein aufgeworfen und die Kinder formten dann die Boote, in die viel Luft hineinpassen musste Bild 6.
Während des Experimentierens wandelte ein Kind die Fragestellung weiter um und erforschte, "wie viel Knete ein Blatt Papier trägt".

Chromatographie/Zuckerfarbbilder
Passend zu dem Thema Farben, das im Kindergarten im Frühjahr mit den Kindern besprochen wird, wurden zwei Forscherthemen ausgesucht.
Für die Chromatographie wurden Filzstiftfarben untersucht und geschaut, welche anderen Farben z.B. noch in einem blauen oder roten oder braunen Stift stecken Bild 7. Die Kinder produzierten kleine Kunstwerke.
Die Zuckerfarbbilder Bild 8 beinhalteten verschiedene Aspekte, die man mit den Kindern besprechen konnte: Welche Farben entstehen bei der Farbvermischung? Wie kommt es, dass sich die Farben vermischen? Wo bleiben die Zuckerteilchen?
Mit den Kindern wurde der Wanderungsprozess der Teilchen gespielt, was diese sehr interessant fanden. Je nach Alter der Kinder konnten auch weitere Fragestellungen bezüglich der Teilchen gestellt werden Wie sind die Teilchen im Eis angeordnet, was passiert mit den Teilchen, wenn Eis schmilzt oder Wasser kocht?.
Eine Herausforderung für die Kinder stellte die Handhabung der Pipette dar, die die Kinder erst ein paar Mal üben mussten.

Pflanzen
Die Kinder erhielten die Gelegenheit Gemüsepflanzen zu säen und zu beobachten, wie die Pflanzen aus den Körnern entstehen. Das regelmäßige Gießen und beobachten der einzelnen Wachstumsphasen wird noch einige Monate bis zur Ernte andauern Bild 9.