Beschreibung und Ziele:

Die kath. Grundschule Anholt beschult zurzeit 150 Kinder. Die Auswirkungen auf das Verhalten der Schüler/Innen durch mangelnde Sozialkompetenz und Mobbing wird auch schon in der Grundschule immer mehr zum Thema. Mit dem Projekt "Ich, Du, Wir - gemeinsam statt einsam!!!" möchten wir diesem auf spielerische Art und Weise bereits frühzeitig entgegenwirken. Dieses soll durch abwechslungsreiche Kooperationsspiele und die Einführung der "Giraffensprache" erreicht werden. Wir möchten unseren Schüler/innen ein Förderprogramm zum Sozialen Miteinander anbieten. Die Begriffe Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin werden den Kindern näher gebracht und spielerisch verdeutlicht, damit ein gutes Schulklima herrscht und ein Wir-Gefühl entstehen kann, so dass u. a. Mobbing jetzt und in der Zukunft keine Chance hat. Vielen Schüler/Innen fällt es schwer, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen und sich in Konfliktsituationen besonnen und sachorientiert zu verhalten. Fehlendes Selbstwertgefühl und fehlende Grenzen sind Leerstellen, die zu füllen sind. Durch die gute und enge Zusammenarbeit mit der OGS, ist es uns möglich, unser Ziel auch bis in den Nachmittagsbereich zu verfolgen.

Wir möchten, dass die Kinder freundlich miteinander umgehen und auch freundlich miteinander kommunizieren. Nicht selten leidet die Institution Schule unter fehlender sozialer Kompetenz seitens der Schüler/Innen: Alle werden vom Lernen abgehalten, in der Pause kommt es zu verbalen und körperlichen Zwischenfällen und auch außerschulische Lernorte OGS oder Vereine können nicht ohne Komplikationen besucht werden. Hier sehen wir hohen Förderbedarf. Die Bedeutung von Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin voreinander, miteinander und untereinander soll für jedes Kind erlebt und später gelebt werden. "Schirmherr" dieser drei Wörter ist die Giraffe. Die Giraffe steht für die gewaltfreie Kommunikation. Ein weiteres Ziel ist es das Klima innerhalb jeder einzelnen Klasse zu verbessern, so dass die Klasse sich als Einheit fühlt und niemand ausgeschlossen wird und so Mobbing unter den einzelnen Kindern nicht aufkommen zu lassen. Die gewaltfreie Kommunikation soll von den Klassen auch auf den Schulhof und außerschulischen Orten transportiert werden, so dass alle davon profitieren können. Durch festgelegte Regeln, die für alle gelten, bilden wir eine stabile Grundlage, worauf sich jeder verlassen kann. Diese Grundlage dient dazu, dass die Selbstsicherheit jedes einzelnen wächst und der Zusammenhalt stärker wird.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Durch die Unterstützung des Fördervereins wird das Projekt "Ich, Du Wir -gemeinsam statt einsam" seit Beginn des Schuljahrs 2019 in den Klassen des ersten Schuljahres und in den Klassen des dritten Schuljahres durchgeführt. Eine Mitarbeiterin der OGS, die eine Ausbildung zur Fachkraft für Gewaltprävention absolviert hat, besucht die einzelnen Klassen und führt unterschiedliche Projekteinheiten durch. Wir haben uns für die erste Klasse entschieden, da dort viele Persönlichkeiten aufeinander treffen und der Lebensraum "Schule", sowie die Klassenleitung neu sind. In der dritten Klasse ist es im Sinne des Spiralcurriculums noch einmal wichtig, Gelerntes und Erlebtes zu vertiefen. Die Klassenlehrer/in begleitet das Projekt die ganze Zeit und kann somit die Grundsätze im Klassenverband vertiefen. Unsere Schule verfügt über eine Sportfachkraft, die alle Klassen im Fach Sport unterrichtet, so dass Spiele und Übungen bei allen Klassen kontinuierlich weitergeführt werden können. Auch in der OGS findet einmal wöchentlich eine Einheit zum Thema soziale Kompetenzen in der Turnhalle statt. Zusätzlich gibt es eine monatliche Kinderkonferenz. In den Projekteinheiten bieten wir diverse Spiele, Gespräche und Reflektionen an und möchten die drei Grundbegriffe Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin mit den Kindern vertiefen. Ebenso üben wir spielerisch die Giraffensprache ein und verbannen die Wolfsprache aus der Schule und der Einrichtung, dazu dienen zum Beispiel die Handpuppen. Gemeinsam mit allen Kindern möchten wir die Begriffe Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin bildlich gestalten und in jedem Klassenraum, in der OGS und an speziellen Punkten z.B. Schulhof anbringen. So kann sich jedes Kind damit identifizieren, da es beim Gestalten dabei war. Leider fehlen uns an unserer Schule viele Materialien, um altbekannte und neue Spiele zur Förderung sozialer Kompetenzen durchzuführen. Deshalb bitten wir Sie uns bei unserem Projekt zu unterstützen. Zusatz: Aus: Respektvoll miteinander sprechen - Konflikte vorbeugen Von der Giraffensprache zur Wolfssprache Autoren: Evelyn und Sven Schöllmann, Verlag an der Ruhr Giraffengeschichte Lehrer: Die Giraffe lebt friedlich mit allen Tieren zusammen. Mit ihrem langen Hals kann sie hoch oben fressen. So muss sie keinem anderen Tier etwas wegnehmen. Wenn sich Menschen wohlfühlen, andere mögen, gerne helfen und so friedlich wie die Giraffe mit anderen umgehen, dann sagen wir auch: Der Mensch hat ein großes Herz. Die friedliche Giraffe mit ihrem großen Herzen hilf uns, so sprechen zu lernen, dass sich alle wohlfühlen. Wie könnte diese Sprache wohl heißen? Schüler: Sie könnte Giraffensprache heißen. Lehrer bestätigt diese Vermutung: Nicht immer fühlen sich Menschen wohl, manchmal haben Menschen Angst oder sind wütend. Ihr großes Herz ist in diesem Moment ganz zerknüllt. Dann sprechen sie eine andere Sprache…Eine Wolfhandpuppe wird gezeigt. Schüler: Sie sprechen die Wolfsprache. Lehrer: Genau, sie sprechen dann in der Wolfsprache. Sie knurren andere an und manchmal schnappen sie sogar zu. Sie schimpfen über andere. Eigentlich spielen und tanzen die Giraffe und der Wolf ganz gern miteinander. Der Wolf braucht nur manchmal ein bisschen Unterstützung, um seine Wut oder seine Angst loszuwerden. Zum Glück hilft ihm die Giraffe dabei.

Rückblick:

Leider musste unser Projekt zeitweise Corona-bedingt pausieren. Viele von den angeschafften Materialien können im Moment aufgrund der Hygiene-Maßnahmen nur teilweise genutzt werden. Unsere jetzigen Viertklässler haben ihre "zweite Einheit" nun schon fast beendet. Im Vordergrund standen noch einmal die Bedeutung von Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin. Um es den Kindern leichter zu machen, werden die unterschiedlichen Gefühle, die die Kinder in verschiedenen Situationen zu bewältigen haben, durch die Bildkarten der Familie Erdmann verdeutlicht. Stolz zeigen unsere jetzigen Zweitklässler ihre fertig gestellte Flipchart.
Die Giraffe hat das größte Herz. Deshalb gibt es die Giraffensprache. Gespannt schauen die Erstklässler auf die Giraffe. Ist sie nicht süß! Gemeinsam wird in der Klasse das RAD gestaltet und über Giraffen- und Wolfsprache gesprochen. Familie Erdmann hilft den Kindern ihre Gefühle zu beschreiben. Gemeinsam wird der Fallschirm geschwungen. Keiner ist einsam. Viele neue Spielmöglichkeiten sind uns durch die Fördergelder ermöglicht worden. Dafür sagen wir Vielen lieben Dank!