Kita St. Ewaldi Laer
Die Einrichtung übernimmt eine Bienenpatenschaft für ein Bienenvolk in ihrer Nähe. Dieses ist fußläufig zu erreichen. Besuche des Imkers in der Einrichtung, wie auch Besuche der Kinder des Bienenvolkes vermitteln Wissen und Zusammenhänge. Die Kinder lernen das Bienenvolk im Jahresverlauf kennen und erkennen somit Zusammenhänge und sehen eine Entwicklung.
Kinder können das Leben der Honigbienen erfahren. Dadurch entwickeln sie Achtung und Verantwortung für andere Lebewesen. Die Kinder verstehen Zusammenhänge und Kreisläufe der Natur. Sie begreifen sich selbst als ein teil davon. Kurze Wege machen den Begriff "regionale Lebensmittel" deutlich.
Durch gegenseitige regelmäßige Besuche erfahren die Kinder in jeder Jahreszeit etwas über das Bienenvolk. Sie können mit dem Imker ins Bienenvolk blicken. Sie lernen Waben kennen und können diese Anschauen, Anfassen und den Honig kosten. anhand einer Fotowand in der Einrichtung erfahren Kinder und Eltern wichtige Neuigkeiten über ihr Bienenvolk. Es werden Saatkugeln hergestellt und Bienenweidepflanzen gepflanzt und gesät. Ebenfalls können die Kinder Wildbienen-Nisthilfen für die Kita bauen. Um die Eltern mit einzubeziehen wird vorab ein Elternabend stattfinden und ggf. ein Bienenfest gefeiert.
Alle Kinder, die im letzten und vorletzten Kindergartenjahr sind, nehmen an unserem Projekt teil. Je nach Angebot und Aktion arbeiteten wir in einer großen Gruppe mit ca. 25 Kindern oder in ein bis drei Kleingruppen. Betreut wird das Projekt von der Imkerin Anika mit der Stoffbiene "Sumsiline" und zwei bis drei Erzieherinnen der Einrichtung. Das gesamte Projekt ist für das ganze Kindergartenjahr geplant.
Aufgrund der Coronapandemie, die uns in unserer Arbeit im Kindergarten durch Schließung und Teilschließung sehr eingeschränkt hat, konnten wir erst etwas verspätet mit dem Projekt starten. Dennoch lag uns das Projekt sehr am Herzen und wir befinden uns momentan noch mitten drin.
Einiges haben wir bereits durchgeführt:
Nachdem wir mit einer gemeinsamen Bastelaktion Bienen basteln aus Überraschungseierdosen und Blumen aus Tonpapier das Thema "Bienenzeit" eingeführt haben, sind wir mit der Gestaltung unserer Bienenwand in der Eingangshalle der Einrichtung angefangen. Die Kinder wurden im Rahmen des Bastelangebotes auf die kommende Zeit vorbereitet und bekamen einen groben Überblick über unsere Planungen.
Die Eltern wurden über das Projekt im Rahmen eines Elternabends und auch durch die Infowand im Eingangsbereich informiert und gaben, wie die Kinder, direkt positive Rückmeldungen. Alle waren sehr gespannt auf das Projekt und haben sich über diese Methode der Wissensvermittlung gefreut.
Weiter ging es mit dem ersten Besuch der Imkerin. Die Kinder hatten die Möglichkeit, sie besser kennenzulernen und einiges über die Bienen zu erfragen. Sie lernten den Beruf des Imkers etwas näher kennen und auch, dass Bienen nicht gefährlich sind. Die Wissensvermittlung über das Leben der Insekten stand im Vordergrund.
Die Kinder lernten bei diesem ersten Besuch auch die Stoffbiene "Sumsiline" kennen und lieben. Diese sollte uns in der gesamten Bienenzeit über begleiten und immer mal wieder Post mit Fotos oder Einladungen zum nächsten Besuch vorbeibringen.
Weiter ging das Projekt mit der Wachswerkstatt. Der von den Bienen produzierte Bienenwachs ließ sich sehr gut zu Kerzen und Wachsanhängern verarbeiten. Die Kinder konnten dabei helfen, den Wachs auf einer Kochplatte zu schmelzen und selber Kerzen zu ziehen. Dies geschah in einem Parcours: jedes Kind bekam einen langen Docht, der in das flüssige Wachs eingetaucht werden musste. Um die erste Wachsschicht trocknen zu lassen, mussten die Kinder damit eine große Runde gehen und waren dann wieder an der Reihe, den Docht erneut einzutauchen. Somit entstand nach und nach eine selbstgezogene echte Bienenwachskerze. Die Kinder und auch die Eltern waren begeistert und stolz auf die Eigenproduktion. Auch die Wachsanhänger, die wir in kleinen Förmchen gegossen haben, waren bei allen sehr beliebt.
In der nächsten Zeit kommt uns Sumsiline wieder im Kindergarten besuchen. Sie bringt uns einen eigenen großen Bienenkasten. Damit dieser Kasten aber ein echter "Ewaldikindergarten-Kasten" wird, dürfen unsere Kinder ihn nach ihren Vorstellungen anmalen. Hierfür bringt Sumsiline ebenfalls speziell für Bienen geeignete Farben mit. Im Vorhinein werden die Kinder befragt, welche Farben sie benötigen und was sie malen wollen. Wir wetten darauf, dass der Kasten bestimmt kunterbunt wird! Nun heißt es nur noch: warten, bis ein neues, eigenes Bienenvolk einziehen kann. Dieses Warten ist für alle sehr aufregend! Der Bienenkasten findet seinen Platz auf der Wiese neben dem Haus der Imkerin, welche fußläufig gut zu erreichen ist.
Wenn es im nächsten Frühjahr endlich warm genug wird, dass die Bienen wieder fliegen können, die Königin wieder Eier legt und das Bienenvolk zu wachsen anfängt, ist es soweit: Unser eigenes Bienenvolk kann in die erste selbst bemalte Zarge einziehen!!! "Dann haben wir ein eigenes Bienenvolk!!!" Alle Kinder und Erzieher freuen sich sehr darauf und wir schätzen, dass einige Kinder besonders darauf bedacht sein werden, dass es den Bienen gut geht. Wir sorgen gemeinsam für bienenfreundliche Bepflanzung und stellen Saatkugeln her. Regelmäßig wird nach den Bienen geschaut. Es ist schön, bei Spaziergängen immer wieder ein Ziel zu haben und einen triftigen Grund, um sich auf den Weg zu machen. Der Anreiz für die Kinder ist groß und alle gehen gerne mit. Auch die Eltern sind neugierig und fragen des Öfteren nach dem Projekt und dem neusten Stand.
Wenn es draußen noch wärmer wird und die Obstbäume zu blühen anfangen, fangen die Bienen kräftig an ganz viele Pollen zu sammeln. Das heißt, sie brauchen wieder mehr Platz. Wir schauen dann wieder gemeinsam ins Volk und setzten noch eine Zarge, den Honigraum, auf unser Bienenvolk. Wir gucken, wo die Königin Eier legt und wo die Bienen den Honig einlagern.
Zwischendurch wird es immer mal wieder Post von Anika und Sumsiline geben: mit Fotos und Berichten, was die Bienen momentan so machen. Diese Fotos und Berichte werden natürlich immer auf der Bienenwand in der Eingangshalle für alle sichtbar aufgehängt.
Bei weiteren Besuchen beim Imker beschäftigen wir uns mit Fragen wie: "Wie wird aus Nektar Honig?" oder "Wie kommt der Honig ins Glas?" und "Warum ist es gut, dass wir den Honig aus unserer Region essen?" Hierbei wird auch das Thema Klimaschutz und Gesundheit angerissen. Die Kinder werden bestimmt ein gutes Verständnis und Bewusstsein dafür entwickeln und ihr Wissen stolz und pflichtbewusst an ihre Eltern weitergeben. Hierzu bemalen wir mit den Kindern ebenfalls Steine mit traurigen Bienen drauf und legen sie in Schottergärten in unserem Ort. Die Kinder setzen damit ein Zeichen und weisen andere darauf hin, dass die Bienen wichtig sind und dass wir alle auf unsere Natur achten müssen. Diese Entwicklung bei den Kindern zu beobachten und zu merken, wie wichtig der Naturschutz und er Klimaschutz einigen Kindern sein könnte, wird uns als Erzieher bestimmt stolz machen und uns bestätigten, dass wir ein gutes und sinnvolles Projekt ins Leben gerufen haben. Bis jetzt ist das Projekt schon ein voller Erfolg und beschäftigt die Kinder zwischendurch immer wieder.
Zum Abschluss des Projektes können wir natürlich alle unseren eigenen Honig kosten. Den meisten wird er bestimmt sehr gut schmecken, weil er mit viel Sorgfalt und Fleiß über einen langen Zeit raum entsteht und die Kinder diese Produktion stetig begleiten können. Dann schmeckt es auch doppelt so gut!!