Gesamtschule Waltrop
Das Stadtmalerprojekt hat eine lange Tradition an der Gesamtschule Waltrop. Das Projekt fördert die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II mit künstlerischen Prozessen und schult kreative, produktive und rezeptive Kompetenzen. Durch die Interaktion mit professionellen Kunstschaffenden werden den SuS vielfältige ästhetische Erfahrungen ermöglicht. Eine besondere Neuerung ist es bei dem aktuellen Projekt, dass eine wir mir Birgit Knoechl aus Wien eine internationale Künstlerin in der Gesamtschule zu Gast haben. Jahrgangsübergreifend gestalten SuS zusammen mit der Künstlerin abstrahierte und konkrete pflanzenähnliche dreidimensionale Objekte, die in der Ausstellung als dreidimensionale Raumzeichnung zusammengeführt werden. Das Projektdesign ermöglicht es, dass SuS zusammen mit der Stadtmalerin in einen künstlerischen Dialog treten. Dies wird zum einen ermöglicht dadurch, dass die SuS zusammen mit der Künstlerin an den Objekten arbeiten und auch die Ausstellung zusammen konzipieren und aufbauen werden. Die so gewonnen Impulse können die Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise für ihre eigene künstlerische Arbeit nutzen. Der Ausstellungsort soll mit pflanzenähnlichen Papierelementen angefüllt werden, um einen bisher ungenutzen Raum in der Gesamtschule als "Pop-Up Museum" aufzuwerten. So kreieren SuS aller Klassen- und Jahrgangsstufen Elemente, die dann als großes raumgreifendes Dschungel ausgestellt werden. Es ist geplant, dass SuS als Ausstellungsguides ausgebildet werden. Somit lernen die SuS, ihre eigenen Arbeitsergebnisse zu präsentieren und sie für die Weiterarbeit nutzbar zu machen. Sie lernen neue Lernorte kennen und können dort ihre Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit extern und sowohl Mitschülerinnen und Mitschülern als auch Lehrerinnen und Lehrern intern präsentieren. Diese Erfahrungen sind besonders für den Übergang von Schule in den Beruf wertvoll, da die Teilnehmenden an Selbstvertrauen gewinnen und ihre Arbeitsprozesse evaluieren und öffentlich machen. Die Zusammenführung der Installation des "pflanzlichen Wachstums" mit den im Prozess entstandenen Elementen erfolgt im Mai 2020 in einem Flurbereich, der zwar von außen einsehbar ist , aber nicht genutzt wird. Es ist ein sogenannter "unconscious place", der so allen Betrachtern auf neue Art und Weise bewusst gemacht wird.
Die Gesamtschüler/innen sammeln ästhetische Erfahrungen und erleben, wie ihr künstlerischer Beitrag Teil eines Gesamtkunstwerks wird: • Sie treten in den Dialog mit einer internationalen professionellen Kunstschaffenden. • Sie nutzen künstlerische Impulse, um diese selbständig kreativ umzusetzen. • Sie sind Teil eines Gesamtkunstwerks, welches ausgestellt wird. • Sie reflektieren eigene künstlerische Prozesse. • Sie erweitern soziale Kompetenzen, indem sie sich selbst als Teil eines großen Projektes sehen und gemeinsam die Ausstellung konzipieren, Elemente zusammenführen und das Ergebnis direkt mitgestalten. • Sie besuchen neue ungewohnte Lernorte und präsentieren diese. • Sie lernen neue Möglichkeiten kennen, mit dem im schulischen Alltag sehr präsenten Werkstoff Papier umzugehen. • Sie erhalten Gelegenheit den Werkstoff Papier neu zu formen. • Sie erweitern wichtige Kompetenzen für ihre späteren beruflichen Tätigkeiten, indem sie Interessierte auch Externe durch die Ausstellung führen und Ergebnisse präsentieren.
Eine Besonderheit dieses Projekt ist die aktive und verantwortliche Beteiligung der Gesamtschüler/innen. Sie zeichnen sich bereits durch ein erhöhtes künstlerisches Interesse aus. In diesem Projekt kommt ihn eine sehr verantwortliche Position zu Gute, denn ihre künstlerisches Ergebnisse, werden zusammen mit den Werken einer professionellen Künstlerin zu sehen sein und erfahren somit eine besondere Wertschätzung durch eine öffentliche Ausstellung. Der Gedanke von Zusammenhalt von Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen wird vor allem durch den Aspekt der großflächigen Raumzeichnung betont. Die Führungen von Klassen und Gruppen durch die Ausstellung wird von SuS getätigt und sie lernen so ihre Arbeitsergebnisse an besonderen Lernorten zu präsentieren.
Bereits zu Beginn des Jahres 2020 vor dem Lockdown wurden jahrgangsübergreifend Raumzeichnungen in Kooperation mit der österreichischen Künstlerin Birgit Knoechl erstellt. D.h., dass Schüler*innen der Sekundarstufe I mit der Künstlerin in den Dialog traten und erste Erfahrungen mit dem speziellen Material und der dreidimensionalen Gestaltung sammeln konnten. Besonders intensiv war die Arbeit während einer mehrtägigen Projektwoche Ende Januar, die in einer Ausstellung im Fachraum Kunst ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Besonders die Transformation der weißen pflanzenähnlichen Gebilde aus Papier zu glänzenden metallischen Strukturen war für die Schüler*innen eine neue ästhetische Erfahrung. Besonders gefördert wurden kooperative Fähigkeiten und Präsentationskompetenzen, als die Schüler*innen ihre Werke und deren Entstehung der örtlichen Presse erläuterten.
Sobald die Corona-Pandemie-Lage es wieder zulässt, werden wir die Arbeit wieder aufnehmen und die große Ausstellung wie geplant umsetzen. Zur Zeit ist es aus Infektionsschutzgründen organisatorisch nicht möglich, mit externen Partnern in der Schule zu arbeiten. Das Projekt pausiert momentan bedauerlicherweise.