Mauritiusschule
Stark im Konflikt ist ein gewaltpräventives Kooperationsprojekt. In aufeinander aufbauenden Schülertrainings mit dem Theaterpädagogen und Deeskalationstrainer Olaf Herzog lernen die SuS der 3./4. Jahrgangsstufe u.a. wie sie mit verbalen und körperlichen Angriffen auf ihre Person umgehen, was ihre Körpersprache, Mimik, Gestik und Stimme signalisieren und wie sie sich bedrohlichen Situationen entziehen können. Wir halten das Projekt besonders im Hinblick auf den Wechsel auf die weiterführenden Schulen für förderungswert, da die Einflussnahme gleichaltriger Gruppen zunehmend an Bedeutung gewinnt, innerhalb derer Konfliktsituationen ausgetragen werden, so dass die Kinder auf vorher erworbene Kompetenzen zurückgreifen können, die sie im Rahmen dieses Projektes sukzessive einüben können. Der theaterpädagogische Ansatz mit Stark im Konflikt, fordert zudem über das gewohnte Maß hinaus von den Kindern, sich auf andere Menschen einzustellen, mit ihnen zusammenzuarbeiten, eigene Interessen sowie die Bedürfnisse anderer wahrzunehmen Empathiefähigkeit sowie Regeln und soziale Vereinbarungen einzuhalten Spielregeln, Gesprächsregeln. Für den Aufbau von interaktiver und sozialer Kompetenz wird beim szenischen Spiel auf eine handelnde Auseinandersetzung mit sozialen Situationen gesetzt. Die grundlegende Körperarbeit während der Trainingszeiten macht den Kindern Körpersprache bewusst. Das Training am Körper fördert ausdrucksstarke Körperbewegungen, die als symbolische Ausdrucksformen der Selbstdarstellung und nonverbalen Kommunikation dienen. Das enge Zusammenspiel von Gefühlen und Dispositionen spielt dabei für die Konfliktlösung eine wesentliche Rolle, denn durch eine positive Körpersprache kann in einem Konfliktfall präventiv interveniert werden. Die Kinder entdecken die Bedeutung der Körpersprache zum Ausdruck von Gefühlen und Beziehungen und experimentieren mit nonverbalen Mitteln im Hinblick auf eine positive Körpersprache. Durch die Konzentration auf den körperlichen Ausdruck wird ein körperliches Bewusstsein ausgeprägt, welches eine Voraussetzung dafür ist, Körpersprache zu erkennen und selbst einzusetzen. Dieser Ansatz leistet somit einen Beitrag zur Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung, indem er den Kindern ermöglicht, eine positive Haltung zu sich selbst einzunehmen und Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.
Die Mauritiusschule in Nordkirchen macht es sich zur besonderen Aufgabe, die Kinder dazu zu befähigen, Konflikten vorzubeugen und ihnen Wege aufzuzeigen, in Problemsituationen angemessen zu handeln. Die Ziele des Trainings sind u.a.: 1. Reflexion des eigenen Verhaltens in Konfliktsituationen 2. Aufbau bzw. Verstärkung von positiver Körpersprache 3. Reduzierung von Mobbing innerhalb von Gruppen 4. Verbesserung des Gruppenklimas zu Gunsten einer gesteigerten Lernatmosphäre 5. Stärkung von Zivilcourage, Selbstbewusstsein und Einfühlungsvermögen
Im Training durch das Stark im Konflikt Team werden anhand unterschiedlicher Methoden drei verschiedene Formen der Gewalt körperlich, verbal, Ausgrenzung herausgearbeitet. Eingebunden in den Gesprächsteil sind praktische Übungen zu allen drei Gewaltformen. Die Übungen beziehen sich auf Konfliktsituationen: 1. der Grenzsetzung bei körperlichen Übergriffen, 2. des Umgangs mit verbalen Attacken 3. der Begegnung einer Ausgrenzung Mobbing Die Arbeit am Umgang mit Gewalt wird durch ein Körpersprachentraining unterstützt. In anschließenden Rollenspielen werden Situationen der Gewalt im öffentlichen Raum untersucht und Verhaltensalternativen trainiert. Hierbei wird aufgezeigt wie man auch als Beobachter einer Gewaltsituation Hilfestellung leisten kann ohne sich selber zu gefährden. Im letzten Abschnitt des Trainings wird im offenen Gespräch auf die eigenen Erfahrungen mit dem Thema Gewalt der Teilnehmer eingegangen und gemeinsam werden der jeweiligen Situation angemessene Lösungsstrategien erarbeitet.