Balu und Du

Ansprechpartner:

Herr Wondzinski

Institution:

Förderverein der Gesamtschule Buer-Mitte e.V.

  • Nollenpad 29
    45894 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Elf Oberstufenschülerinnen /-schüler der Gesamtschule Buer-Mitte übernehmen im Projektkurs "Balu und Du" im kommenden Schuljahr für mindestens ein Jahr ehrenamtlich eine individuelle Patenschaft für ein Grundschulkind. Mit viel persönlichem Engagement fördern sie durch persönliche Zugewandtheit und aktive Freizeitgestaltung das Patenkind, sich in unserer Gesellschaft zu entwickeln und helfen die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Das bundesweite Mentoringprogramm wird von der Universität Osnabrück begleitet/evaluiert und an der Gesamtschule Buer-Mitte in Zusammenarbeit mit der Pfefferackergrundschule, der Grundschule Im Brömm und der Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße bereits im vierten Jahr erfolgreich umgesetzt. Trotz viel Eigeninitiative und Engagement der Balus wird doch auch etwas Geld benötigt, um ein kleines Taschen- sowie Fahrgeld an die Balus zahlen zu können.

Ein Beispiel: Julia ist Monas Balu und Mona ist Julias Mogli. Wie die beiden Freunde aus dem Dschungelbuch kommen sie fast aus unterschiedlichen Welten. Und doch werden sie schnell Freunde und lernen beide sehr viel voneinander - dank Balu und Du.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

"Wir sind durch 'Balu und Du' viel offener geworden und schätzen die vertrauensvolle Art, gemeinsam über alle Themen und auch über persönliche Gefühle sprechen zu können", berichtete ein männlicher Balu über seine Erfahrungen. "Die gemeinsame Zeit als Balu und Mogli stärkte bei uns gegenseitig das Selbstvertrauen. Es wäre schön, wenn dieses Projekt weitere Nachahmer findet", ergänzt ein weiblicher Balu.

Rückblick:

Das Balu und du Jahr 2019/20 an der GBM ist nun zu Ende. Wir blicken auf eine schöne und außergewöhnliche Zeit mit elf wundervollen Tandems zurück. Deswegen möchten wir Sie, wie auch im vergangenen Jahr, wieder an den schönsten Textzeilen der Balu-Portfolios teilhaben lassen.
Die Balus zeigten allesamt einen unermüdlichen, empathischen und liebevollen Einsatz und überraschten ihre Moglis von Woche zu Woche mit kreativen Ideenn. Sie haben gezeigt, dass man mit Ruhe und Geduld nicht nur den ganzen Sorgenkram vertreiben, sondern auch eine neu gewonnene Freundschaft intensiv zu Coronazeiten pflegen kann.

Dass das Projekt nicht nur die Persönlichkeitsentwicklung der kleinen fördert, zeigen folgende Ausschnitte aus den Portfolios:
"Bei mir selbst kann ich feststellen, dass ich geduldiger und offener geworden bin."
"Ich konnte erkennen, dass das Leben nicht nur schwarz und weiß ist. Es ist alles eine Frage der Perspektive und ich sollte öfter mal die Perspektive eines Drittklässlers einnehmen."
"Von nun an halte ich Reden auf Jahrgangsversammlungen und zittere mal nicht beim Bestellen einer Pizza oder an der Kasse."
"Das was ich aus der gemeinsamen Zeit mit Mogli mitgenommen habe ist, dass wenn ich jemandem etwas rate oder versuche zu helfen, ich ihre Hilfe genauso annehmen muss wie sie meine."
"Ich hatte das Gefühl jedes Mal etwas gelernt zu haben. Dieses Gefühl hat mich motiviert, selbst wenn ich in einer stressigen Klausurphase war. … Er hat es immer geschafft mich irgendwie abzulenken."

Bei den Kleinen stellten die Balus folgende Entwicklungen fest:
"Irgendwann hat er sein eigenes Essen bestellt und hat gelernt, dass er mit fremden Leuten reden kann, ohne dass irgendetwas schlimmes passiert. Er wurde dadurch immer selbstbewusster, weil er jedes Mal das Gefühl hatte, etwas geschafft zu haben."
"Die Ungeduld und Verständnislosigkeit von Beginn sind fast völlig weg. Zu Coronazeiten war ich regelrecht überrascht von seiner Geduld."
"Mogli kann nun ein Nein akzeptieren ohne schlechte Laune zu bekommen."
"Mogli ist um einiges offener geworden und hat gemerkt, dass sie nicht auf negative Kommentare Außenstehender achten muss, sondern sich auf sich selbst verlassen kann."

Wie wertvoll dieses Projekt für Groß und Klein ist, erkennt man an der Helferrückwirkung, die ein Balu so treffend beschreibt: "Mogli löschte all meine negativen und schlechten Gedanken."

Desweiteren wurde den Balus klar, dass nicht nur sie Ratschläge erteilen könne: "Ich habe ihm so einiges anvertraut, auch wenn er klein ist. Allein, dass er mir zuhört und versucht mir Ratschläge zu geben, macht mich glücklich und zeigt mir, dass ich ihm auch etwas bedeute."

Die Stärke der Bindung kommt hier sehr treffend zum Vorschein: "Wenn ein Treffen mal ausgefallen ist, hat seine Mutter mir mitgeteilt, dass er mich vermisst hat und so schnell wie möglich wieder bei mir sein möchte."

Eins steht fest: es kann nicht genügend Balus und Moglis geben. Wir wünschen uns, dass die Zahl der deutschlandweiten Standorte wächst, sodass mehr Kinder und junge Erwachsene davon profitieren können.

Im kommenden Schuljahr werden an der GBM 17 Balus an den Start gehen!!