"Eine neue Heimat finden" Ein Projekt der Schulsozialarbeit

Ansprechpartner:

Frau Dinnus-Linne

Institution:

Fridtjof Nansen Realschule

  • Langestr. 18
    44579 Castrop-Rauxel

Beschreibung und Ziele:

Aktuell beschult die FNR mehr als 40 neu zugewanderte Schüler und Schülerinnen SuS, die aus Rumänien, Syrien, Albanien, Bulgarien usw. stammen. Tendenz steigend! Sich in einem anderen Land heimisch zu fühlen ist ein langwieriger Prozess, der auch von einer erfolgreichen Schullaufbahn abhängt. Was muss dafür berücksichtigt werden?: Zunächst erhalten alle neu zugewanderte SuS für zwei Jahre die Chance an einer Schule Deutsch zu lernen, ohne benotet zu werden. Danach wird festgelegt, welche Schulform diese Schüler zukünftig besuchen. Dies bedeutet auch, dass die SuS nun die allgemein gültigen Anforderungen einer Schule erbringen müssen. Wie schwierig diese Hürde für viele neu zugewanderte SuS ist, wird schnell deutlich, denn oftmals kommen diese Schüler aus bildungsfernen Familien und/oder sie haben in ihrem Heimatland nur bedingt eine Schule besucht. Viele fleißige, neu zugewanderte SuS können somit nicht auf familiärer Unterstützung vertrauen. In diesem Sinne starten wir nun das Projekt "Neue Heimat finden". Das Projekt unterstützt neu zugewanderte SuS darin ihre neue Umgebung näher kennenzulernen und ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Für dieses Projekt konnte die FNR auch die TU-Dortmund als Kooperationspartner gewinnen. Die SuS erhalten durch Lehramtsstudenten der Uni gezielt Deutschförderung. Ferner werden sie sozialpädagogisch bei bestimmten Abläufen, wie z.B. BuT-Anträge stellen, Beratungsstellen / Nachhilfe finden oder Freizeitverein kontaktieren, unterstützt diese besser zu verstehen und ihre neue Heimatstadt kennenzulernen. Es werden Stadtrundgänge geplant, Naturerfahrungen innerhalb der Stadtgrenzen gemacht und spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche wahrgenommen.

Die SuS erhalten eine lokale und regionale Identität. Sie sehen sich als Teil unserer schulischen Gemeinschaft und können dadurch Freude am Schulalltag und ein Heimatgefühl entwickeln. Ihr eigenes besonderes Potenzial wird erkannt und gefördert. Ihre Deutschkenntnisse werden vertieft und die Schüler trauen sich, sich in allen Fächern mündlich zu beteiligen. Die SuS streben einen Schulabschluss an der FNR an. Die SuS fühlen sich an der Realschule und in ihrer Stadt heimisch, in dem ihnen Heimatgeschichte vermittelt wird. Die SuS lernen Kinder- und Jugendeinrichtungen ihrer Stadt kennen, um sie für lokale und regionale Besonderheiten zu begeistern.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die SuS werden in allen Prozessen der Förderung aktiv eingebunden. Sie planen dabei z.B. welche städtische Einrichtungen sie kennenlernen möchten und/oder ob sie die Deutschförderung bzw. sozialpädagogische Unterstützung in Anspruch nehmen möchten.

Rückblick:

Trotz der herausfordernden Situation, die die Schule durch die Pandemie COVID-19-Virus erlebt, ist es uns gelungen die Deutschförderung mit unseren Schüler und Schülerinnen zu starten. Es gibt insgesamt 4 Gruppen, die durch 4 Lehramtsstudentinnen gefördert werden. Wir erleben die Schüler der einzelnen Gruppen als interessiert und sehr motiviert. Die Förderstunden finden in Präsenzform statt, zusätzlich üben wir mit den Schülern das Arbeiten mit iPads und Online-Unterricht ein. Die enge Anbindung an die Schulsozialarbeit bietet den Schülern zusätzliche Sicherheit. Jederzeit können sie z.B. praktische Hilfen beim Ausfüllen von BuT-Anträgen erhalten. Sofern es möglich ist, sollen auch noch kleine Ausflüge im Umfeld der Schule stattfinden.