Wie schmeckt es bei Leo Löwenzahn im BUND-Naturerlebnisgarten in Herten? Projekt für Kinder im Vorschulalter zur Stärkung der Ernährungskompetenz und Förderung von Bewegung in der Natur

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

Kath.Kindergarten Pferdekamp

  • Pferdekamp
    45701 Herten

Beschreibung und Ziele:

Selten wissen Kinder noch woher das Essen kommt, was auf ihrem Teller liegt. Dabei war unser Essen einmal ein Stück Natur. Doch wer weiß das noch? Viele Kinder erkennen an der Verpackung im Regal, ob ihnen das Lebensmittel schmeckt. Bei Kartoffeln aus der Erde kommt dagegen der Einwand immer häufiger: was im Dreck gelegen hat, darf ich nicht essen. Hier ist es unbedingt wichtig, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Hier setzt unsere Projektidee an: Wir wollen mit den Vorschulkindern des kath.Kindergartens Pferdekamp aus Herten Nahrung auf kleinen Beeten anbauen, vom Samen bis zur Ernte Grundlagenforschung betrieben und die Entwicklung der Pflanzen durch die Jahreszeiten verfolgt. Dabei lernen die Kinder Verantwortung für ihr Essen zu übernehmen. Wir werden bei den monatlichen Besuchen im Naturerlebnisgarten entsprechend der Jahreszeit, schmackhafte Wildkräuter und Beeren aus der Natur sammeln und gemeinsam zubereiten. Im Gemüsegartenbereich wurden die Kinder in die anfallenden Gartenarbeiten eingeführt und einbezogen und erfuhren das Wachstum und Vergehen der Pflanzen durch die Jahreszeiten Frühling, Sommer ,Herbst und Winter. Ziel des Projektes: • Kindern die Möglichkeit bieten, den Ursprung unserer Nahrung wieder zu entdecken • Den Geschmacksinn, der immer mehr an Aromastoffe gewöhnt ist, durch natürliche, ursprüngliche Gerüche und Geschmack zu bereichern. • Bedürfnisse zu wecken, auch zukünftig zuhause und im Kindergarten mehr frisches rohes Gemüse, Obst und Kräuter zu essen. • Wertschätzung für die Natur zu wecken, dass nicht alles was wild wächst gleich Unkraut geschimpft werden darf oder giftig ist • Die eigene Wahrnehmung in der Natur zu vertiefen, welche Gefühle entwickeln sich, wenn ich mich lange in der Natur aufhalte, wenn ich einen Regenwurm oder Frosch in der Hand halte oder wenn ein Schmetterling oder eine Hummel zu mir Vertrauen hat und sich auf meinem Arm niederlässt. • Wie riecht und schmeckt der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter? • Fantasie und Kreativität fördern • Gemeinschaft und Teamarbeit fördern durch Gruppenaufträge • Abwehrkräfte der Kinder steigern durch den Aufenthalt in der Natur bei jedem Wetter mit geeigneter Kleidung. Häufig können sich Kinder nicht mehr vorstellen auch bei Regen und Kälte draußen Spaß haben zu können. • Abwehrkräfte steigern durch vitaminreiche unbehandelte Lebensmittel, die diesen Namen noch verdienen.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder sind selbst aktiv handelnd und werden lediglich durch Fachpersonal angeleitet. Sie sammeln Erlebnisse und Erfahrungen aus erster Hand. Sie lernen Gefahren selbst einzuschätzen, lernen die eigenen Grenzen kennen und bekommen ein Gefühl für soziales Miteinander in der Natur.

Rückblick:

Wie schmeckt es bei Leo Löwenzahn im BUND-Naturerlebnisgarten in Herten?

Die Vorschulkinder der Kita Pferdekamp Herten wollen alles zum Thema Essen wissen, was es zu erfahren gibt. Dafür gehen sie einmal im Monat in den BUND-NaturErlebnisGarten Herten. Das ist kein Lebensmittelgeschäft und die große erste Frage ist: Wie sollen sie hier, in einem wilden Stück Natur, etwas über Ernährung erfahren?
Doch sie lassen sich schnell überzeugen, dass alles, was wir essen ursprünglich aus der Natur kommt. So machen sie sich auf die Suche nach den Vorfahren unserer eingetüteten Lebensmittel und staunen nicht schlecht, als sie noch nicht einmal von den Bänken aufstehen müssen. Denn der Löwenzahn wächst um sie herum. Die Blüten leuchten und verströmen einen zarten Duft und aus ihnen kann man herrlichen Blütenhonig herstellen. So werden die Kinder schnell mal zu Bienen und sammeln die Löwenzahnblüten, kochen sie und gießen sie als Honig in Gläser und probieren ihren Honig noch an Ort und Stelle. Nun ist dieser Honig aber völlig anders als der Honig der Bienen, daher ist es auf jeden Fall interessant sich die Bienenstöcke genauer anzuschauen und zu erfahren wie die Bienen den so von den Kindern geliebten Honig herstellen. Allerdings ist das etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Bienen würgen den Honig wieder aus und dann essen wir ihn.
Nachdem die Vorschulkinder eine Brennnessel probiert haben - natürlich ohne Verbrennungen und mit gutem Geschmack - ist die Honigherstellung schon bald wieder vergessen, denn blanchierte Brennnessel mit Honigstreifen sind sehr lecker. Obwohl die Brennnesselchips auch toll sind.
Eine andere Blüte, die es überall auf dem Gelände gibt, ist die Nachtkerze. Sehr schnell lernen die Kinder, dass sie auf dem Weg zu den Würzkräutern, die sie für Suppe, Kräuterbutter zu Kartoffel oder Salat brauchen, immer wieder diese ganz bestimmte Blüte als Wegzehrung oder Naschwerk zwischendurch pflücken können.
Doch gibt es auch Pflanzen, die wir nicht essen dürfen. Das heißt aber nicht, dass wir diese zerstören, rausreißen oder vernichten wollen. Nein, diese Pflanzen sind für all die anderen Bewohner der Natur da, die genauso ein Recht zu leben haben wie wir Menschen. Mäuschen, Biene, Eichhörnchen - wir alle ernähren uns aus der Natur und was unser kleiner Garten schon alles zu bieten hat, ist so bunt wie die Blüten auf der Wiese.
Ein Beispiel ist die Lampionblume. Essen können wir sie nicht, aber ihre Schwester, die Physalis, ist so manchem Kind bekannt und deshalb ist es so wichtig zu wissen wie die Pflanze heißt, die wir auf unseren Speiseplan stellen wollen. Dafür erfreut uns die Lampionblume mit ihren orangenen Früchten und die Kinder basteln und schmücken ihren Kindergarten mit ihr.