zu Besuch bei Leo Löwenzahn - DraußenProjekt für Kinder im Vorschulalter -zur Stärkung der Ernährungskompetenz

Ansprechpartner:

Frau Zobel

Institution:

Kindergarten St.Petrus Canisius

  • Drissenplatz 10
    45665 Recklinghausen

Beschreibung und Ziele:

….Tiefkühlpizza, Suppe aus der Dose, Mittagstisch in der Kindertagesstätte, Fastfood-Menüs zu Hause zeigt, es sind nicht immer Delikatessen, die Kinder zu sich nehmen. Selten wissen sie noch woher das Essen kommt, was auf ihrem Teller liegt. Dabei war unser Essen einmal ein Stück Natur. Doch wer weiß das noch? Viele Kinder erkennen an der Verpackung im Regal, ob ihnen das Lebensmittel schmeckt. Bei Kartoffeln aus der Erde kommt dagegen der Einwand immer häufiger: was im Dreck gelegen hat, darf ich nicht essen. Hier ist es unbedingt wichtig, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Essen und Bewegung in der Natur sind ein Urbedürfnis des Menschen.

Hier wollen wir mit unserem Projektvorschlag" SchmeckExperten" ansetzen. Der Naturerlebnisgarten ist vor 20 Jahren auf einem Parkplatz der stillgelegten Zeche Schlägel & Eisen in Herten vom BUND entwickelt und initiiert worden und wird von 6000 Kindern jährlich besucht. Das Team des BUND hat durch viele Jahre Erfahrungen mit den Kindern sammeln können und es wird immer deutlicher, dass das Wissen der Kinder über unverarbeitete, natürliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse jedes Jahr weiter abnimmt. Dass Äpfel am Baum wachsen ist noch bekannt, doch die Frage nach Erdbeeren, Brombeeren, Johannis- oder Stachelbeeren können die Kinder nicht mehr beantworten. Hagebutten an der Wildrosenhecke werden von Grundschulkindern für Radieschen oder Cocktailtomaten gehalten und das Wissen über den Anbau von Kartoffeln ist auch nicht mehr vorauszusetzen. Ziel des Projektes: Kinder werden zu SchmeckExperten und zu Ernährungsbotschaftern für Jüngere in ihrer Schule ausgebildet. Sie lernen, dass regionale Lebensmittel oder Essen, was im eigenen Beet angebaut wird, auch gut für unser Klima ist. Klimaschutz mit Messer und Gabel!!!!! Hier soll unsere Projektidee ansetzen: wir wollen nachhaltig, durch eigenen Anbau von Nahrung auf kleinen Beeten, vom Samen bis zur Ernte mit den Kindern Grundlagenforschung betreiben und die Entwicklung der Pflanzen durch die Jahreszeiten verfolgen. Dabei sollen die Kinder lernen, Verantwortung für ihr Essen zu übernehmen Wir wollen bei den monatlichen Besuchen im Naturerlebnisgarten entsprechend der Jahreszeit nach schmackhaften Wildkräutern und Beeren am Wegesrand Ausschau halten, sie sammeln und gemeinsam zubereiten. Bei den Besuchen im Naturerlebnisgarten sollen Rezepte mit den Kindern entwickelt werden, die zuhause oder in der Schule nachgekocht werden können. Wir wollen das Bedürfnis wecken, nach mehr Obst, frischem Gemüse und Salat. Dabei entsteht auch Wertschätzung für die Natur, dass nicht alles , was wild wächst, Unkraut geschimpft werden darf und giftig ist. Wer traut sich, die Brennnessel zu streicheln und zu essen? Wie bissig ist der Löwenzahn wirklich? Was hat der Bär mit dem Bärlauch zu tun? Diesen und vielen anderen Fragen werden wir gemeinsam auf den Grund gehen. Im Gemüsegartenbereich werden die Kinder in die anfallenden Gartenarbeiten eingeführt und einbezogen und erfahren das Wachstum und Vergehen der Pflanzen durch die Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

• Kindern die Möglichkeit bieten, den Ursprung unserer Nahrung wieder zu entdecken • Den Geschmacksinn, der immer mehr an Aromastoffe gewöhnt ist, durch natürliche, ursprüngliche Gerüche und Geschmack zu bereichern. • Rezepte aus natürlichen, unveränderten Lebensmitteln mit den Kindern zu entwickeln, die zuhause leicht nachgekocht werden können • Erstellung eines Wildkräuter-Kochbuchs für Kinder von Kindern erprobt • Bedürfnisse zu wecken, auch zukünftig zuhause und /oder in der Schule und im Kindergarten mehr frisches rohes Gemüse, Obst und Kräuter zu essen. • Wertschätzung für die Natur zu wecken, dass nicht alles was wild wächst gleich Unkraut geschimpft werden darf oder giftig ist • Die eigene Wahrnehmung in der Natur zu vertiefen, welche Gefühle entwickeln sich, wenn ich mich lange in der Natur aufhalte, wenn ich einen Regenwurm oder Frosch in der Hand halte oder wenn ein Schmetterling oder eine Hummel zu mir Vertrauen hat und sich auf meinem Arm niederlässt. • Wie riecht und schmeckt der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter? • Fantasie und Kreativität fördern bei der Entwicklung von Kochrezepten aus der Natur • Gemeinschaft und Teamarbeit fördern durch Gruppenaufträge

Rückblick:

Schmeckexperte wird man, wenn man schmecken kann. Daher besuchen uns die Vorschüler*innen des St. Petrus Canisius einmal im Monat im BUND-NaturErlebnisGarten Herten, um die Natur kennenzulernen und um herauszufinden in welcher Jahreszeit welche Früchte angeboten werden.
Die Pandemie hat uns im letzten Jahr einen Strich durch die regelmäßigen Treffen gemacht, sodass nur wenige Treffen bisher umgesetzt werden konnten.
Dabei haben wir uns dennoch auf die kulinarische Reise durch die Natur begeben. Der erste Rundgang durch den Garten war gespickt mit Nascheinheiten an jedem Ort. Am Haus fanden wir Apfelminze und Zitronenmelisse. Der Teich überraschte uns mit einer Wasserminze und einer Menge interessanter Bewohner, während der Waldbereich Stachel-, Him- und Brombeeren für uns bereithielt und die Streuobstwiese zeigte, dass die Apfelbäume ganz unterschiedliche Äpfel im Angebot haben. Allerdings waren die Kirschen schon lange leer und wir müssen warten bis zum nächsten Sommer. Das war nicht so toll, denn wir naschen alle so gerne Kirschen.
Dann kam der goldene Herbst und wir entschlossen uns eine bunte Wiesensuppe zu kochen. Dafür sammelten wir Kartoffeln, Zucchini, Wildkräuter und Würzkräuter. Wir fanden Brennnesseln, die wir erst roh probierten und dann entschieden, diese mit in die Suppe zu geben, Löwenzahn und Wegerich, die unsere Suppe zu einer nahrhaften und sättigenden Suppe machten.
Mit gut gefüllten Bäuchen machten sich die Vorschüler*innen dann wieder auf den Heimweg.
Weitere Abenteuer im BUND-NaturErlebnisGarten werden hoffentlich in bälde folgen und diese tragen wir hier natürlich noch nach.