Beschreibung und Ziele:

Im Oktober 2012 begann ich mit den Schulanfängern 2013 ein Matheprojekt "Komm mit auf den Matheplaneten". In Gesprächen mit den Grundschullehrerinnen hatte sich herausgestellt, dass einige Grundschulkinder Probleme mit Mengen, Mengenerfassung und Zahlenbegriffen haben. So entstand die Idee zu diesem Projekt. Mathematische Bildung hat in der heutigen Wissensgesellschaft eine zentrale Bedeutung. Ohne mathematische Grundkenntnisse ist ein Zurechtkommen im Alltag nicht mehr möglich. Im Kindergarten schaffen wir bereits die Basis für ein lebenslanges mathematisches Lernen: Wir glauben: Mathematik ist viel mehr als Zahlen! Mathematik ist zum Anfassen! Für uns heißt das: Jeder Abstraktion liegen konkrete Erfahrungen und praktisches Tun mit allen Sinnen zu Grunde. Die Kinder haben die Möglichkeit zu sortieren, zuzuordnen und verschiedene Mengen zu vergleichen. Der Lernprozess kann nicht abgekürzt werden, indem man gleich die Ziffer "lernt". So lernen Kinder keinen "Zahlensinn", keine Vorstellungen von Größenordnungen und auch nicht die Lust am Knobeln und Denken, die mathematisch denkende Menschen auszeichnet. Natürlich gehören auch die Zahlen zur Mathematik im Kindergarten, aber sie bilden nur einen "Brückenpfeiler" .Mathematik beruht auf einer Reihe von "Grundkonzepten", die man anfassen, erfahren und ausprobieren kann. Wir haben sie in vier Brückenpfeiler zusammengefasst. Die vier Brückenpfeiler: - Sortieren und Ordnen - Formen, Muster, Symmetrie - Raum, Lagebezeichnungen, Körper - Zahlen, Zählen, Messen Im Januar 2013 werde ich an einer Fortbildung "Zahlenland" nach Professor Preiß teilnehmen und dieses Projekt also weiter vertiefen.

Zielsetzungen: Kinder entdecken die Mathematik beim Anfassen, Sich-Bewegen, beim Schmecken, Hören, Sehen und Gestalten. Sie konstruieren mathematische Konzepte beim Umgang mit Hosentaschenschätzen und erfahren Mathematik als eine Methode, wie sie selbst die Welt strukturieren und erforschen können. Basiskompetenzen wie Selbstwahrnehmnung und Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts werden berücksichtigt: Verständnis von Relationen, grundlegendes Mengenverständnis, spielerisches Erfassen geometrischer Formen, Zählkompetenz, Grundverständnis mathematischer Rechenoperationen, u.v.m.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Schulnfänger 2013 gehen einmal in der Woche für ca. 1 Stunde zusammen mit Frau Bergmeier zu einem geplanten Angebot. Jedes Kind hat einen eigenen Schnellhefter bekommen , der sich bis zum Sommer 2013 füllen wird. Vertieft werden unsere Spiele durch eine eigens eingerichtete "Matheecke" in der Halle unserer Einrichtung, die den "Großen" jederzeit zur Verfügung steht, um Gelerntes weiter spielerisch zu wiederholen und zu vertiefen..

Rückblick:

Entdeckungen im Zahlenland
Ein Projekt zur frühen mathematischen Bildung
In unserem Kindergarten wird mit den Schulanfängern das Projekt "Entdeckungen im Zahlenland" durchgeführt.
Im "Zahlenland" erfahren Kinder mathematische Bildung als ein intensives und unterhaltsames Erlebnis. Dem Projekt liegt ein Verständnis von Erziehung und Bildung zugrunde, das eine gezielte und frühe Förderung der Kinder als Pflicht der Gesellschaft sieht und speziell mathematische Bildung für ein selbst bestimmtes Leben im 21. Jahrhundert als unerlässlich betrachtet. Dabei wird mathematische Bildung als ganzheitlicher Prozess verstanden, der weit über die rein mathematischen Ziele hinausgeht und jedes einzelne Kind mit seinen Begabungen anspricht und fördert. Das Projekt stützt sich auf den natürlichen Entdeckungsdrang und die lebendige Neugier der Kinder. Im Kern der "Entdeckungen im Zahlenland" steht der Aufbau des Zahlbegriffs mit allen seinen Anwendungen anhand der drei Erfahrungs- und Handlungsfelder "Zahlenhaus", "Zahlenweg" und "Zahlenländer". Prof. Gerhard Preiß Seit einigen Wochen sind wir, begleitet vom Fehlerteufel, auf spannenden "Entdeckungsreisen im Zahlenland" unterweg.Der Aufbau einer jeden Stunde gliedert sich in 3 Abschnitte: 1. Das Zahlenhaus gibt jeder Zahl einen festen Ort, an dem die Kinder diese Zahl vorfinden und sich mit ihr beschäftigen können. Jede Zahl richtet am Anfang mit Hilfe seines Helfers mit verschiedenen Möbeln Steinen, Kastanien, Gewichtswürfeln, geometrischen Figuren u.v.m. sein Haus ein. Ein Hausmeister überwacht die Richtigkeit der Aktionen, während der Fehlerteufel immer wieder alles in Unordnung bringt. Das Zahlenhaus dient dazu, dass die Kinder spielerisch lernen, die Zahlen vor allem visuell zu erfassen.
2. Auf dem Zahlenweg nähern sich die Kinder den Zahlen Schritt für Schritt. Durch das bewusste Beschreiten von Feldern mit Zahlen erleben sie räumlich, welche Zahlen Nachbarn sind, welche Zahlen aufeinander folgen, usw. Viele Bewegungsspiele werden damit durchgeführt. 3. Die Zahlenländer sind Orte der Phantasie, der Muße, des Innehaltens und Nachdenkens. Hier lassen wir uns Zeit beim Betrachten der Welt, lassen uns von der Phantasie beflügeln. Bei der Suche nach Möglichkeiten und "guten Gründen" in eines der Zahlenländer eintreten zu können, setzen wir unsere Wahrnehmungsfähigkeit, unsere Phantasie und unseren Verstand ein. Bei den Aktivitäten in den Zahlenländern wird jeweils eine Zahl in die Lebenswelt der Kinder gestellt: durch ein Lied, eine Geschichte, Pflanzen und Tiere, Objekte aus dem Alltag, Rätsel, Spiele, durch Bewegung, Fröhlichkeit, Phantasie und Nachdenken.
Den Kindern und mir macht dieses Projekt wahnsinnig viel Spaß und fördert das gemeinsame Tun unserer "Großen". Nach jeweils einem Angebot werden am nächsten Tag passend zu der stattgefundenen Lerneinheit noch ein bis drei Arbeitsblätter ausgefüllt und angemalt, so dass die Mappen der Kinder schon gut gefüllt sind. Mit viel Freude und Interesse werden diese Mappen immer wieder durchgeblättert und gemeinsam "fachgesimpelt". Des Weiteren steht den Kindern die "Matheecke" in der Halle jeden Tag zum Experimentieren, Bauen und Spielen zur freien Verfügung.
Fazit: Das "Zahlenland" macht Kindern und Erzieherin gleichermaßen Spaß!!!
Birgit Bergmeier