Martinusschule GGS der Gemeinde Rheurdt
Ein fester Bestandteil in unserem Schulprogramm ist das Fairplay-Programm zur Konfliktlösung und als Anti-Aggressionstraining für unsere Schülerinnen und Schüler. Um den Kindern den Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule als auch den Übergang in die weiterführende Schule so einfach wie möglich zu gestalten, nehmen die Schülerinnen und Schüler der 1./2. und 4. Klassen an diesem Trainingsprogramm teil. Auch bei Problemen, die akut auftreten, können in Klasse 2 und 3 das Training aufgenommen werden. Unser Trainer Herr Schmieding entwickelt und erprobt in 5 Doppelstunden konstruktive Konfliktlösungen. Dabei soll das Selbstbewusstsein gestärkt und Toleranz gegenüber anderen Schülerinnen und Schülern entwickelt werden. In Spiel- und Trainingssituationen lernen die Kinder alternatives Verhalten kennen. Die Kinder sollen sich hierbei in die Rolle des Gegenüber versetzen können, es sollen sowohl das Schuld- und Schamgefühl entwickelt sowie Empathieempfinden geschult werden. Aggressionsauslöser werden in den Trainingseinheiten kennengelernt und adäquate Reaktionen aufgezeigt. Die Lehrkräfte führen die erlernten Strategien im Unterricht fort. Prosoziales Verhalten soll unsoziales Verhalten ersetzen. Die Einheiten bauen aufeinander auf. Es kann aber auch spontan auf momentane Probleme eingegangen werden. Diese Flexibilität ist im Schulalltag sehr wichtig. So gelingt uns ein sanfterer Übergang für unsere Schülerinnen und Schüler.
Wichtig für uns ist das WIR-Gefühl unserer Schulgemeinschaft zu stärken. Weiterhin soll mit dem Trainingsprogramm die Körperwahrnehmung verbessert werden, Ängste überwunden und Alternativen zur Gewalt entwickelt werden. Durch regelmäßige Trainingseinheiten können Verhaltensauffälligkeiten inder Schule verringert werden und die Kinder halten besser Provokationen im und außerhalb des Schulumfeldes aus. Sie sollen Rollenverhalten erkennen und Körpersprache kennenlernen.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen im Klassenverband an dem Training teil. Am Anfang steht immer ein "Warm up" entweder im Klassenraum, im Foyer oder auf dem Schulhof, damit der Gruppe eine positive Stimmung gesichert wird. Übungen zu Themen wie Gewaltvermeidung, Kommunikation und Kooperation, Sensibilisierung für Gewalt und zur Sinneswahrnehmung folgen auf das "Warm up". Strategien zur Deeskalation aber auch zum Vertrauen in einen Partner werden erarbeitet und in körperbetonten sportlichen Spielen und Kämpfen nach Regeln aufgegriffen. Am Ende einer jeden Trainingseinheit stehen Entspannungsübungen.
Im letzten Jahr fand unser Projekt "Fairplay - ein Trainingsprogramm für Kinder" bei den Kindern unserer 2. und 4. Klassen besonderen Anklang, vor allem in dieser besonderen Pandemie-Zeit, wo wir uns als Schulgemeinschaft eine lange Zeit nicht sehen konnten und auch unser Projekt nicht kontinuierlich durchgeführt wurde. Unsicherheit, Ängste und Mangel an sozialen Kontakten wurden dann aktuell in unseren Trainingsstunden aufgearbeitet und den Kindern Sicherheit geboten. Da alle einzelnen Trainingseinheiten aufeinander aufbauen, haben wir es doch geschafft, die Schülerinnen und Schüler der 4.Klassen gestärkt in die weiterführenden Schulen zu entlassen. Kooperative Übungen halfen den Kindern ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ihre eigenen Schwächen und Stärken kennenzulernen. Ausnahmesituationen wie Mobbing wurden beim Training spielerisch thematisiert und Lösungsvorschläge erarbeitet.
Durch unseren Trainer Herr Schmieding und seinen Co-Trainer fühlten sich alle Kinder gut abgeholt und verstanden. Alle Schülerinnen und Schüler fühlten sich trotz der Beachtung der AHA-Regeln rundum wohl und konnten sich öffneten, ob im geschützten Raum der Klasse oder auf dem Schulhof. So wurden alle ins Boot geholt und gingen gestärkt aus dem Training. Durch viele Interaktionsspiele wurde das Verständnis für Regeleinhaltung und zusätzlich der Zusammenhalt in der Klasse gestärkt. Das war uns besonders wichtig, da sich die Kinder über einen längeren Zeitraum während des Lockdowns nicht sehen konnten. Sie erhielten ein Rüst- bzw. Handwerkszeug für den weiteren Weg auch an anderen Schulen.