Experimentieren und Forschen mit Wasser und Luft

Ansprechpartner:

Frau Siebert

Institution:

DRK Familienzentrum "Villa Kunterbunt"

  • Im Rottland 3
    58730 Fröndenberg

Beschreibung und Ziele:

Die Welt ist voller Wunder, um diese zu verstehen und zu begreifen, braucht es meist nur wenige Hilfsmittel aus dem Alltag der Kinder. Kinder sind von Natur aus neugierig und wissbegierig, sie wollen alles erfahren, erleben und ausprobieren. Vor allen Dingen interessieren sie sich für Dinge aus ihrer eigenen Lebenswelt. So probieren sie immer mehr aus und entdecken Eigenschaften von Wasser und Luft. Damit diese Erlebnisse auch ergreifbar und erklärbar für Kinder sind, richtet sich unser Projekt an unsere Kita-Kinder im Alter von 4-5 Jahren. Wir werden uns über dem Zeitraum von ca 2 Monaten einmal in der Woche für eine Stunde gruppenübergreifend mit den Kindern zum Forschen und Experimentieren treffen. Durch Situationen aus dem Waschraum, wo die Kinder sich gefragt haben, ob das Wasser immer aus dem Hahn kommt und warum man Luft nicht so einfach sehen kann, kamen wir auf die Idee, weitere Experimente und Probierstationen zum Thema Wasser und Luft zu schaffen. Kinder erweitern unbewusst durch das Experimentieren ihr Wissen über die Beschaffenheit und Eigenschaften von Wasser und Luft. An den jeweiligen Stationen sollen die Kinder mit allen Sinnen Wasser und Luft erfahren. Wir wollen eine Experimentierstraße errichten, an denen die Kinder Luft sichtbar , fühlbar und hörbar machen können. Ebenso soll sich die Frage klären, ob Luft Gewicht hat oder nicht? Kann man Luft umfüllen? Durch Bilderexperimentierkarten sollen Kinder angeregt werden, auf all diese Fragen eine Antwort zu erhalten. Dabei bleibt genügend Spielraum, auch eigene Ideen der Kinder mit einzubringen. Ebenso errichten wir eine Experimentierstraße zum Thema Wasser. Dort soll den Kindern bewusst werden, dass es Wasser in drei Zustandsformen gibt fest, flüssig und gasförmig. Auch hier sollen die Kinder Wasser hören, sehen, riechen und schmecken können. Zu Beginn der Experimentierreihen, klären wir mit den Kindern, wo sie im Alltag mit Luft und Wasser in Berührung kommen. Woher kommt das Wasser? Wo finde ich Luft? Warum benötigen wir Wasser und Luft? Und wer braucht alles Luft? Folgende Experimentierstationen wollen wir aufbauen: = WIE WASSER ALLEINE INS GLAS GEHT Dazu müssen die Kinder mit Hilfe einer Erzieherin eine brennendes Teelicht in ein Schälchen mit Wasser stellen und anschließend ein Glas über die Kerze stellen. Was wird geschehen? =EINEN LUFTBALLON IN EINER WASSERFLASCHE AUFPUSTEN Man kann noch so kräftig pusten, es geht einfach nicht. Eine Flasche ist nicht leer. Sie ist voller Luft und diese benötigt Platz. Beim Aufpusten des Ballons wird der Flaschenhals verschlossen und die Luft kann nicht entweichen. Was können wir tun? Wir stecken neben dem Ballon einen Strohhalm in die Flasche, so kann die Lust entweichen und der Ballon lässt sich aufblasen. =EINEN WASSERKNOTEN MACHEN In einer ganz normalen Konservendose bohren wir im unteren Drittel zwei kleine Löcher. Die Dose wird dann mit Wasser gefüllt und wir beobachten zuerst einmal die Wasserstrahlen. Dann sollen die Kinder durch Berühren der Dose und den Strahl die beiden Wasserstrahlen zu einem Knoten verbinden. Kann man den Knoten auch wieder lösen? =BOOTE DURCH LUFTANTRIEB AUF DEM WASSER FAHREN LASSEN = MIT STROHHALMEN BILDER IN SAND PUSTEN =GEFANGENES WASSER Die Kinder füllen ein Glas mit Wasser und legen ein Stück Pappe darauf. Sei drücken die Pappe fest an und drehen das Glas um. Was passiert? =KANN MAN LUFT BEWEGEN? Die Kinder schneiden eine Papierschlange aus und kleben an das Kopfende eine Schnur. Danach halten sie die Schlange über eine leuchtende Lampe. Was passiert mit der Schlange? Dies sind einige der Experimentierstationen, die wir errichten werden.

Durch das Experimentieren und Forschen mit Wasser und Luft, wollen wir den Forscherdrang der Kinder unterstützen und sie animieren mit Freude und Spaß zu Forschen und zu Experimentieren. Weiterhin wollen wir ein Bewusstsein bei den Kindern schaffen, dass diese Phänomene erkennen und auch wahrnehmen können. Sprache soll dazu genutzt werden, die Beobachtungen zu beschreiben und mit anderen Kindern zu teilen. Die Kinder erweitern unbewusst ihren Wortschatz und ihre Sprachkompetenz im Bereich von Wasser und Luft. Die Konzentrationsfähigkeit und die motorische Geschicklichkeit werden ebenfalls durch das Ausprobieren und Forschen gefördert. Das Experimentieren in der Gruppe macht natürlich noch mehr Freude und so kann eine alltagsintegrierte Sprachförderung stattfinden, ohne dass diese näher benannt wird.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die Kinder haben uns vorab auf das Thema Wasser und Luft gestoßen . Sie hatten viele Fragen und wollten Antworten dazu suchen, was uns dazu gebracht hat, über ein Projekt zum Thema Wasser und Luft nachzudenken. Während des ganzen Projektes sind die Kinder aktiv am experimentieren und Forschen, sie haben immer genügend Freiraum , um eigenständig zu experimentieren. Und auch eigenen Fragen nachzugehen.

Rückblick:

Kinder sind neugierig und erforschen mit Vergnügen ihre Umwelt, so war es auch nicht schwierig, sie für unser Projekt zu motivieren.

Experimentieren und Forschen benötigt Hände und Spaß, denn was wir selber gemacht haben, bleibt uns besser in Erinnerung.

Nach einer kleinen theoretischen Runde über die Beschaffenheit von Wasser/Luft und wo wir Wasser/Luft überall finden und es benötigen konnten wir mit den vorbereiteten Experimentiertischen beginnen.

In kleineren Gruppen von 2-3 Kindern konnten die Kinder die vorbereiteten Bildexperimentierkarten nehmen, anschauen und dann auch ausprobieren. Uns war es wichtig, dass die Kleingruppen vom Wissensstand her sehr gemischt waren, damit forschere Kinder die etwas ruhigeren Kinder unterstützen konnten. Gegenseitige Rücksichnahme und gemeinsames Forschen führte zum Erfolg.
Die Kinder mussten z.B. eine Kerze anzünden, um zu beobachten, was passiert, wenn man ein Glas darüberstülpt. Einige Kinder hatten noch nie eine Kerze angezündet und benötigten Hilfe von ihren Gruppenmitgliedern. Es gab kein Gelächter, sondern die Kinder waren alle bereit zu helfen, um gemeinsam zu beobachten und zu berichten.
Und am Ende konnte und wollte auch jedes Kind einmal die Kerze anzünden.
Ebenfalls haben die Kinder festgestellt, dass das Teelicht im bunten Wasser stehen sollte, damit man besser beobachten kann, dass das Wasser im Glas aufsteigt, wenn die Kerze aus geht.

In einer großen Wasserkiste konnten kleine Holzboote mit Luftantrieb aufgeblasener Luftballon fahren gelassen werden. Schnell entwickelten die Kinder die Idee, kleine Bootwettfahrten gegeneinander zu starten. Jeder hatte eine Idee und konnte sich einbringen.
Am Sandtisch konnten die Kinder durch Pustekraft eigene Pustebilder erstellen. Sie stellten fest, dass durch zu starkes Pusten der Sand aus dem Tablett fliegt und mussten somit ihre Pustekraft dosieren. Es entstanden viele schöne und auch sehr unterschiedliche Pustebilder.

Etwas schwierig für die Kinder war es, einen Knoten in fließendes Wasser zu machen. Dort benötigten sie Hilfe von einer Erzieherin. In einer großen Blechbüchse wurden vorab zwei eng nebeneinander liegende Löcher 1cm vom Boden gebohrt. Dann sollten die Kinder die Dose mit Wasser befüllen und zeitgleich die zwei Wasserstrahle durch ihre Finger verbinden. Die Kinder haben festgestellt, dass ihre Hände noch zu klein für dieses Experiment sind und sie erst noch wachsen müssen.
Von Woche zu Woche achteten die Kinder immer mehr auf kleinste Veränderungen bei den Ergebnissen ihrer Experimente. Zu Beginn wurde großflächig beobachtet und die Kinder haben eine Sache erkannt und benannt. Gegen Ende der Zeit war den Kindern wichtig viele kleinere Beobachtungen mitzuteilen. Es fiel ihnen auch immer mehr auf.
Die Kinder waren die ganze Zeit mit voller Eifer bei der Sache und haben sich gegenseitig unterstützt und ermutigt. Jeder durfte etwas sagen und kam auch zu Wort.
Auch ruhige Kinder haben sich immer mehr zugetraut. Kein Kind wurde zurückgelassen.
Zum Schluss haben die Kinder mit den vorhandenen Materialien frei Experimentiert und ausprobiert. Sie haben sich z.B. die Frage gestellt, was passiert mit dem Wasser in einer Schüssel, was durch einen Schlauch angesaugt wird. Sie waren verblüfft, dass das Wasser so lange gelaufen ist, wie das Ende des Schlauch im Wasser lag.

Als Abschluss können wir sagen, dass Kinder oftmals nur ein paar Materialien benötigen, um ihre Umwelt und deren Phänomene zu erforschen. Kinder sind von Natur aus neugierig und probieren aus, mit und ohne Bildkarten.
Wir werden auch weiterhin auf der Jagd nach Erkenntnissen im Bereich Wasser und Luft sein und unsere Experimentierkiste zur Verfügung stellen.