Grundschulverbund Lahde-Frille
Die Förderung von Medienkompetenz gehört zu den Aufgaben der Grundschulen in der heutigen Zeit. Der Kompetenzrahmen der Initiative "Medienpass NRW” sieht als sechsten, verpflichtenden Aspekt das "Problemlösen und Modellieren” vor. Dazu zählt auch das Programmieren. In mehreren Fortbildungen konnten die Lehrkräfte des Grundschulverbunds Lahde-Frille den "Ozobot” bereits kennenlernen. Der Ozobot ist ein kleiner programmierbarer Roboter mit Akku, welcher gut in der Grundschule eingesetzt werden kann. Die Programmierung erfolgt entweder durch Farbcodes und Linien auf einem Papier oder über OzoBlockly. Dies ist das dazugehörige Programmier-Programm, welches online über den Computer oder das Tablet bedient werden kann. So ermöglicht der Ozobot das Arbeiten auf unterschiedlichen Niveaustufen und bleibt damit für alle Jahrgangsstufen interessant. Auch für die Lehrkräfte sind beim Einsatz des Roboters keine technischen Vorkenntnisse notwendig, um inhaltlich anspruchsvolle Projekte im Unterricht durchführen zu können. Er ist ohne großen organisatorischen Aufwand sofort einsetzbar. Zudem gibt es inzwischen eine Vielfalt an Materialien sowie Anregungen und Tipps, die den Einsatz im Unterricht erleichtern. An unserer Schule soll die Nutzung der Ozobots sowohl im Unterricht als auch im Rahmen einer Computer-AG erfolgen. Alle Kinder der 1. und 3. Klassen nehmen verpflichtend an der Computer-AG teil. Im 1. Schuljahr lernen die Schüler und Schülerinnen den Ozobot kennen und bekommen spielerisch die Grundzüge des Programmierens vermittelt. Darauf aufbauend wird die Computer-AG im 3. Schuljahr gestaltet. Die Aufgaben werden umfangreicher und herausfordernder. Gearbeitet wird im Team mit zwei, maximal drei Kindern pro Gruppe. Ebenso ist ein Einsatz des Ozobots im Unterricht geplant. Beispielweise kann im Mathematikunterricht der Themenkomplex "Daten, Häufigkeiten und Wahrscheinlichkeiten” mit den Ozobots erarbeitet werden. Im Deutschunterricht können mit dem Roboter Vorgangs- oder auch Wegbeschreibungen erarbeitet werden. Fächerübergreifend kann er in den Deutsch- und Kunstunterricht einbezogen werden. Dabei wird der Ozobot wird mithilfe der Programmierung durch eine Erzählung geschickt. Der Hintergrund kann passend gestaltet werden, aber auch der Ozobot selbst kann mit einfachen Mitteln ein Kostüm erhalten. Dadurch wird gerade für Kinder im Grundschulalter eine Verbundenheit zum Objekt hergestellt. Des Weiteren bietet die Arbeit mit dem Ozobot im Bereich des Sachunterrichts den Einstieg in zahlreiche MINT-Themen, so dass die Kinder Kompetenzen in den Bereichen Natur und Leben, Technik und Arbeitswelt sowie auch überfachliche Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Sozialkompetenz erlangen. So kann der Ozobot im Sachunterricht bei der Verkehrserziehung, beispielsweise zur Förderung der Rechts- Linksorientierung oder der Erarbeitung von Wege-Verkehrsnetzen genutzt werden. Der Ozobot bietet damit eine große Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten und ermöglicht gleichzeitig ein hohes Maß an Differenzierung, um allen Schülerinnen und Schülern in den verschiedenen Klassenstufen gerecht zu werden.
Der Ozobot ermöglicht einen Zugang zu informatischer Bildung. Die Schülerinnen und Schülern können auf unterschiedlichen Niveaustufen erste Erfahrungen im Bereich des Programmierens sammeln und gleichzeitig Teamfähigkeit und Sozialkompetenz erwerben. Dies geschieht auf einer spielerischen und ganzheitlichen Ebene, in der sich die Kinder selbstständig ausprobieren können. Sie lernen dabei wichtige Schritte des Problemlösens kennen: sie stellen Vermutungen an, überprüfen diese und passen ihre Ergebnisse entsprechend an. Dabei gibt der Roboter selbst ein schnelles Feedback zu den ausgeführten Handlungen.
Die Schülerinnen und Schüler sind die Hauptakteure im Umgang mit dem Ozobot. Die Lehrkraft bietet eine Problemstellung an, welche die Kinder in Teamarbeit selbstständig bearbeiten. Dabei können sie sich frei ausprobieren und dürfen Fehler begehen, die sie durch das schnelle Feedback des Ozobots selbst korrigieren können. Sie haben die Möglichkeit kreativ zu arbeiten, eigene Ideen einzubringen und Projekte weiterzuentwickeln. Diese Erfolge motivieren und stärken die Schülerinnen und Schüler. Sie lernen ganzheitlich mit Kopf, Hand und Herz. Die Arbeit mit dem Ozobot wird kein einmaliges Erlebnis sein, sondern in der Grundschulzeit für alle Kinder wiederkehrend eingesetzt.
Dank der Förderung der Gelsenwasser-Stiftung konnte sich unsere Grundschule mit einem großen Satz Ozobots ausstatten und die Schülerinnen und Schüler sammeln spielerisch erste Programmiererfahrungen.
In einzelnen Stunden konnten die Kinder die kleinen Roboter bereits kennenlernen und ausprobieren. Das Interesse war schnell geweckt und sie konnten es kaum abwarten zu starten. Zuerst wurden kleinere Programmierübungen gemacht. Wie fährt der Ozobot? Kann ich ihn schnell und langsam fahren lassen? Wie biegt er rechts / links ab? Danach mussten die Ozobots von den Schülerinnen und Schülern mithilfe der erlernten Programmiercodes durch verschiedene Labyrinthe gesteuert werden. Die Kinder waren voller Begeisterung bei der Sache.
Wir freuen uns auf viele weitere Stunden mit den Ozobots. :-
Vielen Dank!