Caritas Sprach-Kita Wirbelwind
Da wir Sprach-Kita sind, möchten wir unsere Kinder gerne unter psychomotorischen Gesichtspunkten in der Sprachbildung unterstützen. Nach Renate Zimmer erfahren und erleben die Kinder ihre Welt leiblich und entwickeln implizite Vorstellungen über sich und die Umwelt. Sie sagt, der Körper ist der Ausgangspunkt für die Aneignung der Welt - ebenso für den Spracherwerb. Nach unserem Bildungsverständnis sehen wir Bildung als einen aktiven Prozess, dem sich das Kind durch forschendes und entdeckendes Handeln aneignet. Das Kind möchte etwas leisten, lernen, bewirken und dies stets unter einem sozialen Aspekt. Denn Bildung bzw. Erziehung ist auch ein sozialer Prozess, der unter spezifischen Begleitumständen stattfindet und oftmals auch Begleitung oder Anregung durch einen Erwachsenen bedarf. Deshalb stellen wir die Bewegung als vorrangige Handlungs- und Ausdrucksform des Kindes in den Vordergrund unserer pädagogischen Arbeit, die körperlich-motorische, aber auch die sozial-emotionale, die kognitive und somit natürlich auch die sprachliche Entwicklung zu unterstützen. Wir wollen weg von isolierten Programmen, weg vom Blick auf Schwächen und Defizite und hin zu alltagsbasierten, authentischen Erlebnissen, die zum Sprechen verlocken und den Dialog fördern. Deshalb möchten wir so häufig wie möglich Sprachanlässe schaffen, die wiederum zur Sprachbildung beitragen und dies gelingt am besten mit Bewegung. Begriffe wie langsam und schnell, hoch und tief werden z.B. nur durch das Handeln zu gewonnenen Erfahrungen - man muss es tun. Deshalb schaffen Bewegungsanlässe Sprachanlässe.
wir möchten mit diesem Projekt die Sprachbildung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund vorschulisch fördern, im Zeitraum von November 2019 bis April 2020.
In diesem Projekt möchten wir in vielfältigster Weise die Sprachbildung unserer Kindergartenkinder fördern: die Kinder werden alltagsintegriert, bzw. jederzeit auf verschiedene Spielmaterialien, die die Sprachbildung unterstützen, zugreifen können. Z.B. können die Kinder mit Tiptoi-Büchern Posten 8 alleine, aber auch mit mehreren Kindern deutsche Worte hören, nachsprechen und wiedererkennen. Mit dem Ballkarussell Posten 4+6 z.B. sollen die Kinder Aufgaben erfassen und in die dazu passende Bewegung umsetzen. Mit den "Talkballs" Posten3 können die Kinder hervorragend über visuelle Bilder und den Schnapp- und Fangbewegungen Sprache bilden. Mit dem Magnetspiel Posten 9 wird über die feinmotorische Bewegung Sprache erfahren, wiederholt und vertieft. Genauso soll das übergroße Angelspiel Posten5 zur Sprachbildung anregen, indem das Kind versucht die passenden Fische zu angeln "Angel mir doch bitte den roten Fisch". Mit er Sandwanne Posten10 werden alle Sinne zur Verinnerlichung von Sprache angesprochen. Das Kind fühlt den Sand, sieht, was es mit dem Finger gemalt hat und erfährt eine feinmotorische und mundmotorische Förderung indem es malt und es verbalisiert. Die großen Wimmelbücher Posten11, sowie jedes andere Buch dient natürlich der Sprachbildung. Bei den übergroßen Büchern kommt noch dazu, dass man viele Dinge besser mit dem Finger suchen kann und somit wieder Bewegung im Spiel ist und dass große Bücher mehr Aufforderungscharakter haben sich zu bewegen. Alle Aktivitäten und Fördermöglichkeiten, die hier aufgelistet sind, können die Kinder unserer Einrichtung einzeln aber natürlich auch im Sozialkontakt mit anderen nutzen, wie in folgenden Kapiteln beschrieben. Die Kinder werden außerdem die Möglichkeit haben, in kleinen Gruppen die Förderaktionen, die mit Bewegung und Sprachbildung unterstützen, nutzen zu können: z.B. Mit den Sportfliesen Posten1 ´die nach Farben und Formen sortiert sind gibt es eine Vielzahl von Bewegungsmöglichkeiten im Turnraum, Flur oder Draußen die Sprachbildend sind "alle Kinder laufen nur auf den roten Steinen durch den Urwald. - jetzt sucht sich jedes Kind ein Dreieck, auf dem es sitzen kann" das gleiche gilt für die Jongliertücher und die Bohnensäckchen Posten 2+3, die auch einen sehr großen Aufforderungscharakter zum Bewegen und sich mitteilen haben. Das Mikrofon, das auch aufnehmen kann Posten12 regt zum Tanzen, Bewegen und natürlich zum Sprechen an. Rhythmik und Sprache eng verknüpft werden leicht geschult und verinnerlicht. Beim musizieren mit Instrumenten Posten13 und natürlich auch mit dem Einsatz der mobilen Soundanlage Posten14, die sehr vielseitig einsetzbar ist, da es auch mit Akku betrieben werden kann. alle Aktionen werden wir in kleinen Gruppen unterteilt nach dem Alter der Kinder, der Motivation der Kinder oder auch nach Deutschkenntnissen der Kinder flexibel durchführen. auch sind Aktionen zur Sprachbildung durch Bewegung mit der gesamten Gruppe geplant. Fast alle Anschaffungen eignen sich auch zum Einsatz in der gesamten Kindergruppe, so dass wir, um nur ein Bsp. zu nennen, auch gemeinsame Feste mit allen Kindern der Gruppe unter Sprach förderlichen Gesichtspunkten feiern können. Jedes Kind kann dann so seine Fähigkeiten und Fertigkeiten auch etwas zum gemeinsamen Fest beitragen. Beim Nikolausfest können die Kinder mit wenig Deutschkenntnissen die anderen mit den Instrumenten rhythmisch, musikalisch unterstützen, während die anderen z.B. ein Nikolaus-Bewegungsspiel vorführen und wiederum andere Kinder Lieder, Fingerspiele und Gedichte vorführen.
Rückblickend ist zu sagen, dass unser Projekt "Sprache und Bewegung" bei den Kindern sehr gut angekommen ist. Alle Kinder hatten in kleinen Gruppen oder alleine die Möglichkeit die verschiedenen Materialeien zu erkunden und auszuprobieren. Beim Wimmelbilderbuch oder beim Tiptoi Buch erschließt sich die Nutzung für das Kind meist von alleine und wirklich jedes Kind hat die Bücher in Bewegung, in Sprache, in Gestik - also auf jeden Fall in irgendeine Form von Tun umgesetzt. Neu war für die Kinder die anderen Materialien, die wir angeschafft haben. Kreativität und Phantasie waren jetzt gefragt. "Was kann ich mit einer Farb- und Formmatte alles machen?" "Was kann ich mit Schwämmen, was mit Tüchern machen? Sonst kennt das Kind Matten nur vom Darauf-Sitzen, Tücher vom Bekleiden und Schwämme natürlich vom Baden oder vom Spülen. Aber schon nach kürzester Zeit fanden die Kinder heraus, was sie alles sonst noch damit machen können. Zunächst stand das Erforschen im Vordergrund. Aber schnell wurde klar, wie kreativ alle die Materialien benutzt haben und schnell wollte ein jedes Kind auf seine Weise dies auch mitteilen und es vorzeigen. Ziel erreicht! Alle Dinge hatten so einen großen Aufforderungscharakter, das jedes Kind seine Ergebnisse zeigen und erklären wollte. Es wollte erklären, wie es eine Brücke aus den Farbmatten gelegt hat. Es wollte zeigen, wie hoch die Zaubertücher fliegen und das es diese wieder auffangen kann. Es wollte zeigen und sprachlich deutlich machen, welch großer Turm aus Schwämmen es gebaut hatte. Es wollte zeigen, wieviel Fische es mit dem Angelspiel geangelt hatte und so weiter. Wir werden dieses Projekt weiterhin in unseren Kindergartenalltag einbauen, da es uns gezeigt hat wieviel Spaß und wieviel Sprache wir bilden und fördern konnten.