Verstehen, aber nicht einverstanden!

Ansprechpartner:

Frau Bücker

Institution:

Lambertusschule Ascheberg

  • Albert-Koch-Str. 6
    59387 Ascheberg

Beschreibung und Ziele:

Es handelt sich um ein Projekt zur Prävention von Gewalt oder gewaltbereitem Handeln. "Verstehen, aber nicht einverstanden" heißt: Empathie entwickelnd und sich deshalb miteinander gegen übergriffiges Verhalten einsetzen. Das Projekt richtet sich an Schülerinnen und Schüler aus dem 1. Schuljahr und findet zehn Wochen nach der Einschulung statt, also noch relativ kurz nach dem Übergang von der Kita in die Grundschule. Unser Projekt findet im Klassenverband statt und bezieht sich auf die Themenschwerpunkte, die innerhalb der Klasse relevant sind. Das können zum Beispiel Mobbingerfahrungen sein, Ausgrenzungen beim Fußballspiel oder Streit auf dem Schulhof. Die Kinder lernen, die im spielerischen und geschützten Rahmen gemachten Erfahrungen auf den Alltag zu übertragen, um in realen Stresssituationen auf alternative, gewaltfreie Handlungskompetenzen zurückgreifen zu können. Angeboten und umgesetzt wird das Projekt von dem Trainer für Gewaltprävention Dominic Daleske siehe zu der Person auch "Kompetenzschmiede nrw". Die Lehrkraft ist als wichtige Bezugsperson beim Training anwesend und wird in das pädagogische Handeln einbezogen, um auch nach dem Projekt daran anknüpfen zu können.

Altersgemäßes Leitmotiv für die Kinder ist das "RAD" - mit Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin sorgen wir dafür, dass es allen in der Schule gut geht. In dem Projekt wird die Achtsamkeit und der Respekt für das Gegenüber geschult, die Sinnhaftigkeit von Regeln klar gemacht und den Kindern Handlungsoptionen angeboten, um mit Fairness und Zusammenhalt dem grenzüberschreitenden und gewaltbereiten Verhalten von anderen entgegenwirken zu können. Auf diese Weise finden die Schülerinnen und Schüler durch das Programm in ihrer Persönlichkeit und ihrem Selbstvertrauen gleich zu Schulbeginn Stärkung.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Das Projekt ist dreiteilig und wird dabei in drei aufeinanderfolgenden Wochen für jeweils eine Doppelstunde pro Klasse durchgeführt. In Trainings- und Spieleinheiten sind die Kinder aktiv in die Übungen einbezogen. Im Rahmen der Trainingseinheiten lernen und vertiefen alle Kinder in ihren Klassen angemessenes Konfliktverhalten. Anlass dazu sind die von den Kindern eingebrachten Beispiele von miterlebten Konflikten. Die Kinder üben, erproben und reflektieren Interventionsstrategien und lernen im Laufe des Projekts, über diese zunehmend besser zu verfügen.

Rückblick:

Die Trainer der Kompetenzschmiede NRW trafen sich jeweils dreimal mit unseren Erstklässlern. Während dieser Zeit wurde den Kindern bewusst, dass sich ALLE an aufgestellte Regeln halten sollten und nur so ein positives Miteinander ohne Konflikte entstehen kann. Diese Regeln fassten die Trainer gleich beim ersten Mal in einem RAD zusammen: Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin. Die praktischen Übungen zeigten den Kindern verschiedene Denk- und Handlungsmöglichkeiten, die den Umgang miteinander sichtbar machten. Dabei kam es zunächst auf Fairness, Akzeptanz oder Rücksichtnahme an R. Gleichzeitig erforderten die Spiele oft eine gute Konzentrationsfähigkeit, eine schnelle Reaktionsfähigkeit und bewusstes Zuhören A. Besonders, wenn sich jemand nicht an die Regeln hielt, musste er ehrlich zu sich selbst sein und die Konsequenzen akzeptieren D. An einem Beispiel soll dies verdeutlicht werden: Alle Kinder gehen im Kreis und erhalten Kommandos: Stehen! Gehen! Springen! Klatschen! Wer sie hören will, muss aufmerksam sein und schnell reagieren. Und er muss ehrlich sein, denn wer springt, wenn es klatschen heißt, ist draußen. Er muss freiwillig die Runde räumen. Nach jedem Spiel wurde mit den Kindern reflektiert und der Sinn von Regeln und der Umgang mit Konflikten vermittelt. Da stets eine Lehrkraft mit dabei war und die Kinder sich die Spiele auch in der Klasse wünschen, profitieren wir auch weiterhin von diesem tollen Projekt. Vielen Dank!