Familienzentrum Tausendfüßler
Musik berührt, bewegt und verbindet Menschen. Unsere musikalische Entdeckungsreise bewegt sich entlang der Interessen der Kinder und basiert auf mehreren Säulen. Eine Säule ist ein Projekt mit externen Musikpädagogen für alle Kinder im letzten und vorletzten Kindergartenjahr. Über zwei Monate finden wöchentliche musikalische Einheiten statt und werden von der externen Fachkraft und einigen Fachkräften aus dem Team begleitet. Parallel dazu wird die Musik mehr und mehr im Alltag der Einrichtung verankert und der musische Bildungsbereich mit Leben gefüllt. Das Projekt wird unter Einbeziehung der Eltern auf die gesamte Einrichtung ausgeweitet. Die dritte Säule ist die Ergänzung der vorhandenen Musikinstrumente. Es werden Instrumente angeschafft, die das Explorations- und Gestaltungspotenzial der Kinder herausfordern und die individuellen Fertigkeiten der Kinder fördern.
Die Ausdrucksfähigkeit der Kinder wird gestärkt und die Musik trägt zur inneren Ausgeglichenheit bei. Die Gemeinschaft der Kinder untereinander und die Beziehung zwischen Kind und Fachkraft werden gestärkt. Die Schärfung des Hörens, Kenntnisse über Klangeigenschaften und Vermittlung von Sachkenntnissen sowie Brauchtum sind weitere Ziele. Musik greift in viele weitere Bildungsbereiche und zielt auf die ganzheitliche Förderung der Kinder, insbesondere Sprache, Kognition und Bewegung. Das Ziel für die Einrichtung ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Verankerung der musikalischen Alltagsgestaltung in der Kita und die Förderung der Kompetenzen der Fachkräfte. Und vor allem ist das Ziel: Gemeinsam Freude an der Musik erleben!
Die älteren Kinder gestalten aktiv die musikalische Reise mit und nehmen an den wöchentlichen Einheiten teil. Alle Kinder werden von den Fachkräften der Einrichtung in das Projekt einbezogen. "Die ganze Kita singt und musiziert!". Die älteren Kinder entscheiden im Laufe des Projektes gemeinsam mit den Fachkräften über die Anschaffung geeigneter Musikinstrumente.
Der Musikpädagoge Gerhard Pöche von der Musik-und Kunstschule und die ersten Kinder starteten Anfang März die musikalische Entdeckungsreise. Hochmotiviert ging es in die Turnhalle, wo die Trommeln schon bereit standen.
Mit dem Anfangsritual: "Schön, dass du da bist" wurden die Kinder begrüßt und gleich aktiv einbezogen. Rhythmisches Sprechen vom eigenen Namen und verschiedener Reime war eine der ersten Stationen der Reise. Dann ging es weiter mit der Erzeugung von Musik mit dem eigenen Körper, wie klatschen, stampfen und natürlich singen. Es wurden Geräusche und Töne zu zweit erzeugt und die Kinder probierten sich gemeinsam aus.
Bei der weiteren Reise machten die Kinder Bekanntschaft mit den Trommeln. Nach dem Kennenlernen und Ausprobieren entstanden unter Anleitung des Musikpädagogen erste Rhythmen, die im Laufe der Zeit immer harmonischer klangen.
Der Alltag der Kinder wurde einbezogen, es wurden bekannte Tierbewegungen nachgeahmt und getrommelt und das Wetter verklanglicht.
Immer wieder begleiteten Bewegungsspiele und Lieder die Reise und bereiteten den Kinder sehr viel Freude.
Leider wurde die Aktion dann von der Kita-Schließung durch die Corona-Pandemie unterbrochen. Sobald möglich wir die Reise fortgesetzt oder mit anderen Kindern im neuen Kindergartenjahr neu begonnen.
Die musikalische Entdeckungsreise war trotz des plötzlichen Abbruchs ein Erfolg. Die Kinder erlebten viel Körpererfahrung und profitierten sehr von dem ganzheitlichen Konzept, welches Musik, Körperwahrnehmung, Bewegungsimpulse sowie emotionale und soziale Aspekte lebensnah förderte.