Hauptschule Am Dahlbusch
Wir kämpfen immer wieder mit Schülerinnen und Schüler die nicht zur Schule kommen und somit in den Problembereich der sogenannten "Schulverweigerung" gehören. Um diese Tendenzen zur Schulverweigerung oder Distanzierung von der Schule zu vermeiden, müssen frühzeitige und dauerhafte Interventionen und Unterstützungsangebote an Schülerinnen und Schüler herangetragen werden bzw. angeboten werden. In Zusammenarbeit mit der IHK haben wir im letzten Schuljahr 2011/2012 erstmalig in der 5.Klasse mit einem umfangreichen Handlungsansatz begonnen, der oben genannten Probelmatik zu begegen. Durch eine enge Vernetzung von Lehrer, Eltern, Schulsozialarbeiterin und der Lehrern der Förderschule gelingt es schon frühzeitig verschiedene Interventionen in Gang zu bringen. Nachtrag: Das Seminar wird durch die Lehrkräfte begleitet und neben dem Angebot der Jugendherberge - zur Teamfindung - wird an diesem außerschulischen Lernort auch die Zeit genutzt, um entsprechende Unterrichtseinheiten durchzuführen. Wir wählen den außerschulischen Lernort, weil er andere Impulse setzen kann als der Lernort Schule. Das Seminar bildet einen Baustein in einem Gesamtkonzept unserer Schule zum sozialen Lernen. Wir setzen auf die Nachhaltigkeit, indem wir in den Klassen 5. - 6. ein von uns entwickeltes Sozialtraining einmal wöchentlich durchführen und Klassenräte eingesetzt haben. In den Klassen 7. - 8. nehmen wir Angebote von externe Bildungsträger u.a. "Schalke macht Schule", Mädchenzentrum/Jugendzentrum Youthwork -Thema Liebe und Freundschaft an, um diese Themen mit unserer Schülerschaft in einem "neuen Gewand" immer wieder zu trainieren. Mal kommen die externen Trainer zu uns, mal nehmen wir auch hier das Angebot an und fahren zu einem außerschulischen Lernort. Der Schwerpunkt, beginnend im zweiten Halbjahr der 8. Klasse, stellt unser umfangreiches Berufswahlprogramm dar. Auch hier werden die Themen Teamarbeit, Persönlichkeitsentwicklung und Steigerung der sozialen Kompetenz in den Mittelpunkt gerückt und immer wieder aufgegriffen.
Projektziele: •Schaffung einer positiven Motivationslage für alle Schüler gegenüber schulischen Leistungen und der Kooperation mit ihren Mitschülern •Vermeidung von Schul- und Leistungsverweigerung -Durch Sensibilisierung von Eltern und Schülern für das Thema und präventive Arbeit -Durch Schaffung eines Interventionssystems •Verbesserung der Schulabschlussquote •Verbesserung der Übergangsquote in Ausbildungsverhältnisse
Reflexion über Motivation und Verantwortung für die Klassengemeinschaft - im Klassenverband •Thema enttabuisieren, offen ansprechen und in der Klassengemeinschaft daran arbeiten •Offenheit und Sensibilisierung für den Umgang mit Schulschwänzerei schaffen. Schüler sensibilisieren, Probleme und Schwierigkeiten zu erkennen •Gegenseitige Unterstützung der Schüler untereinander fördern •Entwicklung von Strategien zusammen mit der Klasse und gemeinsamen Klassenaktionen, um den Schwänzer zum Wiederkommen zu motivieren z. B. Klassenbrief an den Schüler Handlungsmöglichkeiten mit Schülern zusammen erarbeiten "Individuelle Unterstützung" •Klassenraumgestaltung zur Schaffung einer angenehmen Lernatmosphäre im Klassenraum •Einrichtung von Schüler-Schüler-Patenschaften in den Klassen •Aktivitäten zur Reintegration von Schulverweigerern: -Einrichtung eines Abholdienstes -Einrichtung einer Unterrichtsbegleitung -Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Kontakts zu den betroffenen Schülern •Einrichtung regelmäßiger Lehrersprechzeiten •Nachhaltige und regelmäßige Rückmeldungen an Schüler "Trainings zur Stärkung Sozialer Kompetenzen - im Klassenverband": •Verhaltenstraining •Aufbau von sozialen Kompetenzen •Stärkung des Selbstbewusstseins "Meine Interessen und meine Kompetenzen" •Schatzkästchen anlegen und Schatzkästchen befüllen" Dokumentation von Interessen, Kompetenzen, Entwicklungsschritten •Aufgaben übernehmen An alle Jugendlichen werden kleine Aufgaben verteilt. Die Jugendlichen erleben sich in Verantwortung und in wechselnden Aufgabenfeldern, lernen so Vorlieben und Abneigungen, Stärken und Schwächen von sich kennen. "Kleine Projekte in Teams" Möglichkeit für Schüler anbieten, im handwerklichen Bereich ihre Fähigkeiten zur Teamarbeit zu erproben Handwerker kommen in die Schule, führen einfache Arbeiten mit den Kindern unter Nutzung diverser Fachräume durch Schüler gehen in Kleingruppen in Betriebe und führen dort einfache Tätigkeiten aus •Sommerferienprogramm für alle Kinder der Klasse unter Einbezug der gefährdeten Schülerinnen und Schüler •Positiver Abschluss des Schuljahres "Meilensteine" •Stabilisierungsmaßnahmen für die aufgebauten Beziehungen •Klassenfeiern •Klassenfahrt
Rückblick
"Die Seminartage war toll. Wir waren im Team Durchstarten mit Alex und Julia, mit denen wir schöne Spiele zur Teambildung gemacht haben. Wir hatten richtig viel Spaß und haben gelernt, dass wir uns aufeinander verlassen können!", so empfanden es nicht nur die Schüler der Klasse 5a, sondern auch die Lehrer. Die 3-tägigen Seminare trugen dazu bei, dass der Klassenzusammenhalt aufgebaut sowie nachhaltig gestärkt wurde.
Besonders förderlich war der außerschulische Lernort, da die Schülerinnen und Schüler außerhalb des schulischen Drucks in spielerischer Atmosphäre, gelernt haben, sich gegenseitig zu unterstützen und für einander Verantwortung zu übernehmen. Gerade die Kinder, die sich in der Klasse kaum bemerkbar machten, stießen während des Sozialtrainings zunehmend auf Akzeptanz seitens der anderen Kinder und besuchen nun gerne den Unterricht.