"Differenzierte Lesekultur" - Fördern, Fordern und Üben

Ansprechpartner:

Frau Günther

Institution:

Grundschule Altstadt

  • Paul-Baehr-Straße 10
    32545 Bad Oeynhausen

Beschreibung und Ziele:

Lesen können ist ein Menschenrecht. Kinder müssen lesen lernen, um die Welt zu verstehen. Lesen lernt man nur durch Lesen. Da die Defizite im Lesen bei Grundschülern generell laut Iglu-Studien und Co. immer größer werden, braucht es zwingend Konsequenzen. Die Grundschule Altstadt ist eine Grundschule mit einer multikulturellen Schülerschaft. Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund liegt bei 85 %. Die Deutschkenntnisse der Kinder sind sehr unterschiedlich. Hinzu kommt, dass viele Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern kommen und so die Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen besonders im Bereich des Lesens erschwert sind. Die Lesekompetenz der Kinder ist weitgehend nicht zufriedenstellend . Der Regelunterricht kann den Mangel an Lesekompetenz kaum mehr aufarbeiten. Wie kann es gelingen, Kinder zum Lesen zu bringen, ihre Lesekompetenz zu verbessern? Was muss Schule leisten, damit Kinder nicht zu Schulversagern werden? Um alle Kindern dabei zu unterstützen, dass sie mit Abschluss der Grundschule ausreichend lesen können und ihnen so eine erfolgreiche schulische Weiterarbeit und längerfristig gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht wird, haben wir ein Konzept erarbeitet, dass der Benachteiligung dieser Kinder auch durch die fehlende Unterstützung im Elternhaus häusliches Üben entgegenwirken soll. Wir haben in unserem Konzept ein Paket von Maßnahmen zusammengestellt, das von festen Vorlesezeiten über Wochenlesehausaufgaben, Lesekisten zu bestimmten Themen, differenzierten Lektüren, über "Flurlesen" bis zu Lesekonferenzen und Lesewettbewerben reicht. Hierfür benötigen wir diverse Materialien, die wir in der Materialliste genauer aufgeführt haben beispielsweise seien hier nur genannt: Bücher für Erstleser mit Silbenstruktur, "Erst ich ein Stück, dann du...", Differenziertes Lesetraining Kohl Verlag, differenzierte Lektüren, Themen-Lesekisten mit Forscheraufträgen zu den Themen: Haustiere, Medien, Vulkane, Technik...., Decken/Matten "Zauberteppich"für Leseecken und Flure.

• Jedes Kind wird entsprechend seiner Lesekompetenz individuell gefördert • Durch differenzierte Leseangebote kann sich jeder Schüler nach seinen Voraussetzungen und Interessenlagen weiter entwickeln und seine Lesefähigkeit verbessern nach Leseniveaustufen differenzierte Lektüre • Jedes Kind soll nach seinen Möglichkeiten Texte erlesen und neu erworbene Informationen in einer Lesekonferenz zu einem gemeinsamen Ergebnis verarbeiten Lesekonferenz • Durch offene Unterrichtsformen sollen die Kinder attraktive Leseangebote außerhalb des Klassenraumes verantwortungsvoll nutzen und eigene Leseinteressen entwickeln und vertiefen Flurlesen, Leseecken, Bücherei, Außengelände • Jedes Kind erlernt anhand von Forscheraufträgen den Umgang mit Medien und entwickelt Lesefreude beim Stöbern in den Themenkisten und bereitet Inhalte zur Präsentation auf Forum, Klasse • Die Kinder erfahren, dass das Lesen neben dem Wissenszuwachs/Informationsbeschaffung auch über die Schule hinaus eine sinnstiftende Beschäftigung ist.

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Die SuS aller Klassen haben innerhalb von Gesprächen Ideen gesammelt, wie wir das Lesen an unserer Schule mehr in den Mittelpunkt stellen können. Durch Bibliotheksdienste und Besuche in der Stadtbücherei wurde immer wieder deutlich, dass den Kindern unserer Schule der Zugang zu Büchern vom Elternhaus her fehlt, sie jedoch durchaus großes Interesse an Literatur zeigen. Bücher, die ihrem Leseniveau entsprechen, sind jedoch inhaltlich für sie nicht ansprechend, da sie eher für jüngere Kinder und Leseanfänger geschrieben sind. Gemeinsam wählten wir Themen für differenzierte Lektüre und Lesekisten aus.

Rückblick:

Rückblick:
"Differenzierte Lesekultur" - Fördern, Üben und Fordern
an der Grundschule Altstadt

Dank der großzügigen Unterstützung und Förderung durch die Gelsenwasser-AG hat die Leseförderung und -forderung an unserer Schule neue Impulse bekommen und schon erste Fortschritte gemacht. Mit der Anschaffung der differenzierten Klassenlektüren und dem Begleitmaterial können sich die Kinder je nach Lesevermögen denselben Inhalt erarbeiten. Auch in Zusammenarbeit mit den Lesepaten verbessert und vereinfacht dieses Material die Lesezeit.
Lesekonferenzen
Aber nicht nur mit den Ganzschriften hat die differenzierte Lesekultur ihren festen Platz gefunden, sondern auch mit den mehrfach differenzierten Lesetexten für die Lesekonferenzen. Hier steht die Kooperation im Vordergrund. Gemeinsam arbeiten die Schülerinnen und Schüler an einem inhaltlich gleichen Text und Aufgabenbereich, der 3-fach/5-fach qualitativ und quantitativ auf das Lesevermögen eines jeden Kindes angepasst ist. Sie lernen gemeinsam und wachsen daran, indem sie innerhalb der Konferenzen nicht nur ihr Wissen austauschen, sondern auch ihre gemeinschaftliche Arbeit auswerten. Das Konzept hierfür haben wir dem Werk "Differenzierte Lesekonferenzen" vom Verlag an der Ruhr entnommen. Der in diesen Materialien vorbereitete Leitfaden zum Lesen von Sachtexten und der Reflexionskreis helfen Lehrern und Schülern dieses Konzept umzusetzen. Jedes Kind kann nach seinem individuellen Lesevermögen lesen und die Inhalte verarbeiten.
Flurlesen
Fest verankerte Lesezeiten auf dem Flur - allein, im Tandem oder mit der Gruppe - sind für die Kinder inzwischen beliebte Leseauszeiten. Vereinbarte Abläufe und Regeln sorgen für eine reibungslose Umsetzung. Ihren individuellen Lesefortschritt halten die Kinder in ihrer Lesemappe fest. Alle angeschafften Lesematerialien auf unterschiedlichen Niveaustufen haben beim Flurlesen ihren Einzug gefunden. Wir konnten dank der Gelsenwasser-AG das "Lesetraining in 3 Niveaustufen" vom Kohl Verlag für alle 4 Klassen, "Spannende Lesetexte 2/3 und 4" vom Verlag an der Ruhr, die differenzierten Lektüren "Warum seid ihr so gemein?" und "Das Gespenst am Kleiderhaken", Lesekisten zu 4 Sachthemen und für die Selbstkontrolle die "Lies mal" -Lösungshefte nutzen.
Leseprojektwoche
Vom 17.-21. Februar fand zur Weiterführung der differenzierten Lesekultur an unserer Schule eine Leseprojektwoche statt. Ganz nach dem Motto "Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Fantasie" war das Angebot bunt und vielseitig. Vom Leseteppich in den Fluren bis zum selbstversunkenen Eintauchen in Lieblingsbücher hatte das Team der Grundschule Altstadt alle Register gezogen, um Kinder für das Lesen zu begeistern. Zahlreiche Teilprojekte wurden mit Hilfe der vielen neu angeschafften Bücher realisiert. In Anlehnung an das Konzept "Kicken und Lesen" wurde selbst bei Lesemuffeln Begeisterung für das Lesen geweckt, da der Wechsel zwischen Bewegung und Lesen die Kinder motivierte. Die Inhalte aus den gelesenen Sachbüchern wurden in Lapbooks verarbeitet.
Fazit
Durch das vielfältige Material, das uns die Gelsenwasser-AG zur Verfügung gestellt hat, konnten wir schon vieles erfolgreich auf den Weg bringen. Wir hoffen, dass wir unsere Schüler/Innen weiterhin nachhaltig fördern und fordern können und damit einen Beitrag leisten, sie zu selbstständigen Bürgern zu erziehen.
Vielen Dank!