Ich werde Umweltagent/Vorschulkinder qualifizieren sich im Bereich Erlebnisbiologie

Ansprechpartner:

Frau ZOBEL

Institution:

Familienzentrum Apostelkindergarten

  • Horster Str.35
    45897 Gelsenkirchen

Beschreibung und Ziele:

Die Vorschulkinder des ev. Apostelkindergarten aus Gelsenkirchen besuchen ein 11 Monate lang, jeweils monatlich 1x das wilde Gelände des BUND-Naturerlebnisgartens Herten. Der Kinder erhalten Möglichkeiten zum freien spielen in der Natur. Deshalb ist das Projekt im BUND-Naturerlebnisgarten besonders wichtig für die Entwicklung und Selbstwahrnehmung der Kinder. Bei ihren Besuchen im wilden Gelände werden die Kinder von einem Umweltpädagogen angeleitet und zum Umweltagenten ausgebildet.

Jeder Projekttag steht dabei unter einem besonderen Schwerpunkt. So wird das Thema Boden mit Untersuchungen der Erde und Bestimmung der Bodenlebewesen besonders hervorgehoben, wie auch das Thema Wasser am Tümpel und am Bach mit seinem besonderen Lebensraum. Welche Tiere leben hier, wie sieht ein gesundes Gewässer aus? Fragen , denen die Kinder nachgehen werden. Auch das Essen und Trinken aus der Natur wird wieder einen Schwerpunkt bilden und in die Pflanzenbestimmung einführen. Hierdurch wollen wir die Kinder gerade auf dem Gebiet der Sachkunde stark machen und Freude wecken für naturwissenschaftliche Fächer. Zum Abschluss der Ausbildung erhält jedes Kind einen Umweltagentenausweis. Ziel des Projekts: Förderung der Kinder in den Bereichen: Sprachförderung durch Erlebnisse in der Natur/Förderung der Grobmotorik durch Klettern und Balancieren , sowie Übungen und Spiel auf den Niedrigseilen./Förderung der eigenen Körperwahrnehmung/

Wie wurden die Kinder in das Projekt eingebunden?

Wie sind die Kinder beteiligt: Die Kinder sind bei jedem Besuch im Naturerlebnisgarten selbst aktiv handelnd und werden lediglich durch das Fachpersonal angeleitet. Sie sammeln Erlebnisse und Erfahrungen aus eigener Hand. Sie lernen Gefahren einzuschätzen, lernen die eigenen Grenzen kennen und bekommen ein Gefühl für soziales Miteinander in der Natur.

Rückblick:

Ein Jahr lang lernten die Vorschüler des Apostelkindergartens aus Gelsenkirchen im BUND-NaturErlebnisGarten Herten den Natur- und Jahreskreislauf kennen. Jeden Monat einmal machten sie sich auf den Weg zu erkunden, was die Natur für uns Menschen bereithält und warum sie so wichtig ist. Das Kindergartenjahr beginnt nach den Sommerferien, sodass wir mit der Erntefülle des Spätsommers beginnen können und uns erst einmal durch den Garten naschen und kochen. Marmeladen, Kräuterbutter und Stockbrot, aber auch Kürbissuppe sind ganz klar Teil unserer ersten Treffen. Im Herbst beobachteten wir, wie sich die Blätter bunt färbten und nach dem bunten Bild, das wir damit erschufen, erfuhren die Vorschüler, dass dies der Startschuss für ein sehr weit verbreitetes Schlafen in der Pflanzenwelt ist. Andere Pflanzen ziehen sich in ihre Samen zurück und wieder andere in ihre Wurzeln und Knollen unter die Erde. Der Winter naht und die Vorschüler versuchen sich im Bettenbau und Futterangeboten. So werden Igelhütten und Blätternester gebaut und Futterglocken sowie Streufutter hergestellt und zusammengesetzt. Das richtige Korn, aber auch getrocknete Früchte, sowie Mehlwürmer kommen dabei in die Futtermischungen und die Kinder erfahren, dass wenig aber gutes Futter den Vögeln mehr nutzt, als billiges Futter mit der falschen Zusammensetzung. Nach dem Winterschlaf kommen die Kinder voller Vorfreude wieder in den Garten und suchen die Frühlingsboten. Denn die ersten weißen Blüten und hellgrünen Spitzen tauchen aus dem Grau und Braun auf und zeigen die neue Vegetationszeit an. Die verschiedenen Knospen an den Bäumen werden von den Kindern ganz anders aufgenommen und so manches Mal sind wir beeindruckt von der Detailgenauigkeit, die die Kinder bei ihren Beschreibungen und Zeichnungen zeigen. Frühling ist auch Aussaatzeit und nun erfahren die Vorschüler, woher der Kürbis aus der Kürbissuppe vom Anfang unserer Reise kommt. Der entsteht in unserem Hügelbeet aus einem ziemlich kleinen Samen und die Samen, die sie mitnehmen, können die Kinder auch während des Wachstums in der Einrichtung beobachten. So sehen sie die Entwicklung von einem kleinen Samen über ein Blättchen und eine Ranke bis hin zum dicken Kürbis und wissen, dass die Kinder, die nach ihnen Vorschüler sind, ihren Kürbis ernten und genießen werden, so wie sie es am Anfang auch taten. Gartenarbeit, Blütengelees und Aussaat begleiten uns bis in den frühen Sommer. Dabei sind Dinge wie Komposthaufen, tierische Gärtner und Wassernutzung wichtige Themen und werden in der Praxis gleichzeitig erklärt und erfahren. In den Kreislauf der Natur gehören auch die Netze, die die Pflanzen und Tiere bilden und so verknüpft sich am Beispiel des Komposthaufens das Netz aus Pflanzenresten, Bodentieren, Nährstoffanreicherung und Pflanzenwachstum inklusive Wassereintrag. Das Wasser und seine Netze erklären wir an unseren Teichen und auch, dass das Wasser mit sehr vielen verschiedenen Tierarten eine bessere Qualität hat, als das Wasser, was nur ein oder zwei Tierarten zeigt. So lernen die Kinder, dass ein Teich oder See mit einer hohen Biodiversität ein Zeichen für sauberes Wasser ist und unser Trinkwasser deshalb, zumindest oberirdisch, aus besonderen Wasserquellen kommt, mit besonders vielen Lebewesen darin. Neben der Wissensvermittlung stehen auch die körperliche Entwicklung weit oben auf der Liste. Die Vorschüler bewegen sich auf waldartigem Boden, klettern über Äste, Stämme und Wurzeln und auf Bäume, sowie unsere Niedrigseilkletteranlage. Gleichgewicht halten, Muskeln trainieren und Grob- und Feinmotorik stärken sind Teil eines jeden Treffens. Auch wenn wir dann mal auf dem höchsten Komposthaufen des Gartens eine Menge krähende Kinderhähnchen haben.