Laurentius-Kindergarten
Sprachförderung ist in unserem Kindergarten ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Wir singen und spielen im Morgenkreis Lieder im Jahreskreis, wir lassen die Kinder "frei" von ihren Erlebnissen erzählen, wir lesen häufig den Kindern religiöse Geschichten, Bilderbücher oder andere spannende Geschichten vor, wir begleiten sie sprachlich im Alltag z.B. dass sie möglichst in "ganzen Sätzen" mit uns oder den anderen Kindern sprechen. Damit gezielte Sprachförderung gelingen kann, möchten wir noch intensiver Bewegungsangebote mit in den Alltag einfließen lassen. Durch verschiedene Fingerspiele, Lieder, Übungen zur Wahrnehmung, Aufbauten mit Klein- und Großgeräten, Spiele in der Turnhalle oder im Freien und kreative Aktionen rund um das Thema Sprache möchten wir besonders die Kinder ansprechen, denen es noch schwer fällt sich motorischen Herausforderungen zu stellen. Wir konnten beobachten, das z.B. "in die Höhe gehen" oder den eigenen Körper entsprechend im Raum zu bewegen den Kindern schwer fällt, die eine Unterstützung in ihrer Aussprache und in ihrer sprachlichen Entwicklung benötigen. "Kinder brauchen Bewegungsmöglichkeiten im Alltag, um ihre Kräfte zu entfalten und ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Bewegung ist der Motor des Lernens, vom ersten Lebenstag an." Prof. Dr. Renate Zimmer Interview mit Elke Heldmann-Kiesel Beauftragte für Bildung der Evangelische Kirchengemeinde Hessen/Nassau TPS Bonn, 2010 Aus der Sammlung der Buchreihe "Hier bewegt sich was" - oben drüber & unten durch, bewegte Sprachförderung" wollen wir für unser wöchentliches Turnangebot in den Kleingruppen schöpfen, um den Kindern einen bewegten Zugang zur Sprache und dem alltäglichen Umgang mit Sprache zu bahnen. Auf Grund der gemischten Altersstrukturen während der Turnangebote lernen die Kinder voneinander. Die Angebote aus der Buchreihe sind ohne großen Aufwand schnell umzusetzen, jedoch bedarf es trotzdem noch einiger "Hilfsmittel". Unser Kindergarten verfügt in kleineren Mengen verschiedene Kleinmaterialien wie Tücher, Bälle, Seile etc. und Großgeräte wie Sprossenwand und Niedersprungmatten. Wir würden uns aber für das Projekt "bewegte Sprachförderung" eine Hockertreppe, die vielseitig eingesetzt werden kann wünschen. Das Projekt soll neue Denkanstöße geben, schöne Ideen weiter-entwickeln, frischen Wind geben, aber besonders viel Spaß für die gesamte Einrichtung geben. Denn über die Bewegung bleibt die Sprache lebendig! "Die Sprachfördernde Wirkung von Bewegung entfaltet sich insbesondere in dem lustbetontem, motivierenden Kontext, in dem Bewegungshandeln sich zwanglos mit sprachlichem Handeln verbinden lässt." Prof. Dr. Renate Zimmer pdf Datei Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend Frühe Chancen
Sprachförderung soll noch mehr in unsere wöchentlichen Turnangebote integriert werden. Der Wortschatz soll erweitert werden durch z.B. Lieder, Spiele, Kommunikation und Absprachen der Kinder untereinander, durch wahrgenommenes, z.B. weich, hart, hoch, tief Es sollen anspruchsvollere Herausforderungen für die angehenden Schulkinder z.B. aus dem Buch "Auf Erlebnistour mit Gräfin Zahl und Graf Bunt" geben. Auch jüngere Kinder, Kinder mit Defiziten im Bereich Sprache, Kinder mit Migrationshintergrund sollen angesprochen werden. Im Vordergrund steht dabei der Spaß an Bewegung und Sprache und dem spielerischen Lernen.
Die Kinder sind die Hauptakteure bei diesem Projekt. Die Ideen der Kinder sollen mit einfließen und Angebote können weiter entwickelt werden. Das Turnangebot besteht aus geplanten und festen Strukturen, soll aber auch Raum und Platz für die Umsetzung eigener Ideen lassen. Das Projekt soll so lebendig und spannend für die Kinder sein.
"Die Sprachfördernde Wirkung von Bewegung entfaltet sich insbesondere in dem lustbetontem, motivierenden Kontext, in dem Bewegungshandeln sich zwanglos mit sprachlichem Handeln verbinden lässt."
Prof. Dr. Renate Zimmer pdf Datei Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend Frühe Chancen
Mit den neuen Turnmaterialien haben wir kleine, gruppenübergreifende Bewegungseinheiten zu verschiedenen Themen geplant.
Der Schwerpunkt dieser Einheiten liegt bei der Sprachförderung.
Zu jeder Bewegungseinheit gibt es eine kleine Einführung ins Thema sowie ein Anfangsspiel zum Aufwärmen.
Im Anschluss bewegen sich die Kinder frei in einer Bewegungslandschaft. Sie setzen ihre eigenen Spiel- und Bewegungsideen um und leben ihre Bewegungsbedürfnisse aus.
Zum Abschluss wird die Einheit mit einem ruhigen Spiel abgerundet.
Begonnen haben wir mit dem Thema Formen. Auf Wunsch der Kinder haben wir Hüpfmatten angeschafft, die in dieser Bewegungseinheit besonders zum Einsatz kamen.
Mit einer Kleingruppe von acht Kindern haben wir uns in der Turnhalle zu einem Sitzkreis versammelt. In der Mitte des Kreises lagen drei Beutel gefüllt mit jeweils einer geometrischen Form. Die Kinder haben diese Beutel zunächst von außen genau befühlt. Nacheinander reichten wir die verschlossenen Beutel im Kreis herum. Gemeinsam sammelten wir die Ideen der Kinder, womit der Beutel gefüllt sein könnte, ein. Danach durfte jeweils ein Kind den Beutel öffnen. Wir betrachteten die Formen und besprachen die Besonderheiten, wir überlegten wo wir diese Formen im Raum wiederfinden Tür, Ball, Matten, ....
Im Anschluss spielten wir ein Bewegungsspiel zum Thema Formen. Die Kinder haben im Raum ausgeschnittene geometrische Formen an den Wänden befestigt. Aus Seilen haben wir Formen auf den Hallenboden gelegt. Die Kinder bewegten sich/liefen dann frei zur Musik im Raum. Als die Musik stoppte, wurde von uns eine geometrische Form hochgehalten, welche die Kinder nun im Raum suchten. Gemeinsam überlegten wir, wie diese Form heißt.
Nach diesem Spiel hatten die Kinder die Möglichkeit sich frei in der Bewegungslandschaft an verschiedenen Stationen zum Thema Formen zu bewegen. Sie konnten ein Formenpuzzle aus der Hängematte Bauchlage puzzeln, vom Hüpfkissen in verschiedene Formen springen und mit Bausteinen bauen.
Abegrundet wurde diese Bewegungseinheit mit einem ruhigen Spiel. Wir versammelten uns hierzu nochmal im Sitzkreis. Mit dem Finger haben wir jeweils eine Form auf den Rücken der Kinder gemalt, welches die Kinder nun errateten. Im Anschluss haben sich immer zwei Kinder zusammengetan und sich gegenseitig eine Form auf den Rücken gemalt.
In den jeweiligen Gruppen wurde das Thema Formen aufgegriffen und vertieft mit Puzzle und Spielen.
In der Teambesprechung gab es einen Austausch und weitere Ideen wurden gesammelt.
Eine ähnliche Bewegungseinheit haben wir zum Thema Farben durchgeführt. Anfang des Jahres starten wir mit dem Thema Zahlen.
Wir freuen uns sehr darauf die neuen Materialien mit einzubeziehen und den Kindern vielseitige Möglichkeiten zu geben sich mit diesem Thema zu beschäftigen und auseinanderzusetzen.